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HANDBALL: 2. BUNDESLIGA
Rimpars Yonatan Dayan will gegen seinen besten Freund spielen
Zweitliga-Derby am Freitagabend: Ins Duell mit dem TV Großwallstadt gehen die Wölfe mit Vorfreude. Zwischen den Kontrahenten gibt es zahlreiche Berührungspunkte.
Er hofft nach seiner Verletzung auf seinen ersten Punktspieleinsatz im Jahr 2021: Rimpars Yonatan Dayan
Foto: foto2press/Meike Scheuring | Er hofft nach seiner Verletzung auf seinen ersten Punktspieleinsatz im Jahr 2021: Rimpars Yonatan Dayan
Jörg Rieger
 |  aktualisiert: 12.09.2022 15:14 Uhr

Handball

Zweite Bundesliga, Männer

DJK Rimpar Wölfe – TV Großwallstadt

(Freitag, 20 Uhr, s.Oliver Arena Würzburg)

Wenn in einer bundesweiten Liga zwei Klubs aufeinandertreffen, die aus der gleichen Region kommen und gerade einmal 75 Kilometer voneinander entfernt zu Hause sind, ist das definitiv ein besonderes Spiel: ein Derby.

Erstmals ohne Publikum

Doch zum ersten Mal sind zwischen der DJK Rimpar Wölfe (12./16:22) und dem TV Großwallstadt (8./18:20) coronabedingt keine Zuschauer zugelassen. Den klaren 32:25-Hinspielerfolg der Rimparer in der Elsenfelder Untermainhalle haben immerhin noch 500 Besucher verfolgt. Der Neuauflage in der Würzburger s.Oliver Arena werden lediglich die Betreuer, Ordner und Pressevertreter beiwohnen. Dabei geht es für beide Mannschaften vor der folgenden Länderspielpause durchaus um viel, wenn (noch) nicht um den Klassenerhalt, so zumindest um ein Vorpreschen ins gesicherte Mittelfeld. "Man hat die Vorfreude auf dieses Derby im Training schon gemerkt. Die Stimmung war anders", sagt DJK-Trainer Ceven Klatt. "Die Jungs kennen sich gegenseitig sehr gut."

Beide Teams verbindet mehr als die geografische Nähe. Auf Rimparer Seite haben schon Steffen Kaufmann, Patrick Schmidt und Torwart Andreas Wieser das Wallstädter Trikot getragen, auch wenn das schon lange zurückliegt. Beim Zweitliga-Rückkehrer gibt es nur noch einen Spieler, der schon einmal bei den Wölfen gespielt hat, nachdem Tom Spieß und Jan Winkler den Traditionsklub verlassen haben: nämlich Lars Spieß.

Gemeinsam auf einem Zimmer

Und dann ist da noch die Freundschaft zwischen zwei Israelis: DJK-Spielmacher Yonatan Dayan und TVG-Kreisläufer Snir Natsia. Dayan hofft am Freitagabend auf sein Comeback nach längerer Verletzungspause, es wäre sein erstes Pflichtspiel in diesem Jahr. Der 21-Jährige spielte in seiner Jugend gemeinsam mit Natsia mehrere Jahre in der Handballakademie Ironi Rehovot. Während eines mehrmonatigen Aufenthalts mit der israelischen U-19-Mannschaft in Gummersbach, wo sie beide für die Bundesliga entdeckt wurden, teilten sie sich das Zimmer.

Dayan stieß im vergangenen Sommer über die Gummersbacher nach Rimpar. Natsia, mittlerweile genau wie Dayan A-Nationalspieler, wechselte vor der Saison von seinem Heimatland aus nach Großwallstadt. "Im Hinspiel haben wir zum ersten Mal gegeneinander gespielt", berichtet Dayan. "Das war komisch, weil wir beste Freunde sind. Aber das spielt auf dem Feld dann keine Rolle." Definitiv fehlen wird bei Rimpar Rückraumspieler Lukas Böhm, der sich nach seinem doppelten Bänderriss aber immerhin wieder im Aufbautraining befindet.

Der am Freitagabend in Würzburg gastierende Altmeister – insgesamt stehen elf nationale Titel auf dem Briefkopf – hat derzeit einen Lauf. Vier Siege und zwei Remis holte die Sieben von Trainer Ralf Bader aus den letzten sieben Spielen, darunter war auch ein Auswärtssieg beim damaligen Spitzenreiter Gummersbach. Dass die Großwallstädter in dieser Phase einmal 40 und einmal 39 Treffer erzielten, zeigt, dass sie wissen, wo das gegnerische Gehäuse steht.

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Bester TVG-Torschütze ist neben dem niederländischen Nationalspieler Tom Jansen Savvas Savvas mit 79 Toren in 15 Spielen. Der Grieche kam im Oktober vom Bundesligisten GWD Minden. Auch Führungsspieler Mario Stark ist anders als in der Hinrunde bei den Gästen mit von der Partie.

Beim Gastgeber liegt die Stärke anderswo: "Der Faustpfand ist unsere Abwehr", macht Klatt deutlich. "Die Spielanlage vom TVG ist ähnlich wie die von Bayer Dormagen – und da haben wir auch nur 19 Tore kassiert." Mit im Schnitt unter 24 Gegentreffern stellen die Wölfe die beste Defensive in der Liga.

Zuletzt wieder reaktiviert: Großwallstadts 39-jähriger Routinier Michael Spatz
Foto: Valeria Witters | Zuletzt wieder reaktiviert: Großwallstadts 39-jähriger Routinier Michael Spatz

Der DJK-Coach freut sich zudem darüber, dass "wir uns endlich wieder mal in Ruhe und mit einem normalen Rhythmus auf ein Spiel vorbereiten konnten." Für die Großwallstädter galt das diesmal nicht. Sie spielten am Mittwoch beim ASV Hamm-Westfalen – und holten dort nach einer Aufholjagd noch ein 30:30-Unentschieden. Der 38-jährige Ex-Nationalspieler Michael Spatz glich eine halbe Minute vor Schluss per Siebenmeter für den TVG aus.

 
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