
Mit einem Appell an die Politik haben sich die Geschäftsführer der Handball-Zweitligisten DJK Rimpar Wölfe und TV Großwallstadt am Freitagmittag an die Öffentlichkeit gewandt. In einer gemeinsamen Online-Pressekonferenz forderten Roland Sauer und Stefan Wüst: "Lasst wieder Zuschauer in die Hallen!"
Sauer: "Wir hängen in der Luft"
Nachdem Bayerns Ministerpräsident Markus Söder unmittelbar davor weitere weitreichende Lockerungen in der Corona-Pandemie verkündet hatte, der Indoor-Profisport aber erneut nicht berücksichtigt wurde, fühlen sich Sauer und Wüst im Stich gelassen. "Wir hängen völlig in der Luft, wie es weitergehen soll", sagte Sauer, dessen Wölfe nach der Freitag-Niederlage gegen Tabellenführer HSV Hamburg, der zu Hause zuletzt vor 1000 Fans siegte, noch zwei Heimspiele bis Saisonende haben. Wüst ergänzte: "Es ist sehr misslich, dass es keine bundeseinheitlichen Standards gibt. Das Virus wird in Schleswig-Holstein, NRW oder Hamburg anders interpretiert als in Bayern."
Trotz bundesweit sinkender Inzidenzwerte und steigender Impfquoten, trotz noch weiter ausgefeilter und von sämtlichen Experten abgesegneter Hygienekonzepte der Klubs, die vor den Spielen auch Schnelltests vor ihren Hallen anbieten würden, finde man kein Gehör bei der Politik. "Wir haben alles dafür getan und es verdient, wieder vor Zuschauern spielen zu dürfen", betonte Wüst.
Sauer kritisierte: "Wir sind in Stadt und Landkreis Würzburg nicht mal mehr bei der Hälfte der Inzidenz vom Oktober 2020, wo wir bei einem Wert bis 35 bis zu 1000 Zuschauer hätten zulassen dürfen, uns aber auf 600 beschränkt haben. Und trotzdem haben wir jetzt höhere Auflagen und dürfen nicht vor Fans spielen."

Während Wüst für den TVG einen Modellversuch beim Landkreis Aschaffenburg beantragt hat, hofft Sauer, dass "die Gespräche mit der Stadt Würzburg" erfolgreich verlaufen und zumindest der Saisonabschluss der Rimparer in der s.Oliver Arena am 19. Juni gegen den TuS N-Lübbecke kein Geisterspiel ist.