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Basketball: Bundesliga, Herren
Trotz zweier Halbzeiten mit zwei Gesichtern: Die Würzburg Baskets siegen und springen wieder auf Platz acht
Würzburgs Trainer Sasa Filipovski zeigte sich nach dem Spiel sehr glücklich mit dem Ergebnis. Was in der ersten Halbzeit nicht passte und wer die Sieggaranten waren.
Würzburgs C.J. Bryce feiert seinen erfolgreichen Dreipunkte-Wurf, mit dem der US-Amerikaner sein Team mit 13 Punkten in Führung brachte.
Foto: Heiko Becker | Würzburgs C.J. Bryce feiert seinen erfolgreichen Dreipunkte-Wurf, mit dem der US-Amerikaner sein Team mit 13 Punkten in Führung brachte.
Tim Eisenberger
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:43 Uhr

Am Schluss sollte es dann doch nicht mehr reichen mit dem 100er in fremder Halle, weil Stanley Whittakers Wurf in letzter Sekunde am Ring landete. Doch da feierten die mitgereisten Würzburger Fans bereits oberkörperfrei den 99:83 (50:53)-Sieg der Würzburg Baskets bei medi Bayreuth. Es war der siebte des unterfränkischen Basketball-Bundesligisten in der aktuellen Saison und eine gelungene Wiedergutmachung für die Niederlage im ersten der beiden Frankenderbys am Mittwoch gegen Bamberg.

Positiver Nebenaspekt: Nach dem 14. Spieltag stehen die Baskets erneut auf Play-off-Rang acht und haben bereits vier Siege Vorsprung auf die Abstiegsränge. Denn auch, wenn das im Verein nicht alle gerne hören, betonte Geschäftsführer Steffen Liebler im Halbzeit-Interview beim übertragenden Fernsehsender magentaSport erneut, dass der Klassenerhalt das aktuelle Saisonziel sei.

Würzburgs Stanic erneut mit starkem Start ins Spiel

Würzburg begann die Partie mit ihrer üblichen Starting Five um Stanley Whittaker, Cameron Hunt, C.J. Bryce, Xeyrius Williams und natürlich auch wieder mit Center Filip Stanic, der bei der knappen Derby-Niederlage am Mittwoch mit 22 Punkten einen Karrierebestwert aufstellte.

Zunächst machte Stanic auch da weiter, wo er am Mittwoch aufgehört hatte. Die ersten vier Würzburger Punkte gingen auf sein Konto. Dann erspielten sich die Bayreuther den zwischenzeitlich größten Vorsprung der Partie. Vor allem der junge Litauer Ignas Sargiunas konnte offensiv schalten und walten, wie er wollte, und erzielte elf der ersten 22 Bayreuther Zähler auf dem Weg zu einer 22:10-Führung. Am Ende war er mit 21 Zählern erfolgreichster Bayreuther, während der etatmäßige Topscorer Brandon Childress am Ende nur auf sechs Zähler kam. Bayreuths Kapitän und Dauerbrenner Bastian Doreth musste mit einer Muskelverletzung ganz passen.

Halbzeitstand ein Hoffnungsschimmer für die Baskets

Nach knapp fünf Minuten fingen sich die Würzburger etwas und verkürzten auf 24:31, doch vor allem das schwache Rebounding unter dem eigenen Korb machte Trainer Sasa Filipovski Sorgen, wie schon gegen Bamberg. Sieben Offensiv-Rebounds holten die Oberfranken im ersten Viertel, bis zur Pause waren es schon zwölf. Dass die Baskets nur mit einem Drei-Punkte-Rückstand (50:53) in die Halbzeitpause gingen, war der Hoffnungsschimmer nach einer vor allem defensiv ungenügenden Leistung vor der Pause.

Die mitgereisten Fans feierten in der Oberfrankenhalle den Sieg der Würzburg Baskets.
Foto: Heiko Becker | Die mitgereisten Fans feierten in der Oberfrankenhalle den Sieg der Würzburg Baskets.

Zu verdanken hatten die Unterfranken das ihren guten Wurfquoten aus dem Feld und von der Dreierlinie, für die sich hauptsächlich C.J. Bryce und Stanley Whittaker verantwortlich zeigten, die mit 13 und elf Punkten sowie fünf Assists das Team offensiv trugen. "Wir dürfen nicht so schlecht starten und nicht gut genug verteidigen. Bayreuth hat 31 Punkte im ersten Viertel gemacht, das ist zu viel", erklärte Whittaker nach dem Spiel.

Stanley Whittaker und C.J. Bryce tragen die Baskets zum Sieg

Mit einigen schwierigen, aber erfolgreichen Abschlüssen brachten Whittaker und Bryce ihr Team schließlich zum 64:64-Unentschieden, und als Bryce dann mit seinem dritten Foul erst einmal auf die Bank musste, sah auch der dritte Würzburger US-Leistungsträger auf der Guard-Position, Cameron Hunt, dass es nur mit seinem Zutun zum Sieg reichen kann. Erst netzte Hunt seinen ersten Dreier ein, dann fand er Hoffmann für den freien Dreier aus der Ecke. Würzburg führte mit sechs Zählern, und auch wenn die Bayreuther sich, unterstützt von der Mehrheit der 3008 Zuschauenden, nicht aufgaben: Die Baskets hatten nun ihren Rhythmus gefunden. 

Eine zumindest leicht verbesserte Verteidigung und immer wieder defensive Rebounds von Center Nicolas Carvacho verhalfen dem Filipovski-Team zu einer zweistelligen Führung im Schlussviertel (84:73). Filipovski konnte Bryce ausreichend Verschnaufpausen auf der Bank geben, der Würzburger Topscorer (24 Punkte) kam sechs Minuten vor Schluss zurück ins Spiel, um dem Tabellen-16. den Garaus zu machen. Nach seinem Dreier zum 90:77 vier Minuten vor dem Ende war die Partie praktisch entschieden. "Ich finde, wir haben heute einen Schritt nach vorne gemacht, weil wir als Mannschaft nach dem schwachen Start besser verteidigt haben und dann der Ball auch wieder besser lief", lobte Kapitän Felix Hoffmann den Auftritt.

Xeyrius Williams muss in die Kabine

In der hektischen Schlussphase musste Xeyrius Williams nach einer Auseinandersetzung mit Jackson Rowe noch mit zwei unsportlichen Fouls in die Kabine gehen, und die Schiedsrichter zogen die bereits entschiedene Partie mit etlichen Videobeweisen in die Länge. "Ich bin sehr glücklich über den Sieg, denn es war ein schweres Spiel", sagte Filipovski im Anschluss. Und wie schon am Mittwoch lobte er die fantastische Atmosphäre, die beide Fanlager erzeugt hätten: "Das ist Basketball."

Dass die Baskets in der zweiten Halbzeit nur noch 30 Punkte zuließen und selbst erneut bei hervorragenden Quoten - 67 Prozent aus dem Zweierbereich und 59 Prozent aus dem Dreierbereich - 49 Punkte erzielten, war schließlich der Schlüssel zum Sieg. "Wir haben heute zwei Gesichter gezeigt", spielte Filipovski auf den Rückstand zur Pause an. Gegen Bayreuth reichte es an diesem Tag, für 20 Minuten das richtige davon zu zeigen.

Die Statistik des Spiels

Basketball-Bundesliga, Männer:
medi Bayreuth – Würzburg Baskets 79:91 (31:24, 22:26, 16:24, 14:25)
Bayreuth: Sargiunas 21, Rowe 12, Rich 11, Young 10, Bruhnke 7, Childress 6, Hill 6, Nikic 6, Grant 4.
Würzburg: Bryce 24, Whittaker 20, Hunt 14, X. Williams 12, Stanic 7, Carvacho 7, Böhmer 7, Hoffmann 6, Williams 2, Welp.
Rebounds: 32 – 30.
Vorlagen: 23 – 13.
Ballverluste: 11 – 16.
Treffer aus dem Feld: 30/68 (44 %) – 36/56 (64 %).
Dreier: 7/25 (28 %) – 10/17 (59 %).
Freiwürfe: 16/21 (76 %) – 17/22 (77 %).
Zuschauende: 3008.
Quelle: BBL
 
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