Da ist es wieder: das Würzburger Schlussphasen-Trauma! Seit die Kickers in der sieglosen Zweitliga-Rückrunde im Frühjahr 2017 unter dem damaligen Trainer Bernd Hollerbach von 13 späten Gegentreffern nach der 80. Minute gepeinigt wurden, kennt wohl jeder Anhänger der Rothosen diese Urangst, dass sein Team in den letzten Minuten jeder Partie noch alles Erreichte einreißen kann. In dieser Drittliga-Saison heißt der Trainer Torsten Ziegner. Im heutigen Kader interessieren, vielleicht bis auf die Brüder Maximilian und Louis Breunig als gebürtige Würzburger, diese alten Geschichten wohl keinen mehr. Und doch fühlt man sich daran erinnert, wenn Saliou Sané nach dem 1:1 gegen den 1. FC Saarbrücken mit den Schultern zuckt, und sagt für diese späten Gegentore habe er keine Erklärung. Viermal in Serie haben die Kickers nun ein Tor nach der 80. Spielminute kassiert. Sieben mögliche Punkte haben diese Gegentreffer sie gekostet.
Am Sonntag glich der 1. FC Saarbrücken durch Minos Gouras in der zweiten Minute der Nachspielzeit die Kickers-Führung durch Sané (23.) aus. Und bei den Würzburgern konnte man sich schon fragen, womit man das nun verdient hatte. "Es hätte heute nur einen Sieger geben dürfen - nämlich die Heimmannschaft", sagte selbst Gäste-Trainer Uwe Koschinat am Schluss. Aber sein Team habe nie aufgesteckt, auch weil man ja gewusst habe, dass die Kickers in der Schlussphase zuletzt schon öfter noch ein Tor kassiert hatten.
So hieß es zum dritten Mal in den letzten vier Spielen 1:1. Die Kickers müssen weiter auf ihren ersten Dreier in dieser Saison warten und ärgerten sich am Ende nicht nur über die schwache Spielleitung von Schiedsrichter Patrick Schwengers (Travemünde). Dass Trainer Ziegner nach dem Ausgleich für einen emotionalen Ausbruch auf die Tribüne geschickt wurde, war eine der Geschichten dieses emotionalen Spiels. Eine andere, die von den nach wie vor vorhandenen Unzulänglichkeiten im Torabschluss. Dass die Kickers mit Neuzugang Mirnes Pepic im Mittelfeld deutlich flüssiger kombinierten als in den letzten Wochen war nicht zu übersehen. Ohne Marvin Pourié, der nach seiner Muskelverletzung im Oberschenkel wohl noch nicht ganz fit war und über 90 Minuten auf der Bank blieb, fehlte wieder einmal das letzte Quäntchen Kaltschnäuzigkeit im Abschluss.
Die Zusammenfassung in bewegten Bildern (Quelle: MagentaSport):
"Wir sind maßlos darüber enttäuscht, wie das Spiel ausgegangen ist", fasste Ziegner den Frust darüber in Worte. Hätten seine Schützlinge, wie zum Beispiel Moritz Heinrich, der nach klasse Vorarbeit von David Kopacz in der 52. Minute in bester Position die große Chance zum 2:0 vertändelte, oder Torschütze Sané, der freistehend am Saarbrücker Keeper Daniel Batz scheiterte (30.), getroffen, "wären die letzten Minuten nicht so aufregend gewesen", wie auch der Kickers-Trainer feststellte.
In der Winterpause wird dann, wieder der Rest gekauft und bis zum Schluss gezittert um den Klassenerhalt
94 Minuten! Schiele ist längst Geschichte, Ziegner macht bisher einen guten Job und gestern
sah das Spiel der Kickers wieder nach Fussball aus. In einigen Wochen siehlt die Welt der Kickers wieder freundlicher aus!!!
Liebe Kickers, es ist doch total einfach! Bitte folgt einfach diesem lebensklugen Rat eines siebenjährigen! Euer Schaden solls nicht sein, vielleicht gibt er auch eine Tüte Gummibärchen von seinem Taschengeld aus!
Und bitte jetzt keine Gegenargumente, die können nur falsch sein...