Handball, 2. Bundesliga, Männer
HC Empor Rostock – DJK Rimpar Wölfe
(Mittwoch, 19 Uhr, Stadthalle)
Alles hängt von einem roten Strich oder von zwei Strichen ab. Gegen 7.15 Uhr am Mittwochmorgen wird sich entscheiden, ob die Zweitliga-Handballer der DJK Rimpar Wölfe (12./20:24) mit oder ohne Trainer zum abendlichen Gastspiel beim HC Empor Rostock (5./25:17) reisen. Dann wird Julian Thomann das Ergebnis seines Corona-Tests erhalten. Zeigt er nur einen roten Strich, wird der 29-Jährige um 8.30 Uhr mit seiner Mannschaft den Zug Richtung Nordosten besteigen. Bei zwei roten Strichen geht's zurück in die Quarantäne.
Von dort hatte Thomann am Samstag im Livestream schon das Heimduell gegen Hagen verfolgt, ebenso wie Rückraumakteur Steffen Kaufmann, der nach achteinhalb Jahren in Diensten der DJK sein erstes Pflichtspiel verpasst hatte. Sofa statt Seitenlinie und Spielfeld also. Nervöser als in der Halle seien sie gewesen, erzählen beide am Dienstag in Telefonaten mit dieser Redaktion.
"Ich bin zwar eher der stille Zuschauer, aber ich hab' richtig mitgefiebert und bei Toren auch mal gejubelt", berichtet Kaufmann mit noch belegter Stimme. Thomann, dem es wieder "sehr gut" geht, gesteht: "Ich hatte immer ein schlechtes Gefühl, wenn im Spiel etwas schiefgegangen ist. Das hab ich in der Halle nicht. Aber da kann ich auch eingreifen." Am Ende gewannen die Unterfranken zum Auftakt der englischen Woche unter Co-Trainer Josef Schömig 22:18 – und das nicht nur ohne die beiden Corona-Patienten, die ein paar Tage an Halsweh, Husten und Schnupfen litten, sondern auch ohne die etatmäßige Rückraumachse.
Weiterhin einige Ausfälle bei den Wölfen
Auch die gelichteten Reihen der Rimparer werden sich noch nicht wieder füllen. Benedikt Brielmeier, der trotz zunächst negativer Tests wegen Symptomen schon am Samstag sicherheitshalber nicht gespielt hatte, ist inzwischen auch coronapositiv. Felix Jaeger fällt nach seiner Operation am Ellenbogen ohnehin länger aus. Umso wichtiger war die Nachverpflichtung von Jonas Link, mit dessen Einstand Thomann "sehr zufrieden" war.
Kaufmann wird noch eine weitere Partie passen, unabhängig von seinem Testergebnis am Mittwoch. "Es wäre unverantwortbar, gleich wieder auf der Platte zu stehen, ohne Check-up und Training vorher." Nur Kapitän Patrick Schmidt kommt nach seiner Erkältung zurück.
Für Rostocks Toptorjäger ist die Runde rum
Auch Rostock hat einen schwerwiegenden Ausfall zu verkraften. Für Spielmacher und Toptorjäger Robin Breitenfeldt ist die Runde wegen eines Kreuzbandrisses vorzeitig rum. Zuletzt beim 28:26 in Coburg fehlte auch Kreisläufer Jonas Thümmler. Der Sieg des Aufsteigers beim Absteiger war nur eine seiner vielen Überraschungen in dieser Saison. Auch das Hinspiel gegen Rimpar ging an den HC Empor (27:25).
Was aber nun, wenn Thomanns Test noch positiv ist? Schömig kann aus beruflichen Gründen nicht mit nach Rostock reisen und ihn erneut vertreten. "Es gibt noch keinen Plan B", bekennt der Coach. Notfalls müsste wohl ein Trainer der zweiten oder einer Jugendmannschaft einspringen. Thomanns Hoffnungen ruhen auf einem roten Strich.