
"Vorfreude" spürt Trainer Marco Wildersinn, wenn er an den Saisonstart der Würzburger Kickers an diesem Freitagabend (18.30 Uhr) denkt. Sein Team, so ist er überzeugt, sei bereit für das Auftaktspiel gegen Aufsteiger FC Memmingen, in dem die Rothosen mit einem Erfolgserlebnis in Schwung kommen wollen für eine Saison, die, so die Idealvorstellung, mit einem großen Triumph endet. Wildersinn freilich ist keiner, der bereits darüber spricht, was in dieser Saison alles möglich ist. "Für das Gefühl", sei ein Erfolg am Freitag aber wichtig: "Wenn man viereinhalb Wochen auf den Tag X hingearbeitet hat."
Die Vorbereitung und mit ihr die Niederlagen gegen die Drittligisten SSV Ulm (1:2) und Waldhof Mannheim (1:3) sind nun endgültig abgehakt. Auch wenn die Ergebnisse den Kickers-Chefcoach durchaus wurmten, stellt er unterm Strich fest: "Wir sind gut vorbereitet." Ein Eindruck, der sich bei ihm in der letzten Trainingswoche vor dem Start verfestigt hat: "Viele Spieler sind in einer guten Verfassung."
Aufsteiger Memmingen hat Bundesliga-erfahrene Spieler im Kader
Mit dem FC Memmingen kommt an diesem Freitag "kein normaler Aufsteiger" an den Dallenberg, wie Wildersinn feststellt. Er hat bei der Vorbereitung nichts dem Zufall überlassen und nicht nur Videomaterial gesichtet. Das Memminger Testspiel gegen Drittligist 1860 München (0:4) verfolgte der Rothosen-Trainer vor Ort. "Eine solche Partie ist natürlich kein Maßstab. Aber man erkennt, wie eine Mannschaft agieren will."
Die Allgäuer, deren Stadion jüngst mit einem neu errichteten, schicken Funktionsgebäude samt VIP-Raum aufgewertet wurde, setzen sportlich auf reichlich Erfahrung. Der bekannteste Routinier im Kader ist gewiss Dominik Stroh-Engel, der einst unter anderem bei Darmstadt 98 und dem Karlsruher SC stürmte. Der inzwischen 37-jährige Angreifer hatte eine Reise kreuz und quer durch Profi-Ligen in Deutschland und ein kurzes Gastspiel in der österreichischen Regionalliga hinter sich, ehe er vor einem Jahr nach Memmingen wechselte.
Mit Abwehrspieler Manuel Konrad steht ein weiterer Akteur mit der Erfahrung von 200 Zweitliga-Partien im Kader, der zu großen Teilen aus dem Aufstiegsteam besteht. "Das ist eine gute Mannschaft, die sich aber auch in der neuen Liga zurechtfinden muss. Wir werden versuchen, dass ihnen das am Freitag noch nicht so schnell gelingt", sagt Wildersinn. Ein bisschen durcheinander scheint man zumindest im Umfeld der Mannschaft beim Regionalliga-Rückkehrer tatsächlich noch zu sein. Auf der Internetseite des Klubs war am Freitag zumindest zu lesen, dass es "am Freitagabend mit dem Auswärtsspiel beim Vize-Meister Würzburger FV losgeht".
Ivan Franjic ist bei den Kickers noch nicht für ganze 90 Minuten eingeplant
In Würzburg haben sich Benyas Junge-Abiol und Ivan Franjic nach Verletzungen während der Vorbereitungszeit nach und nach ans Team herangearbeitet. Inzwischen sind beide wieder im Mannschaftstraining dabei. Doch ein Risiko wollen die Kickers nicht eingehen. Auch wenn die Torgefahr, die von Franjic alleine ausgeht, den Kickers in den Testspielen durchaus gut getan hätte. "Er hat noch Rückstand, wirkt aber relativ fit. Ich glaube, 90 Minuten könnte er noch nicht spielen. Das soll er auch nicht. Wir müssen die Belastung gut dosieren", sagt Wildersinn über den Deutsch-Kroaten, der in der Vorsaison an 30 der 103 Kickers-Treffer als Vorbereiter oder Torschütze beteiligt war.
Die Startelf für den Freitag steht auf vielen Positionen. Ein paar offene Fragen bleiben freilich noch. So auf den Außenverteidiger-Positionen, wo sich Fabrice Montcheu während der Vorbereitung als Alternative empfohlen hat. Auswahl hat Wildersinn nach der Verpflichtung von Norman Quindt auch im Tor. Einstweilen ist der Ex-Havelser aber der Herausforderer im Kampf um einen Stammplatz. "Vincent Friedsam ist die Nummer eins", stellt Wildersinn klar.
als den großen Favoriten!