Zweiter Auswärtssieg in Folge für die Würzburg Baskets in der Basketball-Bundesliga. Nachdem die Unterfranken am vergangenen Sonntag in Bayreuth vor allem in der zweiten Halbzeit zu überzeugen gewusst hatten, war es am frühen Samstagabend eine überragende erste Halbzeit, die den Würzburgern den 91:84 (49:36)-Erfolg in Ulm sicherte.
Trainer Sasa Filipovski, der sich erneut auf den bärenstarken Stanley Whittaker verlassen konnte, begründete den guten Start mit der verbesserten Anreise und bedankte sich dafür bei Sportmanager Kreso Loncar: "Es war super, dass wir heute am Morgen anreisen konnten und nach dem Mittagessen in einem Hotel nochmal schlafen konnten. Es ist wichtig, dass wir wie ein professionelles Team zu Spielen reisen."
Würzburger mit veränderter Aufstellung
Filipovski änderte diesmal seine in den elf Begegnungen zuvor (seit der Verletzung von Center Philipp Hartwich) bewährte Starting Five und brachte erstmals von Beginn an Kapitän Felix Hoffmann für den zuletzt bärenstarken C.J. Bryce. "Wir wollten mit Felix Hoffmann gegen Karim Jallow spielen. Außerdem hat Felix noch immer Probleme mit seinem Fuß. Es ist besser, wenn er nicht abkühlt", erklärte der Slowene im Anschluss seine überraschende Entscheidung.
Bis Bryce dann ins Spiel kam, war die Partie ausgeglichen, weil, wie in Bayreuth, Cameron Hunt aufblühte, während sein Backcourt-Partner auf der Bank saß. Der Texaner begann auch dieses Mal deutlich aktiver und erfolgreicher. Dreimal dribbelte und tanzte er sich im ersten Viertel erfolgreich zum Korb durch, per Dreier baute er die Führung im zweiten Abschnitt auf 43:25 aus.
Ulm wehrt sich in der zweiten Halbzeit
Zwischendurch hatten die Würzburger sogar schon mal mit 20 Punkten geführt. Es sollte die höchste Führung der Partie bleiben. Weil die Baskets die überlegene Mannschaft waren, lagen sie zur Pause zwar mit 13 Punkten vorne, mit Blick auf das zwischenzeitliche 20-Zähler-Polster war das aber fast etwas zu niedrig.
Dann begann in der zweiten Halbzeit ein Katz-und-Maus-Spiel zwischen den Ulmern und meistens Stanley Whittaker. Denn die Schwaben wollten sich nach 15 katastrophalen bis desaströsen Minuten zum Start und elf Ballverlusten in der ersten Halbzeit nicht einfach abschießen lassen. Besonders Brandon Paul, der vier seiner sieben Dreier traf und 18 Punkte erzielte, der brasilianische Neuzugang mit der Erfahrung von 105 NBA-Spielen Bruno Caboclo (20 Punkte) und Nationalspieler Karim Jallow, vor dem Filipovski unter der Woche schon eindringlich gewarnt hatte, stemmten sich gegen die Niederlage.
Whittaker hat immer die passende Antwort parat
Im dritten Viertel gelang es den Ulmern mehrmals, den Rückstand auf unter zehn Punkte zu verkürzen. Aber immer wieder hatten die Würzburger in Person des überragenden Stanley Whittaker eine Antwort parat. Mit 21 Punkten, 15 davon in der zweiten Halbzeit, war er wieder Mal bester Punktesammler seiner Mannschaft. Dazu verteilte der 28-Jährige, den die Domstädter im vergangenen Sommer aus der ProA in die BBL holten, noch sieben Assists.
Mit einer Neun-Punkte-Führung gingen die Baskets schließlich ins Schlussviertel, wo der Korb erstmal für 2:40 Minuten für beide Teams wie vernagelt schien, ehe O'Showen Williams, der seit Wochen aufsteigende Form zeigt, den Vorsprung wieder ausbaute. Mehrmals verkürzten die Ulmer auch im Schlussviertel den Vorsprung, und Stück für Stück kamen sie auch näher heran, aber mehrmals antwortete Whittaker mit teils sehr schwierigen Abschlüssen. Weil die Ulmer auch in der Schlussphase immer wieder die Bälle herschenkten oder den Würzburgern Offensiv-Rebounds erlaubten, behauptete das Filipovski-Team den zwei Minuten vor Schluss gar bis auf zwei Punkte (78:76) zusammengeschrumpften Vorsprung. Mit einem Dreier zum 85:76 machte Xeyrius Williams schließlich den Deckel drauf auf eine in der zweiten Hälfte umkämpfte und dann phasenweise sogar recht hochklassige Partie.