Der Jubel, der sich bei den Regionalliga-Handballern der DJK Waldbüttelbrunn nach Ertönen der Schlusssirene beim 29:28 (13:18)-Heimsieg über den HSC Coburg II entlud, hatte etwas Wildes. Und verriet vielleicht, wie groß die Erleichterung bei den Gastgebern über den Erfolg in der heimischen Ballsporthalle in einer bislang mit einigen Problemen behafteten Saison gewesen war.
Die im Jahr 2023 aus der Dritten Liga abgestiegene DJK hat in dieser Runde nicht nur den zweiten größeren personellen Umbruch nacheinander zu bewältigen, sondern auch eine von zahlreichen Ausfällen geprägte Spielzeit. Nach zuletzt drei Niederlagen gegen Spitzenteams war Waldbüttelbrunn in die Nähe der Abstiegsplätze gerutscht – und auch gegen die Coburger Zweitliga-Reserve hatte es beim 16:23-Rückstand nicht wirklich gut ausgesehen (39.).
Technische Fehler, inkonsequentes Abwehrverhalten und Torhüter, die kaum eine Hand an den Ball brachten, prägten das Waldbüttelbrunner Spiel in den ersten 40 Minuten. "Natürlich ist nach den letzten Wochen Unsicherheit da. Trotzdem sind wir eine Mannschaft, die gemeinsam fightet. Das hat man in der Schlussphase gesehen", betonte DJK-Trainer Julian Bötsch.
Zwei Youngster im Rückraum
In der Phase, als sein Team zwischen der 39. und 50. Minute aus einem 16:23-Rückstand eine 25:24-Führung machte, bekleideten mit Lennart Karl und Julian Hohmann zwei U21-Akteure aus dem eigenen Nachwuchs die Rechtshänder-Positionen im Rückraum. Der 19-jährige Hohmann sorgte mit konsequenten Eins-gegen-eins-Situationen dafür, dass Coburger Spieler immer wieder auf der Strafbank Platz nehmen mussten und sich Überzahlsituation ergaben.
"Der Junge ist Jahrgang 2005 und übernimmt so viel Verantwortung", lobte Leon Rastner seinen Teamkollegen, von dessen Aktionen er selbst auch profitierte. Denn weil Hohmann die Coburger Abwehrspieler beschäftigte, kam Rastner immer wieder aussichtsreich zum Abschluss und war am Ende mit neun Treffern erfolgreichster Werfer seines Teams.
Siegtreffer durch Silas Kütt
Doch trotz der Aufholjagd wäre es am Ende fast noch schiefgegangen für die DJK. Denn 30 Sekunden vor Schluss befand sich der HSC Coburg II, der nicht in bester Besetzung angereist war und einige Akteure an die parallel gegen den HC Elbflorenz spielende erste Mannschaft abgestellt hatte, beim Stand von 28:28 in Ballbesitz. Doch den letzten HSC-Wurf blockte die Waldbüttelbrunner Abwehr ab und bekam noch eine letzte Chance durch den Gegenstoß von Rechtsaußen Silas Kütt, der fünf Sekunden vor Schluss den umjubelten 29:28-Siegtreffer warf.
"Wegen solcher Spiele ist Handball einfach der geilste Sport", brachte Rastner, der nach siebenwöchiger Verletzungspause sein erstes Spiel bestritten hatte, seine Freude zum Ausdruck. Und auch die Zuversicht für die vier verbleibenden Spiele der Hinrunde ist wieder da, in denen es am kommenden Samstag, 7. Dezember, bei der SG Regensburg zu einem Topteam geht, dann aber Gegner folgen, gegen die es mit der kämpferischen Einstellung wie gegen Coburg durchaus etwas zu holen geben dürfte.
Handball: Regionalliga, Männer
DJK Waldbüttelbrunn – HSC Coburg II 29:28 (13:18).
Waldbüttelbrunn: Feuerbacher (1.-19., 41.-60.), Leikauf (19.-41.) – Hohmann 1, Karl 2, Rauch, Kütt 5, Glöggler 3, Bergmann, Rastner 9/4, Dürr 3, Gohly, Geis 3, Hermann 2, Dannhäuser 1.
Coburg: Roschlau (1.-50.), Breu (50.-60.) – Müller, Hartung 1, Graczyk 1, Schmitt 3, Schartl, Schindler 3/1, Pavlovskyi 8, Dude 6, Brüning-Wolter 3, Engelhardt 1, Blahodir 2.
Schiedsrichter: Herz/Thurner (Herrsching). Zeitstrafen: 4:6. Siebenmeter: 5/4 – 3/1. Zuschauende: 100.
Spielfilm: 3:2 (5.), 5:5 (11.), 8:8 (16.), 8:11 (19.), 10:16 (37.), 13:19 (32.), 15:20 (35.), 16:23 (39.), 18:24 (42.), 25:24 (50.), 27:28 (54.), 29:28 (59:55).