zurück
Fussball: Landesliga
Vorletzter Spieltag in der Fußball-Landesliga: Wer schon feiern darf und wer noch zittern muss
Nach dem Sieg gegen Memmelsdorf hat die TG Höchberg ihren Platz in der Landesliga Nordwest sicher. Für den TSV Lengfeld bleibt es dagegen spannend bis zum Schluss.
Friedrich Philipp-Messerschmidt (Mitte), Kapitän der TG Höchberg, im Duell mit Henrik Schwinn vom SV Memmelsdorf. Die 'Kracken' haben nach dem Sieg gegen die Oberfranken den Klassenerhalt sicher. Auch im nächsten Jahr sehen die Zuschauenden am Waldsportplatz Landesliga-Fußball.
Foto: Hans Will | Friedrich Philipp-Messerschmidt (Mitte), Kapitän der TG Höchberg, im Duell mit Henrik Schwinn vom SV Memmelsdorf. Die "Kracken" haben nach dem Sieg gegen die Oberfranken den Klassenerhalt sicher.
Steffen Forstner
 |  aktualisiert: 10.05.2023 09:54 Uhr

Unterschiedlicher könnten die Gefühlslagen bei den Landesligisten aus der Region nicht sein. Während es beim TSV Rottendorf, der durch die Qualifikation zur Aufstiegsrunde bereits gerettet ist, vor allem um einen Abschied ging, verabschiedete sich der TSV Kleinrinderfeld aus der Liga. Feiern durfte die TG Höchberg, auch weil der FC Viktoria Kahl seine Mannschaft nach der Saison zurückzieht, der spielfreie TSV Unterpleichfeld stand bereits vor dem Spieltag als Relegationsteilnehmer fest und der TSV Lengfeld versucht genau das noch zu vermeiden.

Fußball, Landesliga Nordwest, Meisterrunde, Männer
TSV Rottendorf – FT Schweinfurt 1:6 (1:4).

Personell aus dem letzten Loch pfiff der TSV Rottendorf im Heimspiel gegen die FT Schweinfurt und geriet folglich unter die Räder. Allerdings empfand TSV-Coach Martin Lang das diesmal als "nicht so tragisch". Schließlich habe im Mittelpunkt gestanden, Klub-Urgestein Martin Hesselbach in dessen letzten Heimspiel vor dem Karriereende unabhängig vom Ergebnis einen würdigen Abschiedsrahmen zu bereiten.

Da war es zu verschmerzen, dass die Partie, als Hesselbach nach 83 Minuten eingewechselt wurde, zu Rottendorfer Ungunsten entschieden war. Zuvor hatte die mit nur sechs Spielern aus dem etatmäßigen Landesliga-Kader angetretene Heimelf nur nach Jannik Fischers Elfmetertreffer zum 1:2 kurz an Zählbarem geschnuppert. Doch ein Schweinfurter Doppelschlag noch vor der Halbzeit raubte dem TSV gleich wieder jede Hoffnung.

"Der Spielverlauf war unglücklich für uns. Wir wollten uns schon wehren, weil man natürlich immer ein positives Ergebnis erzielen will. Aber aufgrund der personellen Voraussetzungen war klar, dass es schwierig wird," war Lang mit Blick auf die Umstände trotz der am Ende hohen Niederlage milde gestimmt. Die Freien Turner haben indes trotz des Kantersiegs aufgrund des Röllbacher 5:0-Erfolgs gegen Coburg keine Chance mehr, Aufstiegsrelegationsplatz zwei zu erreichen.

Schiedsrichter: Andreas Voll (Kelbachgrund-Kleukheim). Zuschauende: 222. Tore: 0:1 Nico Siegmund (8.), 0:2 Dominik Popp (19.), 1:2 Jannik Fischer (29., Elfmeter), 1:3 Dominik Popp (42.), 1:4 Moritz Heusinger (45.), 1:5 Adrian Reith (61.), 1:6 Dominik Popp (72.).

Landesliga Nordwest, Qualifikationsrunde, Männer
TG Höchberg – SV Memmelsdorf 3:1 (1:1).

Jubel bei der TG Höchberg: Nach dem 3:1-Heimerfolg gegen Memmelsdorf hat die Turngemeinde ihr Ticket für die nächste Landesliga-Saison gelöst. Gut angelassen hatte sich das Spiel für die Gastgeber zunächst allerdings nicht. Höchberg wirkte zu Beginn schläfrig und kam laut ihrem Trainer Dirk Pschiebl "überhaupt nicht in die Gänge". Begünstigt durch einen Platzverweis für die Gäste – Lorenz Utz musste das Feld nach einer guten halben Stunde verlassen, nachdem er durch ein Handspiel eine klare Torchance verhindert hatte – änderte sich das Bild dann aber.

Die TG glich noch vor der Pause aus und präsentierte sich nach dem Wechsel – die deutliche Kabinenansprache Pschiebls hatte offensichtlich gewirkt - wesentlich konzentrierter. Clever nutzten die Höchberger die durch die Überzahl bedingten größeren Räume und schossen sich zum vorzeitigen Klassenerhalt. "Jetzt machen wir erst mal ein Bierchen auf und genießen es," freute sich der Coach auf einen entspannten Abendausklang.

Schiedsrichter: Michael Emmert (Flachslanden). Zuschauende: 110. Tore: 0:1 Henrik Schwinn (27.), 1:1 Tom Bretorius (44.), 2:1 Tom Bretorius (60.), 3:1 Philipp Glücker (78.). Rot: Lorenz Utz (32., Memmelsdorf, Handspiel)

TSV Kleinrinderfeld – SV Friesen 1:3 (1:1).

Ungleiche Gefühlswelten nach dem Schlusspfiff beim TSV Kleinrinderfeld: Während die Hausherren, die schon länger als Absteiger feststehen und am letzten Spieltag spielfrei sind, sich nach ihrem letzten Saisonspiel vorerst aus der Landesliga verabschieden, machte der Gast aus Friesen durch den Auswärtserfolg den Klassenerhalt perfekt. Symptomatisch für die ganze Spielzeit brach über Kleinrinderfeld auch zum Saisonabschluss manches Unheil herein.

So mussten die Mannen von Trainer Alexander Münz die Partie mit acht Feldspielern beenden, weil sich zwei Akteure in der Schlussphase verletzt hatten und das Wechselkontingent bereits erschöpft war. Als "zweitrangig" empfand Münz deshalb das Ergebnis und zollte dem Gegner Anerkennung: "Friesen war spielbestimmend und einfach griffiger. Wir dagegen haben in vielen Situationen zu lethargisch gewirkt."

"Mit unserer Punktausbeute hast du es am Ende verdient abzusteigen," sprach Münz Klartext. Nach dem radikalen Umbruch vor der Saison habe es zu lange gedauert, bis sich die Mannschaft gefunden habe. In der Breite des Kaders sei man darüber hinaus für die Landesliga nicht gut genug aufgestellt gewesen. Trotz aller Enttäuschung habe er für die neue Saison in der Bezirksliga schon eine klare Vision: "Es wird unser Ziel sein, direkt wieder hochzugehen."

Schiedsrichter: Holger Hofmann (Langenfeld). Zuschauende: 60. Tore: 1:0 Fabian Haas (18.), 1:1 Max Schülein (21.), 1:2 Rico Nassel (54.), 1:3 Rico Nassel (90.).

TSV Lengfeld – SC Sylvia Ebersdorf 1:1 (1:1).

Nach der Punkteteilung muss sowohl der TSV Lengfeld als auch Ebersdorf noch um den Klassenerhalt zittern. Fest steht nur: Einem von beiden wird die Relegation nicht erspart bleiben. Die bessere Ausgangsposition vor dem letzten Spieltag hat der TSV, der aktuell zwei Punkte vor der Sylvia liegt und folglich bei einem Sieg in Gochsheim durch wäre. Ein Punkt würde aufgrund des verlorenen direkten Vergleichs nur dann genügen, sollte Ebersdorf parallel gegen die TG Höchberg nicht gewinnen.

Nach Daniel Plagens´ Führungstreffer nach rund einer Viertelstunde war die Zuversicht auf Lengfelder Seite groß, den Ligaerhalt vorzeitig unter Dach und Fach bringen zu können, doch Werners Ausgleichstor noch vor der Pause dämpfte die Erwartungen. Weil anschließend keinem mehr der Siegtreffer vergönnt war, kommt es für beide Mannschaften am nächsten Wochenende zum Showdown, bei dem zunächst nur einer als strahlender Gewinner hervorgehen wird und der andere, sein Glück über die Relegation versuchen wird.

Schiedsrichter: Frank (Uttenreuth). Zuschauende: 120. Tore: 1:0 Daniel Plagens (16.), 1:1 Lukas Werner (39.).

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Würzburg
Steffen Forstner
Elfmeter
Landesliga Nordwest
Landesligen
SV Friesen
TG Höchberg
TSV Kleinrinderfeld
TSV Rottendorf
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top