Nun also doch. Pünktlich zum Start in die Vorbereitung auf das Abenteuer 3. Liga haben die Handballer der DJK Waldbüttelbrunn noch zwei Neuzugänge verpflichtet - darunter Benjamin Herth. Der fast 37 Jahre alte Spielmacher, der vom Drittliga-Absteiger HSC Bad Neustadt kommt, hatte sich nach Gesprächen zunächst Bedenkzeit erbeten und hat jetzt zugesagt.
Darüber hinaus verstärkt der 25-jährige Halblinke Luca Wenzel vom HC Erlangen II das Team von Trainer Dusan Suchy. Das gab der Verein am Donnerstagmittag auf seiner Facebook-Seite bekannt. Damit dürfte der Kader für die Saison 2022/23 komplett sein.
Der in Oberdürrbach lebende Herth bringt die Erfahrung von fünf Länderspielen für die deutsche A-Nationalmannschaft, fast 300 Einsätzen als Erstliga-Profi beim HBW Balingen-Weilstetten, TVB Lemgo, TuS N-Lübbecke und SC DHfK Leipzig sowie aus vier Zweitliga-Spielzeiten mit der DJK Rimpar Wölfe mit. Hauptberuflich ist er als Landestrainer Nordbayern beim Bayerischen Handball-Verband (BHV) angestellt. Und das bringt gewisse Einschränkungen mit sich.
BHV genehmigt das Engagement Herths in Waldbüttelbrunn, aber mit Auflagen
"Der BHV hat die Nebentätigkeit von Benjamin Herth genehmigt", sagt Vizepräsident Bildung, Matthias Obinger, früher Trainer des Schwaben in Rimpar, auf Anfrage. "Allerdings mit Auflagen. Dazu gehört, dass Verbandsmaßnahmen im Bereich Bildung und Leistungssport stets Vorrang haben." Will heißen: Wenn Herth als Landestrainer an Spieltagen etwa einen BHV-Lehrgang oder Referenteneinsatz hat, wird er für Waldbüttelbrunn nicht freigestellt werden. Wie viele Spieltage das tatsächlich betreffen wird, ist noch unklar.
Auch große Teile der Vorbereitung wird Herth laut eigener Aussage durch Termine für den BHV und einen schon zuvor geplanten Urlaub mit der Familie verpassen. "Trotzdem möchte ich der Mannschaft etwas mitgeben, so gut es eben möglich ist", sagt er im Gespräch mit dieser Redaktion.
Bei der DJK ist man trotzdem überzeugt von der Klasse des Ex-Profis: "Benni wird uns für die Positionen im Rückraum verstärken, wo er uns mit seiner Spielintelligenz und seiner Erfahrung weiterhelfen wird", heißt es in der Mitteilung des Vereins.
Ähnliches gelte für Luca Wenzel. Mit ihm erhoffen sich die Verantwortlichen mehr Klasse auf der Königsposition im linken Rückraum. Er feierte in der vergangenen Saison mit der Bundesliga-Reserve des HCE den Meistertitel in Liga drei. Seit der Runde 2017/18 lief er laut DJK für die U 23 der Mittelfranken auf, kennt sich in der Klasse also bestens aus.
Nach einer achtwöchigen Vorbereitung steigen die Waldbüttelbrunner am ersten September-Wochenende in die Runde ein. Sie dürfte mindestens herausfordernd, eher sogar hart werden, dann in den fünf Staffeln gibt es bis zu 17 Absteiger.