Es bleibt dabei: Seit über zehn Jahren hat der Würzburger FV nicht mehr beim ASV Neumarkt verloren. Aber diesmal auch nicht gewonnen. Mit 1:1 (0:0) trennten sich beide Mannschaften zum Abschluss der Hinrunde in der Fußball-Bayernliga Nord.
Als die Gastgeber über die Lautsprecher "Servus Habedehre" von der bayerischen Popmusik-Combo "DeSchoWieda" als Rausschmeißer spielten und sich die Akteure in den Kabinentrakt des Sportheims zurückzogen, hatte FV-Trainer Philipp Eckart Gelegenheit, darüber nachzudenken, wie er dieses Unentschieden einordnen sollte.
Überlegene Würzburger treffen das Tor nicht
Vom Ergebnis her ist seine Elf nach Münchberg (2:0) und Ammerthal (2:1) zum dritten Mal ungeschlagen geblieben, vom Spielverlauf her war sie aber auch klar überlegen gewesen und kurz vor Schluss in Führung gegangen. "Eigentlich ist es positiv, dass wir gegen einen Gegner, der nur einen Platz hinter uns steht, ein gutes Spiel machen und hier gewinnen müssen. Aber gerade, dass wir das nicht geschafft haben, nervt am Ende", sagte Eckart.
Im Unterschied zur Anfangsformation im Heimspiel gegen Ammerthal, als dem WFV durch ein spätes Tor der Sieg gelungen war, starteten diesmal Fabio Gobbo als linker Außenverteidiger und Tim Herbert im rechten offensiven Mittelfeld. Ein weiterer Unterschied: durchgehend mehr Ballbesitz. Dieser führte bereits nach wenigen Minuten zur ersten Chance, als Marcel Fischers Kopfball nach einer Ecke von Adrian Istrefi knapp über den Querbalken strich (3.).
Auf Tim Herberts Hereingabe von rechts prüfte Steffen Krautschneider den Neumarkter Torhüter Nick Guttenberger aus spitzem Winkel. Der bestand den Test, und ein Verteidiger klärte die Aktion zulasten eines weiteren Eckballs (8.). Krautschneider zwang Guttenberger mit einem Schuss aus 13 Metern erneut zur Parade (13.). "Ihr Torhüter hat extrem gut gehalten und schon vor der Pause einen Rückstand verhindert", fand Eckart.
Neumarkt erzielt im Gegenzug den Ausgleich
Der WFV machte nach dem Seitenwechsel so weiter, wie er zuvor aufgehört hatte: im Vorwärtsgang. Tim Herbert wuselte sich durch gegnerische Reihen und zog ab, doch ein Abwehrspieler lenkte seinen Schuss noch zur Ecke ab (46.). Neumarkt war dagegen nur durch gelegentliche Vorstöße gefährlich. Glück hatten die Gäste, dass sich Jonas Marx' Freistoß von der Strafraumgrenze in der Abwehr verfing (53.).
Nachdem die Gäste 78 Minuten lang angerannt waren, habe sich das 1:0 von Fabio Hock "wie ein Befreiungsschlag angefühlt". Krautschneiders Pass legte Jannis Vierneisel am Torhüter vorbei in den Lauf von Hock, der den Ball im Fallen über die Torlinie bugsierte. Jedoch folgte prompt der Gegenschlag: Nach einer Ecke stand Neumarkts Philipp Nutz komplett frei und lenkte den Ball zum 1:1 ins Tor (82.). "Das darf so nicht passieren", stellte Eckart klar.
Der anvisierte Sprung über die 30-Punkte-Marke ist dem Würzburger FV zum Abschluss der Bayernliga-Hinrunde nicht geglückt, mit 29 Punkten – acht Siege, fünf Unentschieden – bleibt er als Sechster der Tabelle knapp darunter. Am nächsten Freitag, 25. Oktober, beginnt die Rückrunde mit dem Auswärtsspiel beim TSV Kornburg (19 Uhr).
Fußball: Bayernliga Nord, Männer
ASV Neumarkt – Würzburger FV 1:1 (0:0)
Würzburg: Koob – Vierneisel, Breunig, Reinhart, Gobbo – Röthlein (87. Diarrassouba), Fischer – Herbert (83. Ntolaptsis), Istrefi, Krautschneider – Wild (66. Hock). Schiedsrichter: Daniel Reich (Heubach). Zuschauende: 250. Tore: 0:1 Fabio Hock (78.), 1:1 Philipp Nutz (82.).