Die laufende ist seine fünfte Saison beim SV Heidingsfeld. Christian Graf ist somit aktuell der dienstälteste Trainer in der Fußball-Kreisliga Würzburg 1. Eine sechste Saison wird darauf allerdings nicht folgen.
Der 56-Jährige kann auf eine erfolgreiche Zeit im Städtle zurückblicken – wobei er mit seiner Mannschaft das heimliche Ziel, die Rückkehr in die Bezirksliga, bislang nicht erreichte, obwohl die Grünweißen unter seiner Regie zweimal Dritter und zuletzt Zweiter wurden. Im vergangenen Sommer unterlagen sie in der Relegation aber dem Bezirksligisten Sailauf.
In der Kreisliga stets vorne dabei
Auch in der aktuellen Saison stehen die Heidingsfelder auf den vorderen Plätzen, haben als Vierter zur Winterpause sieben Punkte Rückstand auf Platz zwei. "Noch alle Optionen" sieht Christian Graf in der Rückrunde, zumal die besser platzierten Konkurrenten Kürnach und Gelchsheim noch in Heidingsfeld antreten müssen.
Sportlich dürfen sowohl der Trainer als auch der Verein also zufrieden sein. Es ist auch nicht der Grund, weshalb sich ihre Wege trennen. "Die Mannschaft braucht einen neuen Reiz", stellt Graf fest. Und er, der zuvor vier Jahre die U 19 und gleich im Anschluss etwas mehr als zwei Jahre die erste Mannschaft beim Würzburger FV sowie eine Saison den TSV Wenkheim im benachbarten Main-Tauber-Kreis trainierte, suche eine neue Aufgabe.
Auch Annette Göhler, stellvertretende Vereinsvorsitzende und dabei für den Sport zuständig, spricht davon, dass es "nach fünf Jahren Zeit für frischen Wind" sei. Die Gespräche darüber mit Graf seien "sehr angenehm" gewesen: "Wir waren uns einig, wie es weitergehen soll." Sie hätten frühzeitig darüber gesprochen, um zur Winterpause Klarheit zu haben.
Trainer muss auf die Jugend setzen
Grafs Nachfolger soll dabei in Kürze feststehen. "Wir wollen die Suche zügig zum Abschluss bringen", sagt Göhler. Wichtig sei, dass sich der ins Vereinsleben an den Herieden einbringe, wie Graf auf den eigenen Nachwuchs setze und diesen in die Mannschaften integriere. Auch zur neuen Saison rücken mehrere A-Jugend-Spieler in den Männerbereich auf.
Bei der Suche nach einem neuen Trainer wird Göhler unterstützt von Wolfgang Kern und Franz Seufert, die sich als Abteilungsleitung die Aufgaben teilen. Denn der Verein sucht nicht nur für seine Fußballer einen neuen Trainer, sondern auch einen neuen Vorsitzenden.
"Wenn ich eine Aufgabe übernehme, mache ich sie mit 1000 Prozent", führt Florian Volk, der dem SV Heidingsfeld seit September 2020 als Nachfolger von Peter Katzenberger, dessen zweite Amtszeit endete, vorsteht, aus. Und das sei für ihn zuletzt nicht mehr möglich gewesen.
Zwei Vorstandsposten neu zu besetzen
Der 39-Jährige nennt familiäre und berufliche Gründe, die ihn zu dieser "schwierigen Entscheidung" bewogen hätten, das höchste Vereinsamt bei der Mitgliederversammlung Ende März zur Verfügung zu stellen: "Es hängt für mich viel Herzblut dran. Ich werde dem Verein weiter eng verbunden bleiben und mich auch als Sponsor engagieren", sagt der selbstständige Versicherungskaufmann.
Mit ihm hört im Vorstand die als zweite Stellvertreterin für Verwaltung und Finanzen zuständige Kirstin Gehrsitz auf. Für diesen Posten sei bereits "eine sehr gute Kandidatin" gefunden, weiß Volk, die den Mitgliedern vorgeschlagen werde. Für die Kandidatensuche für das noch von ihm gehaltene Amt gelte das gleiche wie für den Trainerposten: Die Verantwortlichen wollen sie bald zum Abschluss bringen.
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