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"Normalität kehrt zurück": Das sind die geltenden Corona-Maßnahmen in Bayern
Monatelang mussten sich die Menschen in Bayern disziplinieren. Seit Anfang Juni gelten neue Lockerungen. Welche Maßnahmen in Bayern aktuell sind.
Markus Söder (CSU), Ministerpräsident von Bayern, gab Anfang Juni weitreichende Lockerungen der Corona-Maßnahmen bekannt.
Foto: Peter Kneffel, dpa | Markus Söder (CSU), Ministerpräsident von Bayern, gab Anfang Juni weitreichende Lockerungen der Corona-Maßnahmen bekannt.
dpa
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:39 Uhr

Monatelang herrschte in Bayern Corona-Tristesse, die Sorge vor Ansteckungen, vor einer Überlastung des Gesundheitssystems, aber auch vor wirtschaftlichen Pleiten und Arbeitslosigkeit. Seit Anfang Juni gelten dank niedriger Inzidenzen und steigender Impfquote nun deutlich gelockerte Maßnahmen. Der am 9. Dezember 2020 ausgerufenen Katastrophenfall für den Freistaat ist aufgehoben. «Es gibt keinen Katastrophenfall mehr, das heißt, es geht wieder seinen normalen Gang der Verwaltungswege», sagte Söder. Sollte es wieder Gegenden mit Inzidenzen über 100 geben, gelte dort bis zum 30. Juni die bundesweite Notbremse. Unter 100 gelte die bayerische Linie, deren Einzelheiten wie folgt aussehen:

KONTAKTE: Private Treffen sind in einem etwas größeren Rahmen möglich. Bei einer Sieben-Tage-Inzidenz zwischen 50 und 100 dürfen sich zehn Menschen aus drei Haushalten treffen - plus vollständig Geimpfte und Genesene. Bislang seien nur fünf Personen aus zwei Haushalten erlaubt gewesen. Bei einer Inzidenz unter 50 bleibt es laut Söder bei zehn Menschen, es gebe allerdings keine Haushaltsbeschränkung mehr.

Auch bei Geburtstagsfesten und anderen Veranstaltungen wie Hochzeiten, Beerdigungen aber auch Vereinssitzungen gibt es künftig wieder mehr Möglichkeiten. So dürfen sich bei einer Inzidenz zwischen 50 und 100 unter freiem Himmel maximal 50 Menschen treffen, die allerdings getestet sein müssen. In Innenräumen ist die Beschränkung 25 Teilnehmer. Bei einer Inzidenz unter 50 werden diese Zahlen verdoppelt, zudem sind keine Tests nötig. «Es ist eine Rückkehr zu Normalität und unbeschwerter Lebensfreude», kommentierte Söder.

GASTRONOMIE: Gastwirte dürfen wieder auftischen - auch drinnen. Eine Sperrstunde gilt ab 24.00 Uhr, nicht mehr wie bisher bereits ab 22.00 Uhr. In Gegenden, wo die Sieben-Tage-Inzidenz über 50 liegt, ist ein negativer Test erforderlich, wenn man sich mit Personen an einen Tisch setzt, die nicht dem eigenen Hausstand angehören. Auf dem Weg zum Tisch oder zur Toilette gilt Maskenpflicht. Reine Schankwirtschaften bleiben zu. «Da ist leider noch nicht die Zeit dafür», sagte Söder. Vielleicht komme diese später im Sommer.

HANDEL: Bei einer Inzidenz unter 100 - also derzeit in ganz Bayern - gibt es keine Testpflicht und keinen Zwang zur Vorbestellung mehr. Allerdings gelten weiterhin Beschränkungen bezüglich einer maximalen Zahl von Kunden. Auf jeweils zehn Quadratmeter darf nur ein Kunde kommen. Auch die Händler auf Wochenmärkten dürfen wieder alles verkaufen, nicht nur Lebensmittel.

FREIZEIT: Freizeitparks, Saunabetriebe, Bäder, Indoorspielplätze, Solarien - all das ist momentan wieder möglich. Analog zu Regelungen in anderen Bereichen ist bei einer Inzidenz zwischen 50 und 100 ein negativer Test Voraussetzung für den Besuch. Im Freien entfällt die Maskenpflicht. «Wir haben 13 Freizeitparks mit 8000 Beschäftigten in Bayern», sagte Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler). Hunderttausende wollten diese besuchen. Bei Flusskreuzfahrten gilt die Testpflicht generell bei jedem Landgang in Bayern. Geschlossen bleiben dagegen weiterhin Diskotheken und Clubs - genauso wie Bordelle.

KULTUR: An Kulturveranstaltungen unter freiem Himmel dürfen aktuell bis zu 500 Zuschauer beiwohnen. Sie sind nicht nur auf festen Bühnen, sondern auch in Hallen und Stadien möglich, sofern diese genug Platz bieten. Laienensembles dürfen wieder ohne Beschränkungen proben. In Musikschulen gibt es wieder Gruppenunterricht.

SPORT: Alle Arten von Sport sind im Freien und in der Halle wieder möglich. Bei einer Inzidenz zwischen 50 und 100 brauchen die Teilnehmer einen negativen Test. Bei Amateursportveranstaltungen dürfen bis zu 500 Zuschauer dabei sein, sofern es eine feste Bestuhlung gibt.

BILDUNG: In den Schulen gibt es überall dort, wo die Inzidenz unter 50 liegt, seit den Pfingstferien wieder fast normalen Präsenzunterricht. In Kreisen und Städten mit einer Inzidenz zwischen 50 und 100 soll dies vom 21. Juni an der Fall sein. Die gleiche Regelung wurde für Kindertagesstätten getroffen. Auch in den Hochschulen sollen noch im Sommersemester wieder Präsenzveranstaltungen möglich sein. In den Schulen herrscht noch Maskenpflicht, für den Sportunterricht wird diese ausgesetzt. Die Schulkinder müssen auch weiterhin zweimal pro Woche einen Selbsttest machen.

PFLEGEHEIME: Nach monatelangen massiven Besuchsbeschränkungen in den bayerischen Pflegeheimen werden viele Pflegebedürftige nun wieder leichter Angehörige und Freunde empfangen können. In Gebieten mit einer Sieben-Tage-Inzidenz unter 50 herrscht jetzt keine Testpflicht für die Besucher mehr. Bislang musste das Personal die meisten Gäste zunächst auf Corona testen und durfte die Besucher erst nach dem Vorliegen des Ergebnisses des Schnelltests ins Haus lassen. Dies war eine große Belastung für die Pfleger, die Bewohner der Heime und die Besucher.

Auch das Gemeinschaftsleben in den jeweiligen Einrichtungen wird wieder etwas mehr zur Normalität zurückkehrten. Bei einer Inzidenz unter 50 sind Treffen von 25 Menschen in Innenräumen und von 50 Personen im Freien möglich. In den vergangenen Monaten durften die Bewohner sich oftmals noch nicht einmal zum Essen im Speisesaal treffen und mussten weitgehend auf ihren Zimmern bleiben.

GOTTESDIENSTE: Der Oberhirte, Kardinal Reinhard Marx will abtreten, aber die Gläubigen dürfen wieder singen. Das Gesangsverbot in Bayerns Kirchen gehört jetzt der Vergangenheit an. Allerdings müssen in den Kirchen weiter Masken getragen werden. Bei Freiluftgottesdiensten entfällt auch die Maskenpflicht.

 
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  • rainergaiss
    Mich würde mal interessieren, was jetzt im Reisebusverkehr (Gruppenreisen, Mehrtagesreisen) gilt. Müssen da noch während der ganzen Fahrt Masken getragen werden? Weiß da jemand Bescheid?
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  • engert.andreas@gmx.de
    Unsere Regierung kann doch im Moment machen, was sie will - es ist immer falsch (und wird seltsamerweise immer von den selben Personen kritisiert, egal, ob sie jetzt zumacht oder aufmacht!)
    Was soll er denn machen?
    Macht er auf - wie die anderen Bundesländer es auch tun - ist das alles viel zu bald und viel zu schnell - und viel zu unüberlegt!
    Lässt er zu, schimpfen die selben Personen: Das ist Entziehung von Grundrechten, einsperren, wirkungslos - usw.
    Entscheidet euch doch bitte mal, was ihr eigentlich wollt!
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  • Arcus
    Ich persönlich halte die, angesichts der Bundestagswahl angekündigten Öffnungen für verfrüht. Was hätte uns denn daran gehindert, zunächst nur Schulen und Kitas zu öffnen, beiallem anderen aber abzuwarten, bis wir deutlich mehr Menschen geimpft haben. Aber unserem bayrischen Vorturner Söder geht es nicht so sehr um das Wohl der Bevölkerung, sondern um Schlagzeilen. Deshalb sind solche Art von Politikern ungeeignet.
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  • Hans15
    @arcus

    „Deshalb sind solche Art von Politikern ungeeignet“.

    Das ist Ihre Meinung. Die Mehrheit sieht das anders.

    Söder gehört immer noch zu den beliebtesten Politikern und 52,7 % der Befragten in Bayern sind mit seiner Arbeit zufrieden. (Stand 17.05.2021)

    https://www.merkur.de/politik/umfrage-soeder-bayern-csu-laschet-landtag-gruene-sonntagsfrage-wahlkampf-90578822.html
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  • oliaerga
    Ich kann mich dem ersten Kommentar nur anschließen. Populistischer Wahlkampf überstrahlt leider rationales Habdeln. Hierzu gehört auch die Farce des Wegfalls der Priorisierung. Dadurch wird lediglich der schwarze Peter des nach wie vor zu knappen Impfstoffs auf die Hausärzte geschoben. Die Politik macht „positive“ Schlagzeilen, unabhängig davon, ob diese sinnvoll sind. Wir überholen uns gerade selbst und stürzen uns in den gleichen Fehler wie vor einem Jahr. Ich hoffe sehr, dass dies uns nicht genauso auf die Füße fällt wie vor einem Jahr.
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  • m.schmitt.stadtlauringen@gmail.com
    Bist August/September dürfte wirklich jeder der mag ein Impfangebot erhalten haben! Mehr kann man nicht tun und auf diejenigen die sich nicht impfen lassen wollen kann dann einfach keine Rücksicht genommen werden - das ist bei sämtlichen anderen Krankheiten gegen die man impfen kann auch nicht der Fall!
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  • h-schwabe
    Meine Befürchtung ist, dass dies auf Kosten des Sommerurlaubes geht. Die nächste Welle steht uns wohl für Juli/August bevor. Öffnen ja - aber doch nicht Tür und Tor.
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  • h-schwabe
    P.S. vielleicht sollte ich noch anfügen, dass ich dies aufgrund der relativ wenigen Impfungen so betrachte. Familienmitglieder von mir konnten sich spontan auf Lanzarote impfen lassen, obwohl sie dort nicht gemeldet sind, aber zugegebenermaßen ein Ferienhaus haben. Meine 28 Jahre alte Tochter wurde bereits in Frankreich geimpft. Alle mit Biontech/Pfizer, kurzfristig und jeweils mit der 7. Dosis. Auch Bewohner des Grenzgebietes fahren nach Frankreich und werden dort unkompliziert und schnell geimpft. Erst mehr Impfungen und dann konsequente Öffnung.
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  • jebusara@web.de
    Keine Angst, Sommerurlaub, Lokale und Biergarten sind sicher. Genau wie die Europameisterschaft im Fussball. Erst danach werden wir wieder mit Restriktionen überhäuft.
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  • 91189
    Sie dürfen gerne ganzjährig weiterhin eine Maske tragen. Es wird sie keiner dran hindern. Aber verlangen Sie das bitte nicht vom Rest.
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  • klafie
    es ist schon schön und gut, dass wir langsam wieder zur normalität zurückkehren, und das mit der maskenpflicht ist irgendwie schon nachvollziehbar. gott sei dank gibt man noch die discos und anderen "feierschuppen" nicht frei, damit nicht gleich wieder rumgekrölt wird und massenveranstaltungen stattfinden, die nicht mehr rückläufig nachvollziebar sind, falls dort irgendein vorfall sein sollte. man muß ja wegen der gewonnenen freiheiten nicht auch gleich jedem um den hals fallen und ihn oder sie abknutschen! hoffen wir, dass die zahlen lange so niedrig bleiben, wenn jeder mittut, nicht dass bis nach den wahlen das gezerre mit über 100er grenze von neuem losgeht. euch allen ein schönes wochenende!
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  • Einwohner
    Nur Gemecker hier. Offensichtlich brauchen einige das Gemecker und Gejammer wie die Luft zum Leben. Na ja, wenn es Euch dann besser geht...
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  • vascodagama
    Wie schrecklich engstirnig ist dieser Kommentar. Die Meinungen anderer Menschen zu ertragen ist nicht Ihr Ding, oder? Sollen wir die Demokratie gleich ganz abschaffen, damit Sie (und noch manch andere) sich wohler fühlen?
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  • Einwohner
    Nein. Ihr Kommentar ist total daneben. Schauen Sie sich die Kommentare doch an. Egal was entschieden oder umgesetzt wird, es wird nur gemeckert. Kaum einer ist mal froh, dass sich was ändert. Ich kann sehr gut jegliche Meinung und jeglichen Kommentar ertragen, egal wie daneben es ist zwinkern
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  • jebusara@web.de
    Die Maske kann gerne bleiben, verhindert sie doch laut den Medien so viele andere Krankheiten wie z. B. die Grippe oder die Masern. Warum also nicht ganzjährig diesen Schutz der letztendlich viel Leid, Unannehmlichkeiten und Kosten erspart.

    Warum waren die Altenheimbewohner so lange isoliert? Sie sind doch allesamt durchgeimpft und daher sicher. Natürlich kann man dennoch Corona bekommen und auch unbemerkt fleissig weiter geben, das gilt aber für alle geimpften Personen. Die hingegen haben schon eine ganze Weile ihre Freiheit zurück bekommen - warum also nicht auch die alten Leute?
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  • christoph1979
    „Wiedererlangte Grundrechte“……. Darf man solche überhaupt verlieren, egal was passiert?
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  • engert.andreas@gmx.de
    Man kann sie verlieren, wenn man sich offen gegen das Grundgesetz stellt - und Sie können eingeschränkt werden, wenn außergewöhnliche Umstände dies unabdingbar notwendig machen - durch Gesetz ind unter genauer Benennung
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  • engert.andreas@gmx.de
    Steht so im Grundgesetz!
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  • S.M.
    Erleichterungen, schön und gut! Aber, so etwas "eine Rückkehr zur Normalität und unbeschwerter Lebensfreude" zu nennen ist eine Frechheit! Wir tragen in vielen Alltagssituationen immernoch Masken und sind bei gewissen Dingen stark eingeschränkt! Von wegen Normalität...
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  • nebel
    Schön und überfällig. Aber leider sind mal wieder die Kinder die Verlierer. Warum müssen selbst die Grundschüler sich2 mal die Woche testen UND Maske tragen. Die Erwachsenen müssen sich gar nicht mehr testen.... das passt , wie schon die ganze Zeit, nicht zusammen. Vielleicht sollte Schule im Restaurant oder Freizeitpark stattfinden, dort müssten sie sich nicht testen ...
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