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Fußball: Landesliga
Was der Rückzug von Viktoria Kahl für den Abstieg aus der Fußball-Landesliga bedeutet
Der FC Viktoria Kahl spielt die Runde zu Ende, zieht sich aber nach dieser Saison aus der Fußball-Landesliga Nordwest zurück. Vorsitzender Fritz Will erklärt die Hintergründe.
Im September 2021 gastierte der FC Viktoria Kahl in der Fußball-Landesliga Nordwest beim TSV Unterpleichfeld. Es wird vorerst das letzte Gastspiel der Kahler Fußball gewesen sein. Denn nach dieser Saison zieht der Klub seine erste Mannschaft aus der Landesliga zurück.
Foto: HMB Media/Julien Becker | Im September 2021 gastierte der FC Viktoria Kahl in der Fußball-Landesliga Nordwest beim TSV Unterpleichfeld. Es wird vorerst das letzte Gastspiel der Kahler Fußball gewesen sein.
Jürgen Sterzbach
 |  aktualisiert: 08.02.2024 12:58 Uhr

Was sich in den vergangenen Tagen bereits als Gerücht gehalten hatte, bestätigte Fritz Will, Vorsitzender von Viktoria Kahl, am Freitagnachmittag im Gespräch mit dieser Redaktion. Der FC Viktoria Kahl zieht seine erste Fußball-Mannschaft nach dieser Saison aus der Landesliga Nordwest zurück.

Ein solcher Antrag ist beim Bayerischen Fußball-Verband eingegangen, Will hat ihn am BFV-Bezirkstag in Veitshöchheim an Bezirksspielleiter Bernd Reitstetter übergeben. Dieser bestätigt, dass er das Schreiben erhalten habe, verweist jedoch darauf, dass der Verbandsspielausschuss über den Antrag entscheiden müsse. Eine Zustimmung gilt als Formsache.

Bei den Gründen, die die Kahler Fußball-Verantwortlichen zu diesem Schritt bewogen haben, geht Will offen ins Detail. "Wir stehen weder vor einem Bankrott noch sind wir pleite, sondern es geht uns darum, den Verein zu schützen." Noch sei eine gesunde Basis vorhanden, auf der ein Neuaufbau, wahrscheinlich gemäß der Statuten zwei Klassen tiefer, also in der Kreisliga, stattfinden könne.

Kahls Neuaufbau startet zwei Klassen tiefer in der Kreisliga

Durch Sturmschäden im August 2019, die nur teilweise von der Versicherung übernommen wurden, die in den vergangenen zwei Jahren aufgrund der Corona-Pandemie ausgefallenen Flohmärkte, die eine wichtige Einnahmequelle für den Klub sind, sowie durch die fast ein Jahr geschlossene Vereinsgaststätte fehle ein niedriger sechsstelliger Betrag. Spieler und Trainer seien dagegen "sehr entgegenkommend" gewesen und hätten teilweise auf ihre Aufwandsentschädigung verzichtet.

Neben den wirtschaftlichen Gründen gibt es noch einen weiteren: Die Landesliga sei unattraktiver geworden, sagt Fritz Will, zumal der Klub ohnehin am äußersten westlichen Rand liegt und beispielsweise an diesem Wochenende bis Ebersdorf 240 Kilometer einfach fahren müsse.

Anzahl der direkten Abstiegsplätze verringert sich von zwei auf eins

Da für die nächste Saison auch zehn Spieler aus den U-19-Junioren in die erste Mannschaft aufrücken, resümiert Will: "Wenn es einen richtigen Zeitpunkt für diesen Schritt gibt, dann jetzt." Viktoria Kahl werde die Saison jedoch "sauber und ordentlich" zu Ende spielen, versichert er, den Platz aber zur neuen Runde dann aufgeben, womit sich die bisherige Abstiegsregelung verändert.

In der Tabelle verringert sich die Zahl der direkten Abstiegsplätze nun von zwei auf eins: Somit steigt nur noch der Neunte der Qualifikationsrunde, der als Absteiger bereits feststehende TSV Kleinrinderfeld, direkt ab. Alle anderen Mannschaften können zumindest in dieser Hinsicht aufatmen. Der Siebte und Achte nehmen an der Relegation zur Landesliga teil. Im Moment belegen der SC Sylvia Ebersdorf und der TSV Unterpleichfeld die beiden Relegationsplätze.

Gochsheim hat durch Kahls Rückzug den Klassenerhalt sicher

Vorzeitig jubeln darf dagegen der TSV Gochsheim: Mit dem Kahler Rückzug haben die Gochsheimer den Klassenerhalt bereits vor dem Spieltag an diesem Wochenende sicher, da Unterpleichfeld nur noch zwei Spiele bestreitet und dabei maximal auf 23 Punkte kommen kann, Ebersdorf zwar mit einem Spiel mehr noch auf 24 Punkte kommen könnte, doch in diesem Fall der direkte Vergleich bei Punktgleichheit (4:0, 1:1) zugunsten der Gochsheimer entscheiden würde.

"Das ist natürlich ein Wahnsinnsgefühl für uns, wenn man bedenkt, wie schlecht wir in diese Saison gestartet sind", sagt Gochsheims Trainer Stefan Riegler, dem in dieser Woche bereits die Gerüchte zu Ohren gekommen waren. "Das war eine Riesenleistung von allen. Wir hätten es wohl auch so geschafft, aber natürlich ist das jetzt ein sehr gutes Gefühl."

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