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Handball: Bayernliga
Handball: Weiterhin Verwirrung in den Bayernligen, nur Waldbüttelbrunns Aufstieg ist ganz sicher
Der Meister der höchsten Männerklasse im Freistaat sucht Verstärkungen und hat einen Ex-Nationalspieler im Visier. Für andere Klubs herrscht Unklarheit darüber, wie es weitergeht.
Nils Kwiatkowski (links), Kapitän der DJK Waldbüttelbrunn, erhält von Klaus-Dieter Sahrmann, Männer-Spielwart des Bayerischer Handball-Verbands, den Meisterwimpel und die Urkunde für den Titelgewinn.
Foto: Uli Sommerkorn | Nils Kwiatkowski (links), Kapitän der DJK Waldbüttelbrunn, erhält von Klaus-Dieter Sahrmann, Männer-Spielwart des Bayerischer Handball-Verbands, den Meisterwimpel und die Urkunde für den Titelgewinn.
Jürgen Sterzbach
 und  Uli Sommerkorn
 |  aktualisiert: 11.02.2024 03:08 Uhr

Als am Sonntagnachmittag Klaus-Dieter Sahrmann, der Männer-Spielwart des Bayerischen Handball-Verbands (BHV), in der Waldbüttelbrunner Ballsporthalle Nils Kwiatkowski, dem Kapitän der gastgebenden DJK, den Meisterwimpel der Bayernliga nebst Urkunde überreichte, war eines klar: Das Team aus dem westlichen Landkreis Würzburg konnte den Titel und den damit verbundenen Drittliga-Aufstieg feiern.

Das war bereits vor dem letzten Doppelspiel-Wochenende klar gewesen. Der Waldbüttelbrunner Vorsprung auf die Konkurrenz war derart groß, dass auch der Umstand, dass der TV Erlangen-Bruck den Play-off-Modus mit einem Einspruch vor dem Sportgericht gekippt hatte, daran nichts ändern konnte. So absolvierte die DJK ihre letzten beiden Play-off-Spiele gegen die TG Landshut mit einer 22:27-Auswärtsniederlage und einem 36:29-Heimsieg, wobei aufgrund zahlreicher Verletzungen bei etablierten Spielern mehrere A-Jugendliche zum Einsatz kamen.

Waldbüttelbrunn sucht Rechtshänder für den Rückraum

Zum Drittliga-Auftakt in einigen Monaten dürfte die Mannschaft von Trainer Dusan Suchy, der nach seinem Aufstieg mit dem TSV Rödelsee im Jahr 2013 mit Waldbüttelbrunn zum zweiten Mal den Sprung in die Drittklassigkeit schaffte, allerdings ein verändertes Gesicht erhalten. Vor allem sucht DJK-Vorstand Winfried Körner Rechtshänder für den Rückraum, zumal mit Jannik Renz ein Spieler auf dieser Position wegen einer anstehenden Schulteroperation länger auszufallen droht.

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Ein Kandidat für diese Position könnte Benjamin Herth sein, der Drittliga-Absteiger HSC Bad Neustadt verlässt und im nahen Oberdürrbach lebt. Körner bestätigte Kontakte mit dem Ex-Nationalspieler, erklärte aber: "Er hat sich noch Bedenkzeit erbeten."

Ex-Nationalspieler Benjamin Herth (hier noch im Trikot des Zweitligisten DJK Rimpar Wölfe) steht auf dem Wunschzettel von Drittliga-Aufsteiger DJK Waldbüttelbrunn.
Foto: Heiko Becker | Ex-Nationalspieler Benjamin Herth (hier noch im Trikot des Zweitligisten DJK Rimpar Wölfe) steht auf dem Wunschzettel von Drittliga-Aufsteiger DJK Waldbüttelbrunn.

Von dieser Planungssicherheit, wie sie die Waldbüttelbrunner haben, können andere Bayernligisten aus der Region nur träumen. Zwar hat Ingrid Schuhbauer, für den Spielbetrieb zuständige BHV-Vizepräsidentin, gegenüber dieser Redaktion erklärt, gegen das vom TV Erlangen-Bruck erwirkte Urteil keinen Einspruch einlegen zu wollen. Doch möglicherweise tun das Vereine.

Friedberg legt Einspruch gegen die Regeländerung ein

"Bis zwei Spieltage vor dem Ende vertritt der Bayerische Handball-Verband eine klar kommunizierte Position nach innen und außen, nach der sich alle richten", wird Simone Neumeier, Abteilungsleiterin beim Männer-Bayernligisten TSV Friedberg, auf der Webseite ihres Vereins zitiert. "Und dann, im Handstreich und über Nacht, wird das alles umgeworfen, und die Regeln des Spielbetriebs ändern sich komplett."

Das habe "massive Auswirkungen", so Neumeier weiter. Ihr Klub werde Einspruch dagegen einlegen: "Wir fordern Akteneinsicht und wollen die Rechtsgrundlage dafür wissen, dass die Regeln mitten im Spielbetrieb der Abstiegsrunde geändert werden können." Andere Vereine hätten bereits angedeutet, sich daran zu beteiligen, die Entscheidung anzufechten.

Eine Männer-Bayernliga mit 18 Mannschaften als Folge

Möglicherweise läuft es darauf hinaus, was Maximilian Schmitt, Spielertrainer des Männer-Bayernligisten TSV Lohr und stellvertretender BHV-Vorsitzender in Unterfranken, nach dem Saisonfinale seines Team skizziert hat: "Wahrscheinlich gibt es am Ende gar keine Absteiger, weil sich der Verband eine Prozessflut ersparen will."

Hieße in der Konsequenz für die Männer-Bayernliga (bei drei Absteigern aus der Dritten Liga, drei Aufsteigern aus den Landesligen und den Rückzug des ASV Cham berücksichtigt): Die höchste Spielklasse mit Freistaat würde kommende Saison mit 18 Mannschaften spielen.

So lief das Handball-Wochenende für Rimpar II und Bergtheim

Sowohl auswärts (27:22) als auch zu Hause (30:19) hat die DJK Rimpar II gegen den Eichenauer SV deutlich gewonnen und damit vier Punkte geholt, die laut Trainer Bastian Krenz zum sicheren Klassenerhalt ausreichen müssten. Er habe sich das so ausgerechnet. Während das Auswärtsspiel "schleppend verlaufen" sei (Krenz: "Wir waren müde von der langen Anreise und sind schwer ins Spiel gekommen"), sei das Heimspiel schon frühzeitig entschieden gewesen. "Wir gehen vom Klassenerhalt aus. Jetzt haben wir Planungssicherheit für die nächste Saison", so Krenz.

Zu Hause verloren (21:28), auswärts gewonnen (29:27) – Bergtheims Trainer Harun Tucovic war "sehr stolz" auf die Leistung seiner Mannschaft gegen den designierten Aufsteiger TSV EBE Forst United. Die Voraussetzungen seien ungünstig gewesen, berichtete Tucovic, da einige Spielerinnen kurzfristig ausgefallen seien. "Wir haben trotzdem kämpferisch alles gegeben, doch hat es nicht gereicht", sagte Tucovic zum Hinspiel. Über die Leistung in Ebersberg war er umso glücklicher: "Wir haben den künftigen Aufsteiger und Drittligisten geschlagen!"

Warum die Tabellen fehlen: Der Bayerische Handball-Verband veröffentlicht seit dem Sportgerichtsurteil zur Punktemitnahme in den Durchführungsbestimmungen keine offiziellen Tabellen mehr zur Play-off- und Play-down-Runde in den Bayernligen.

 
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