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Fussball: Bezirksliga West
TG Höchberg gewinnt hitziges Derby gegen den TSV Eisingen: Keiner will die Vorherrschaft im westlichen Landkreis
Nach der 4:0-Führung für die Gastgeber macht ein Platzverweis das Spiel zwar nochmal spannend, doch Eisingen hat noch nicht die Form der Vorsaison.
Dennis Deppner (links) im Duell mit Eisingens Innenverteidiger Florian Preißendörfer. Der wendige Höchberger war für die TSV-Verteidiger nur ganz schwer vom Ball zu trennen.
Foto: Julien Becker | Dennis Deppner (links) im Duell mit Eisingens Innenverteidiger Florian Preißendörfer. Der wendige Höchberger war für die TSV-Verteidiger nur ganz schwer vom Ball zu trennen.
Tim Eisenberger
 |  aktualisiert: 07.09.2024 02:30 Uhr

Nachdem die TG Höchberg über Jahre die beste Mannschaft im westlichen Landkreis Würzburg war, hat der TSV Eisingen sich im vergangenen Jahr doch deutlich vorbeigeschoben an den Höchbergern. Mit 3:0 und 4:1 siegte der Emporkömmling in der letzten Saison und distanzierte die "Kracken" auch tabellarisch ein gutes Stück. Erst in der Relegation zur Landesliga endete der Lauf der Gelb-Schwarzen.

Am Samstag kam es deshalb erneut zum Aufeinandertreffen in der Bezirksliga West, das dieses Mal mit 4:1 (4:0) an die TGH ging. "Ein verdienter Sieg für uns", fand Trainer René Grimm, der sich auch fragte, wie hoch der Sieg ausgefallen wäre, wenn Höchberg nicht kurz nach der Pause in Unterzahl geraten wäre. 

Aber der Reihe nach: Bei hochsommerlichen 30 Grad tasteten sich beide Seiten zunächst ab und kamen nur nach Standardsituationen mal in des Gegners Strafraum. Den ersten Höhepunkt lieferte dann TG-Außenverteidiger Philipp Glücker, der den Ball aus 20 Metern an die Querlatte schlenzte. 1:0 stand es wenige Sekunden später aber trotzdem, denn Dennis Deppner sicherte den Abpraller und bediente Niklas Fuchs, dessen Flanke Philipp Hausmann ins lange Eck köpfte. 

Deppners Einsatz war gar nicht vorgesehen

Deppner, der im Sommer von der SpVgg Giebelstadt an den Waldsportplatz gewechselt war, war ein ständiger Unruheherd auf der rechten Seite und zudem der ballsicherste Höchberger. Gerade in Unterzahl suchten die Blau-Weißen immer wieder ihre Nummer zehn. Dessen Einsatz war eigentlich gar nicht vorgesehen, berichtete Grimm nach der Partie, weil Deppner bis Freitag im Urlaub weilte.

Weil sich mit Nico Schüler am Freitag aber ein weiterer Offensivspieler krankgemeldet hatte, brachte Grimm den dribbelstarken Außenspieler, der sein Tempo vor dem zweiten Höchberger Treffer gewinnbringend einsetzte. Einen Ball, den er zuvor an Nico Keidel verloren hatte, eroberte er zurück, zog an Keidel vorbei in den Strafraum und war dann nur noch mit einem Foul zu bremsen. Marcel Böhm verwandelte souverän zum 2:0. 

Eisingens Trainer Philipp Christ nach dem Spiel sauer

Den Gästen wollte recht wenig gelingen. Nur Hannes Glas, der nach einer Umschaltsituation sein Eins-gegen-eins-Duell gewann, sorgte mal für Gefahr. Stattdessen erhöhte Höchberg noch vor der Pause auf 4:0. Zunächst durch einen Kopfballtreffer von Alex Beier, bei dem die Eisinger auf und neben dem Platz massiv eine Abseitsstellung monierten. Eine Diskussion, auf die sich TSV-Trainer Philipp Christ gar nicht einlassen wollte. "Ich verstehe nicht, wie er da überhaupt so frei zum Kopfball kommen kann?", fragte er. Lethargisch sei das Auftreten seiner Mannschaft gewesen, nicht erst seit dieser Woche. 

Der Treffer von Marc Pimpertz zum 4:0 war dann der wohl am schönsten herausgespielte des Tages. Mit zwei direkten Bällen hebelten die Höchberger die Hintermannschaft aus und der steil geschickte Pimpertz schloss überlegt ins linke Eck ab. Nach der Pause leistete sich Höchbergs Keeper Timo Kirchner einen Fauxpas, als er eine Flanke vor die Füße von Glas fallen ließ. Die Rettungstat von Beier bewertete Schiedsrichter Hannes Hemrich als Handspiel. Elfmeter und Rot für Beier waren die logische Folge. Glas verwandelte humorlos. Wer nun an eine Aufholjagd der Gäste glaubte, wurde enttäuscht. 

Die Vorherrschaft bleibt ungeklärt

Von höheren Ambitionen will Grimm nun nichts wissen. "Wir haben ein Durchschnittsalter von unter 23 Jahren. Diese Mannschaft kann vielleicht in einigen Jahren aufsteigen, aber aktuell sind wir noch zu unerfahren", meinte der neue Höchberger Trainer, der sich aber auf das Spiel gegen Tabellenführer Birkenfeld am kommenden Wochenende freut. "Sie haben bisher immer gegen unseren nächsten Gegner gespielt, deshalb habe ich sie schon sechs Mal gesehen", berichtete Grimm. Birkenfeld habe genau die Eigenschaften, die seiner Höchberger Mannschaft noch fehlen.

Und wer hat nun die Vorherrschaft im westlichen Landkreis? Davon wollen beide Trainer aktuell nichts wissen. Heißt dann wohl: Derzeit keiner.

Fußball: Bezirksliga West, Männer
TG Höchberg – TSV Eisingen 4:1 (4:0)
Höchberg:
 Kirchner – Fuchs, Beier, Mächtel, Glücker  – Hausmann (18. Hausmann), Hochstein (46. Kohlhepp)– Deppner (89. K. Grön), Pimpertz, Schmidt (90.+2 Y. Grön) – Böhm (82. Lettmann).
Eisingen: L. Schmitt – Engert (46. Woller), Preißendörfer (70. Löhlein), Keidel (27. M. Christ), Lindner (78. Heberlein) –  Thein, McBride, C. Schmitt  – Glas, Götz, Volderauer (78. Spiegel).
Schiedsrichter: Hannes Hemrich (Urspringen). Zuschauende: 400. Rote Karte: Alex Beier, (49., Höchberg) Tore: 1:0 Philipp Hausmann (13.), 2:0 Marcel Böhm (25.). 3:0 Alex Beier (38.), 4:0 Marc Pimpertz (43.), 4:1 Hannes Glas (49., Handelfmeter).

 
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