
Der Sieg der FIT/One Würzburg Baskets gegen ratiopharm Ulm war im Kampf um die Play-offs extrem wichtig. Nach einem schwierigen März mit sieben Niederlagen in neun Spielen hat der Würzburger Basketball-Bundesligist nun drei seiner letzten vier Partien in der Bundesliga gewonnen. Zwischen Platz zwei und Platz 15 ist laut dem Tabellenrechner auf der Homepage der Liga noch alles drin. Ein Fakt, der verdeutlicht, wie eng die Liga in diesem Jahr ist.
Nach dem Spiel am Montag sah man fast nur in strahlende Gesichter. Doch auch in ein schmerzverzerrtes: das von Owen Klassen, dessen Knie in einen Eisbeutel gehüllt war. Der Kanadier hatte bei der letzten Aktion vor der Pause einen Schlag abbekommen und kam dann nicht mehr zum Einsatz.
Owen Klassen trainiert mit Tape
Es war der einzige Wermutstropfen eines sonst sehr erfolgreichen Abends. Beim Training am Freitag war Klassen aber schon wieder dabei, auch wenn sein Knie noch von einem Tapeverband gestützt wurde und er noch etwas unrund lief. Einem Einsatz am Samstag beim Auswärtsspiel gegen Rasta Vechta (20 Uhr) sollte nichts im Wege stehen. "Bone Bruise" nennen Basketballer diese Verletzung, die man am ehesten als Prellung übersetzen kann. "Ich hatte Glück, weil es an einer Stelle passiert ist, die nicht so schmerzhaft ist", kommentierte Klassen seinen Zustand.
Bis auf Nelson Phillips, der eventuell in der kommenden Woche wieder mit dem Teamtraining beginnen könnte, stehen Coach Sasa Filipovski gegen Vechta also alle Spieler zur Verfügung. Das könnte im Saisonendspurt, sechs Spiele stehen bis 11. Mai noch auf dem Programm, noch wichtig werden.
Ausführliche Vorbereitung der Würzburger
Konzentration forderte Filipovski am Freitag bei der Vorbereitung auf den kommenden Gegner in der Halle. Dort gibt der Slowene seinem Team genau die Informationen, die seine Assistenztrainer Dejan Mihevc und Marcin Wit vorher beim Sichten zahlreicher Spiele des Gegners herausgefunden haben. Natürlich bereiten sich in der Bundesliga alle Teams auf den kommenden Gegner vor. In Würzburg wird aber möglicherweise so viel Video geguckt wie nirgendwo anders in der Liga.
Joschka Ferner, Joel Aminu und Brandon Randolph. Es sind nur drei Beispiele für Spieler des kommenden Gegners, die der 50-Jährige am Freitag erwähnt. Filipovski zeigt seinen Spielern genau, in welchen Situationen sich die gegnerischen Angreifer wohlfühlen und welche Systeme für welchen Spieler am besten funktionieren.
Unruhe beim Gegner der Würzburg Baskets
"Sie haben vier Spieler, die für andere kreieren, dazu gute Schützen und mit Johann Grünloh ein NBA-Talent", sagt Filipovski und gibt damit nur einen kleinen Teil dessen preis, was er über den Gegner weiß. Auch der Favoritenrolle weicht der Slowene aus. "Wir beschäftigen uns lieber mit uns", erklärt er. Dass Vechta zuletzt fünf Spiele in Folge verloren hat, thematisiert er dagegen lieber nicht.
Bei den Niedersachsen ist eine gewisse Unruhe eingekehrt. Zuletzt war bekanntgeworden, dass Trainer Martin Schiller den Verein schon nach seiner ersten Saison wieder verlassen wird, um als Assistenztrainer an ein recht unbekanntes College in den USA zu wechseln. Dann fehlte mit Tyger Campbell der bisher beste Aufbauspieler aus disziplinarischen Gründen im Aufgebot. Filipovski stattdessen erinnert ans Hinspiel, das Vechta in der tectake Arena mit 86:74 gewonnen hatte. Oder an den Erfolg der Gastgeber in München.