
Abstiegssorgen hatte der TSV Rottendorf in der abgelaufenen Spielzeit, der ersten in der Landesliga überhaupt, nicht. Mit der Qualifikation für die Aufstiegsrunde hatte der TSV den Ligaverbleib bereits zum Jahreswechsel sicher und sein Saisonziel damit vorzeitig erreicht. Im nun zweiten Landesliga-Jahr gilt es, diese positiven Eindrücke zu bestätigen.
Die Vorbereitung
Die zeitweise ellenlange Verletztenliste aus der Vorsaison ist aktuell noch das beherrschende Thema in Rottendorf. Zwar hat sich das Lazarett inzwischen gelichtet, doch plagen sich nach wie vor einige Spieler mit kleineren Wehwehchen herum. Thomas Melber, der sich den Mittelfuß brach, fällt dagegen für längere Zeit aus. Positiv: Der Großteil der Mannschaft zog das Trainingspensum durch und scheint gut in Form. Die Testspieleindrücke untermauerten das. Nur beim 1:5 gegen den FV 04 Würzburg hatte die Mannschaft von Trainer Martin Lang einen Ausreißer nach unten.
Die Mannschaft
Seit vielen Jahren schreibt sich der TSV Rottendorf auf die Fahnen, auf den eigenen Nachwuchs zu setzen und ihn zu fördern. Gerüttelt wird an dieser Philosophie zwar nicht. Dennoch hat der Verein in diesem Sommer gleich vier externe Neuzugänge verpflichtet. Martin Lang erklärt: "Das war ganz klar eine Lehre aus der Vorsaison. Wir hatten massive personelle Probleme und mussten uns daher breiter aufstellen." Den Kader nur mit U-19-Spielern oder aus der Reserve aufzufüllen, sei in der Landesliga auf Dauer nicht darstellbar. Die Neuen hätten sich wunderbar eingefügt und würden auch charakterlich gut ins Gefüge passen, berichtet Lang. An der Grundausrichtung auf dem Platz soll sich derweil nichts ändern: Rottendorf will sich weiter auf die eigenen Stärken besinnen, aber defensiv stabiler stehen. Denn zuletzt 63 Gegentore seien zu viel gewesen, findet Lang.
Der Königstransfer
Auch in dieser Rubrik spielen Verletzungen eine große Rolle. Für Martin Lang ist die wichtigste Verpflichtung deshalb eine, die gar nicht aktiv auf dem Platz stehen wird: Julian Bohlender soll künftig dafür sorgen, dass alle Spieler fit werden und somit verletzungsfrei bleiben. Der Mann, der in der letzten Spielzeit den SC Schwarzach als Trainer in die Bezirksliga führte, kehrt als Athletik-und Individualcoach zum TSV zurück, bei dem er noch zu Bezirksliga-Zeiten Co-Trainer war. Bohlender ist als Sportwissenschaftler mit Fortbildungen in den Bereichen Athletik, Fitness und Ernährung in seinem neuen Aufgabengebiet vom Fach. "Ich bin sehr froh, dass wir Julian zurückgewinnen konnten. Er hat einen geschulten Blick auf den Zustand der Spieler und kann auch präventiv mit ihnen arbeiten. So kann er einen entscheidenden Beitrag dazu leisten, dass wir weniger Verletzte haben", freut sich Lang über den Rückkehrer.
Die Konkurrenz
Lang rechnet mit einer ausgeglichenen Landesliga, in der er den Konkurrenten aus Haibach, Coburg, Lichtenfels und von der FT Schweinfurt eine herausragende Stellung zutraut. In vielen Spielen werde es allerdings auf die Tagesform ankommen, vermutet er. Obwohl er sich als ein Befürworter des letztjährigen Spielmodus mit zweigeteilter Landesliga outet, kann sich der Trainer auch nun wieder mit dem herkömmlichen Modus einer 19er-Staffel anfreunden: "Es sieht ja so aus, als könnten wir durchspielen. Daher bin ich auch für die Rückkehr zum alten System."
Die Erwartung
Die Rottendorfer bleiben trotz der jüngsten Erfolge bescheiden. Als oberste Prämisse gilt für sie einmal mehr der Klassenerhalt. "Jedes Jahr in der Landesliga ist für uns schwierig. Daher wollen wir wieder so schnell wie möglich die nötigen Punkte sammeln, um uns ein drittes Jahr in dieser Klasse zu verdienen", gibt Martin Lang als Devise aus. Auswirkungen der nur mäßig verlaufenen Meisterrunde erwartet er nicht: "Das ist aufgearbeitet und wir freuen uns auf die neue Saison."