
Nach drei Spieltagen sah die Situation für die FIT/One Würzburg Baskets in Gruppe A der Basketball Champions League sehr rosig aus. Jetzt, nach den Rückspielen gegen Nanterre 92 und der 69:71-Niederlage gegen Hapoel Holon, ist die Gruppe enger denn je. Je nach Ausgang des Spiels von Mittwochabend zwischen Nanterre 92 und dem bosnischen Vertreter Igokea (bei Redaktionsschluss noch nicht beendet) könnte sogar das Ausscheiden als Tabellenletzter in einem möglichen Vierervergleich drohen, wenn alle vier Teams die Gruppenphase mit drei Siegen beenden.
Schon vor der Partie in Szombathely gegen den israelischen Klub Hapoel Holon, der seine Heimspiele wegen der Sicherheitslage in Israel in Ungarn austrägt, sagte Sasa Filipovski, dass ihn derlei Rechenspiele nicht interessieren würden. Zumindest im Hintergrund wird man sich beim Verein aber doch ausführlich damit beschäftigen müssen, denn die Play-in-Spiele sind im Kalender der Fiba für die zweite, dritte und, falls nötig, vierte Kalenderwoche im Januar terminiert.
Filipovski zufrieden mit seiner Mannschaft
Die Niederlage am Dienstag war erneut vermeidbar. Zum zweiten Mal gaben die Würzburger eine deutlich zweistellige Führung in der zweiten Halbzeit noch aus der Hand. "Wenn das einmal passiert, verliert das Team das Selbstvertrauen. Die Angst vor dem Verlieren war auf einmal da", analysierte Filipovski, weshalb dies nun schon zum zweiten Mal passiert war. Als Erklärung dafür nannte er die Unerfahrenheit des Teams. Zu wenige Spieler hätten bisher auf diesem Niveau enge Spiele absolviert.
Ungewöhnlich: Mit der Leistung seiner Mannschaft war der Slowene trotzdem zufrieden, weil die Defensive über den Großteil des Spiels funktionierte und die Würzburger zudem den Rebound dominierten. Dabei waren die Israelis aber vor allem körperlich deutlich unterlegen, nachdem mit Marcus Bingham Jr. ihr größter und athletischster Spieler zum Euroleague-Team Maccabi Tel Aviv gewechselt war. "Wir haben gekämpft, wir haben verteidigt, wir haben ein paar einfache Abschlüsse verpasst. Das kann passieren, aber daraus werden wir lernen", beschrieb Filipovski die Partie in einer für ihn ganz normalen Ausgewogenheit.
Lob für Tyrese Williams
"Spieler, die sonst kaum punkteten, haben über ihrem Niveau gespielt. Und dann kam Elijah Mitrou-Long. Genau weil er solche Spiele entscheiden kann, verdient er dort sehr viel Geld", erklärte der Würzburger Trainer. Tatsächlich erzielte der US-Amerikaner in den letzten 5:46 Minuten elf Punkte für Holon, so viele wie die Würzburger im ganzen Schlussviertel. "Wir haben in den letzten fünf Minuten dagegen nur vier Punkte erzielt. Uns hat einfach das Glück verlassen, aber das wird zurückkommen, wenn wir hart arbeiten", sagte Filipovski.
Ein Lob verdiente sich Tyrese Williams. Der zunächst für die zweite Mannschaft verpflichtete Aufbauspieler verdiente sich während der Vorbereitung einen Kaderplatz im BBL- und Champions League-Kader, musste zuletzt aber häufig aufgrund der Ausländerregelung in der Bundesliga als siebter Import-Spieler aussetzen. "Er hat seine Chance am Dienstag genutzt", meinte Filipovski, ließ aber offen, was das nun für die Bundesliga bedeuten würde. Dort haben die Würzburger zumindest auf dem Papier am kommenden Dienstag mit den Skyliners Frankfurt einen Aufbaugegner.
Basketball: Champions League, Männer
Hapoel Holon – FIT/One Würzburg Baskets 71:69 (18:18, 12:22, 19:18, 22:11)
Holon: Mitrou-Long 21, Artzi 14, Tucker 12, Ziv 9, Hanochi 8, Kyser 5, Adams 2, Tal, Mane, Egozi (beide nicht eingesetzt).
Würzburg: Seljaas 17, Jackson 17, Williams 13, Phillips 11, Klassen 6 (10 Rebounds), Davis Jr. 4, Steinbach 1, Lewis II, Wank, Ugrai, Bleck, Kone (alle drei nicht eingesetzt).
Rebounds: 31 – 44. Vorlagen: 14 – 16. Ballverluste: 13 – 14. Treffer aus dem Feld: 23/54 (43%) – 26/69 (38%). Dreier: 13/33 (39%) – 8/31 (26%). Freiwürfe: 15/24 (63%) – 9/12 (79%). Zuschauende: 0.