Die letzte Hinrundenpartie in der Fußball-Bayernliga Nord bestreitet der Würzburger FV an diesem Samstag, 19. Oktober, beim ASV Neumarkt (15 Uhr). "Es ist cool, dass wir schon jetzt die Möglichkeit haben, über 30 Punkte zu kommen", sagt FV-Trainer Philipp Eckart vor dem Auswärtsspiel. Sagt aber auch: "Das ist eine richtig schwierige Aufgabe."
Nur 139 Tage nach dem dramatischen Relegationserfolg gegen den TSV Großbardorf, mit dem sich die Blauen den Klassenerhalt sicherten und somit jetzt ihre 14. Bayernliga-Saison in Folge bestreiten, sieht ihre Welt ganz anders aus: 28 Punkte haben sie aus den ersten 16 Partien in dieser Saison geholt, 27 Punkte waren es in der gesamten vorigen Saison.
"Wir schauen natürlich darauf", sagt Eckart. "Wir wissen schließlich, wo wir herkommen. Und deshalb ist es sehr positiv, was hier passiert." Zumal er die Bayernliga in dieser Saison "viel enger und ausgeglichener als in der vergangenen Saison" wahrnimmt. "Es entscheiden in jedem Spiel Kleinigkeiten darüber, ob du gewinnst oder verlierst."
Letzte Niederlage in Neumarkt vor zehn Jahren
Eine zwischenzeitliche Flaute von drei Niederlagen beendeten die Nullvierer, die zuvor siebenmal ungeschlagen geblieben waren, zuletzt mit Siegen bei Eintracht Münchberg (2:0) und zu Hause gegen die DJK Ammerthal (2:1). Verloren hat der WFV im bisherigen Saisonverlauf aber nur gegen Mannschaften, die aktuell in der Tabelle vor ihm stehen.
ASV und WFV begegnen sich seit mehr als 50 Jahren in der Fußball-Bayernliga, anfangs die dritte, vierte und heute die fünfte Liga: Die Bilanz nach 28 Duellen von 1971 bis 1981, von 2000 bis 2002 und seit 2012 ist mit je elf Siegen ausgeglichen. Zuletzt verloren in Neumarkt haben die Nullvierer dabei im August 2013. Es folgten drei Unentschieden und zwei Siege.
Zuletzt standen sich beide Kontrahenten Ende März für ein Bayernliga-Nachholspiel an der Mainaustraße gegenüber (1:2) – aber nicht, wie gewöhnlich, auf der Sepp-Endres-Sportanlage, sondern auf dem benachbarten, ehemaligen SV-09-Platz.
Bei Neumarkt wechseln sich Siege und Niederlagen in dieser Saison ab. Nur ein Unentschieden gab es dabei noch nicht. Die längste Erfolgsserie dauerte drei Spiele, nach zwei verlorenen Partien gelang dem ASV stets erneut ein Sieg. Zuletzt verlor die von Jochen Strobel trainierte Mannschaft zweimal: in Kornburg (0:1) und gegen Gebenbach (0:3).
Erster gegen Dritter in der Fairness-Wertung
In der Fairness-Tabelle stehen beide Teams vorne: Neumarkt mit 34 Gelben, keiner Gelb-Roten und keiner Roten Karte ist Erster, der WFV mit 38 Gelben, keiner Gelb-Roten und einer Roten Karte – gegen Simon Schäffer im Auswärtsspiel bei Bayern Hof (Eckart: "Die hatte ich schon verdrängt, weil sie so unberechtigt war.") – ist knapp dahinter Dritter. Statistisch sehen beide Teams somit nur zweimal Gelb pro Spiel. Im Vergleich dazu kommt die DJK Ammerthal als Letzter dieser Wertung auf 55 Gelbe, zwei Gelb-Rote und sechs Rote Karten.
"Ich bin grundsätzlich allergisch gegen 'dumme' Gelbe Karten durch Ballwegschlagen oder Meckern. Aber die wenigen Karten lassen sich wohl auch mit unserem Spielstil erklären, weil wir meistens mehr Ballbesitz und Spieldominanz haben", erklärt Eckart.
Mit einem weiteren Sieg am Deininger Weg könnte der WFV in der Bayernliga-Tabelle hinter sich eine kleine Lücke reißen: Die Blauen stehen mit 28 Punkten auf Platz sechs, Neumarkt folgt mit 27 Zählern als Siebter und Abtswind mit 24 Punkten als Achter. Jedoch sei es fraglich, informiert Eckart, ob einige Leistungsträger, darunter der verletzungsbedingt gegen Ammerthal ausgewechselte Hendrik Hansen, in der Oberpfalz zur Verfügung stünden.