Handball, 2. Bundesliga
HSG Konstanz – DJK Rimpar Wölfe
(Samstag, 18 Uhr, Schänzle-Sporthalle)
Emotional dürfte es am Samstagabend in der Konstanzer Schänzle-Sporthalle in jedem Fall werden – auf dem Feld, aber auch daneben. Da wäre einmal das mutmaßlich letzte Spiel von Rolf Brack als Trainer. Der Rimparer Interimstrainer, immerhin schon 67 Jahre alt, wird "mit hoher Wahrscheinlichkeit" nicht noch einmal an der Seitenlinie einspringen.
So oder so ähnlich hat sich der sogenannte Handball-Professor, der in der Vergangenheit unter anderem HBW Balingen-Weilstetten und die Schweizer Nationalauswahl gecoacht hat, auch schon nach dem Kurzzeit-Engagement beim HC Erlangen im Februar 2020 ausgedrückt, weshalb er auch diesmal auf Nachfrage etwas relativiert: "Natürlich soll man nie nie sagen", erklärt Brack vor dem Saisonfinale seiner Wölfe (13./31:39) beim akut abstiegsbedrohten HSG Konstanz (18./23:47) am Samstagabend um 18 Uhr.
Konstanz kämpft um den Klassenerhalt
Und damit wäre auch schon der nächste Anlass für Tränen gefunden. Denn die Konstanzer um ihren langjährigen Trainer Daniel Eblen werden entweder nach zwei Jahren wieder in die dritte Liga absteigen oder den kaum mehr für möglichen Klassenerhalt feiern.
Dieses Endspiel haben sich die Gelb-Blauen verdient, weil sie am Dienstagabend im Nachholspiel in letzter Sekunde mit 25:24 beim TV Großwallstadt gewannen. Für ein Happy End sind sie dennoch auf fremde Hilfe angewiesen. Abstiegskonkurrent TV Emsdetten darf parallel nicht in Lübeck gewinnen.
Ein heißes Duell erwartet
"Unser Gegner wird kämpfen bis zum Umfallen und sehr offensiv verteidigen", vermutet Brack, der seine Mannschaft auf ein heißes Duell zum Abschied einstimmt. Dabei hat er noch den jüngsten Coup in Form eines 29:23-Sieges im letzten Heimspiel gegen Aufstiegskandidat TuS N-Lübbecke vor Augen. "Wir wollen wieder ans Limit der Leidenschaft gehen, allein schon eines fairen Wettbewerbs wegen."
Doch auch für die Grün-Weißen wäre es sportlich eigentlich noch um die Qualifikation für den DHB-Pokalwettbewerb gegangen. Denn zur neuen Saison wird der ungeliebte Final-Four-Modus in der ersten Pokalrunde abgeschafft und das Teilnehmerfeld von 64 auf 44 Mannschaften verkleinert. Dadurch erhält die Zweite Liga nur noch zwölf Startplätze – und genau in diesem Bereich stehen die Wölfe aktuell. Bei einer Niederlage am Bodensee droht ein Saisonabschluss auf dem 13. oder 14. Platz.
Abschied von drei Spielern
Allerdings konnte der DHB nur zehn statt der anvisierten zwölf Pokal-Startplätze an Drittligisten vergeben, weshalb nun 14 Zweitligisten (und damit auch die Wölfe) für die erste Pokalrunde qualifiziert sind, die am letzten August-Wochenende ausgetragen werden soll.
Neben dem dritten Absteiger entscheidet sich am Samstagabend auch noch, wer dem HSV Hamburg in die Bundesliga folgt: Lübbecke oder der VfL Gummersbach.
Für Lukas Siegler (zum TuS Ferndorf), Michael Schulz (HC Elbflorenz) und Tommy Wirtz (HG Saarlouis) wird es der vorerst letzte Einsatz im Wölfe-Trikot sein. Der gebürtige Luxemburger Wirtz hat, das gab der Verein am Mittwoch bekannt, sein letztes Gehalt für den Verein "Hilfe im Kampf gegen Krebs" gespendet. Der Linksaußen ist das aktuelle Testimonial dieses langjährigen Charity-Partners.