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HANDBALL: 2. BUNDESLIGA
Jetzt offiziell: Ceven Klatt geht von den Wölfen zu den Eulen
Nicht nur der Trainer, sondern auch ein Leistungsträger verlässt den Handball-Zweitligisten im Sommer. Rimpars Geschäftsführer Roland Sauer sieht den Klub als Sprungbrett.
Trainer Ceven Klatt wechselt von der DJK Rimpar Wölfe nach Ludwigshafen.
Foto: foto2press/Frank Scheuring | Trainer Ceven Klatt wechselt von der DJK Rimpar Wölfe nach Ludwigshafen.
Natalie Greß
 |  aktualisiert: 08.02.2024 11:00 Uhr

Nun ist es offiziell: Ceven Klatt verlässt den Handball-Zweitligisten DJK Rimpar Wölfe nach dieser Saison und wird neuer Trainer beim abstiegsbedrohten Erstligisten Die Eulen Ludwigshafen. Das bestätigten beide Klubs am Dienstagvormittag. Der 37-Jährige, der in Unterfranken noch einen Vertrag bis 2022 gehabt hätte, wird bei den Pfälzern Nachfolger von Benjamin Matschke. Der wechselt im Sommer zur HSG Wetzlar mit dem ehemaligen Rimparer Kreisläufer Patrick Gempp.

"Natürlich bedaure ich, dass Ceven uns verlassen wird", sagt Rimpars Geschäftsführer Roland Sauer gegenüber dieser Redaktion. "Er hat gute Arbeit gemacht. Das hat ihm Aufmerksamkeit verschafft und die Chance eröffnet, den nächsten Karriereschritt zu gehen. Die wollen wir ihm nicht verbauen." Klatt erhält in Ludwigshafen einen Zweijahresvertrag. 

Klatt dankbar für Chance

"Ich bin Roland Sauer sehr dankbar, dass er mir keine Steine in der Weg legt", betont Klatt. Sein Abschied sei "keine Entscheidung gegen Rimpar", sondern eine Entscheidung für die Möglichkeit, "mit einer Bundesliga-Mannschaft in bereits professionellen Strukturen zu arbeiten". Selbst wenn die Eulen absteigen und in der nächsten Spielzeit auf die Wölfe treffen würden - mit 6:24-Punkten sind die Pfälzer aktueller Drittletzter -, sieht der gebürtige Brandenburger den Schritt als persönlichen Aufstieg. 

"Auf diesem Leistungsniveau darf man sich nicht verstecken. Ich möchte meinen eigenen Fußabdruck hinterlassen."
Ceven Klatt über die Nachfolge von Eulen-Erfolgstrainer Ben Matschke

Das Erbe von Erfolgscoach Matschke anzutreten, der den früher als TSG Friesenheim firmierenden Verein 2017 zurück in die Eliteklasse und dort dreimal überraschend zum Klassenerhalt führte, bereite ihm keinen Druck. "Ich erkenne an, dass Ben einen super Job gemacht hat, nicht umsonst beerbt er Kai Wandschneider in Wetzlar. Aber auf diesem Leistungsniveau darf man sich nicht verstecken. Ich möchte meinen eigenen Fußabdruck hinterlassen."

Die "DNA der Eulen" passe zu ihm, sagt der frühere Zweitliga-Kreisläufer: "das Familiäre, das Emotionale, der von Kampf und einer guten Abwehr geprägte Handball". "Daher freue ich mich auf diese spannende Aufgabe und Herausforderung." Er und seine Familie werden vorerst weiter in Kitzingen wohnen bleiben, von dort sind es knapp 200 Kilometer zum neuen Arbeitsort.

Auch Kreisläufer Michael Schulz wechselt den Verein

Klatt ist nicht der Einzige, der die Wölfe Ende Juni verlassen wird. Auch Michael Schulz wechselt den Verein statt seinen auslaufenden Vertrag zu verlängern: Der 24 Jahre alte Kreisläufer und Abwehrchef, der in Rimpar zu einem Leistungsträger gereift ist, schließt sich dem ambitionierten Klassenkonkurrenten HC Elbflorenz an. Er sucht nach drei Jahren im DJK-Trikot eine neue Herausforderung in Dresden. 

"Wir können stolz sein, neben dem Sprungbrett für Spieler auch eine gute Adresse für Trainer zu sein", sagt Sauer und spielt darauf an, dass Klatt schon der zweite Rimparer Coach ist, den es zu einem aktuellen Bundesligisten zieht. Jens Bürkle, der den Klub 2013 in die Zweite Liga geführt hatte, wurde 2015 von den Recken des TSV Hannover-Burgdorf abgeworben. Auch sein Nachfolger Matthias Obinger, mit dem die Wölfe 2017 fast selbst aufgestiegen wären, hatte Anfragen aus dem Oberhaus, gab einer Hochschulkarriere aber den Vorzug.  

Erste Anfrage bereits im Oktober

Klatt, der 2019 von Obinger übernommen hatte, beendete seine Premierensaison, die im März 2020 vorzeitig wegen Corona abgebrochen wurde, auf Rang sieben. In der laufenden Runde stehen die Unterfranken vor dem ersten Spiel im neuen Jahr, das sie am Samstag (30. 1., 19.30 Uhr) nach zwei Verlegungen im dritten Anlauf endlich zum Aufsteiger TuS Fürstenfeldbruck führen soll, trotz personellen Umbruchs und Verletzungssorgen auf Platz zehn (11:13-Punkte). "Dieser Erfolg hat sich rumgesprochen", sagt Sauer. 

Die erste unverbindliche Anfrage aus Ludwigshafen erhielt Klatt schon Ende Oktober, als ein Kandidat von vielen. Zeitgleich, so berichtet Sauer, habe Geschäftsführer-Kollegin Lisa Heßler ihn in der Sache kontaktiert. "Gerade seit Corona pflegen wir einen regen Austausch und ein gutes Miteinander in der Handball-Bundesliga", betont der 65-Jährige. "Ich war anfangs überrascht von der Anfrage, danke Lisa Heßler aber für die offene, ehrliche und vertrauensvolle Kommunikation in der ganzen Zeit." Die finale Entscheidung sei schließlich erst am vergangenen Wochenende gefallen. Der "Mannheimer Morgen" und diese Redaktion hatten bereits am Freitag über die Verpflichtung Klatts in der Pfalz berichtet.

Das muss der neue Trainer mitbringen

Sauer muss sich nun bereits nach zwei Jahren wieder auf die Suche nach einem neuen Trainer machen. Einige Namen seien ihm von Vermittlern schon angedient worden - "zum Teil welche, die ich noch nie gehört habe". Corona sorge eher für einen Überschuss auf dem Markt. Am Anforderungsprofil an den Neuen habe sich im Wesentlichen nichts geändert: "Er muss junge Spieler entwickeln können und gute Kontakte in den Nachwuchsbereich haben." 

 
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