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Basketball: Bundesliga
Mehr als eine kleine Überraschung: Wieso die Würzburg Baskets zuhause schon wieder ratiopharm Ulm besiegten
Beim Sieg gegen den Tabellenzweiten zeigen die Würzburger eine ausgeglichene Teamleistung. Außerdem zeigen sie eine außergewöhnliche Leistung am eigenen Brett.
Davion Mintz und die Würzburg Baskets haben gegen ratiopharm Ulm die Muskeln spielen lassen.
Foto: Julien Becker | Davion Mintz und die Würzburg Baskets haben gegen ratiopharm Ulm die Muskeln spielen lassen.
Tim Eisenberger
 |  aktualisiert: 22.04.2025 02:38 Uhr

Die FIT/One Würzburg Baskets haben am Montagabend den zweiten Sieg in Folge eingefahren und damit ihre Ambitionen im Kampf um die Teilnahme an den Play-offs nochmals deutlich untermauert. Aus einer ausgeglichenen Teamleistung mit sechs Spielern, die zweistellig punkteten, ragte beim 89:72- (44:31)-Erfolg gegen den Tabellenzweiten ratiopharm Ulm kein Spieler wirklich heraus. 

Das letzte Heimspiel der Würzburger gegen ratiopharm Ulm dürfte allen Fans des unterfränkischen Basketball-Bundesligisten noch in bester Erinnerung sein. Durch den 75:72-Erfolg gegen den damals amtierenden deutschen Meister zogen die Baskets damals ins Halbfinale ein. Jene Play-off-Atmosphäre kam in der tectake Arena trotz des ungewohnten Spieltermins am Montag schon im ersten Viertel wieder auf.

Play-off-Intensität in der tectake Arena

Beide Mannschaften bekämpften sich häufig am Rande der Legalität und die Fans in der beinahe ausverkaufte Turnhölle brachten von den Rängen die nötige Schärfe aufs Parkett, weil sie von Beginn an nicht besonders einverstanden waren mit den Entscheidungen der dieses Mal in blau gekleideten Unparteiischen.

Zuletzt waren die Ulmer vor allem für ihre Qualitäten von der Dreipunktelinie bekannt. Der Brasilianer Marcio Santos verwandelte auch gleich die ersten zwei Versuche der Gäste, die im Anschluss aber bis zure Pause "eiskalt von Downtown" waren, wie man in der Basketball-Sprache sagt. Nur noch einer der nächsten neun Versuche fand bei den Ulmern sein Ziel. Bazou Kone nutzte das mit sechs Punkten in Serie zur 32:23-Führung für die Baskets. Ulms Coach Ty Harrelson musste den Lauf der Würzburger mit einer Auszeit stoppen.

Ulmer Coach fordert zur Pause Kampf

Weil das Ulmer Abschlusspech auch bei frei herausgespielten Würfen anhielt, bauten die Würzburger ihren Vorsprung bis zur Pause sogar auf 44:31 aus, obwohl Sasa Filipovski seinen Topscorer Jhivvan Jackson auf der Bank etliche Minuten Erholung gönnte. Hilfreich war dabei auch die krasse Diskrepanz beim Offensiv-Rebound. Während die Baskets ganze acht Offensiv-Rebounds holten, verschafften sich die Ulmer bis zur Pause keine einzige zweite Wurfchance. 

Wer in der Halbzeitpause im richtigen Moment in den Katakomben der Halle an der Ulmer Kabine vorbeilief, hörte wie Harrelson genau das bei seiner Mannschaft bemängelte. "Zeigt etwas Stolz, kämpft und holt euch mal eine zweite Wurfchance", feuerte er sein Team an. Nachdem die Ulmer zuletzt zwei Mal deutlich über 100 Punkte erzielt hatten, waren sie möglicherweise überrascht davon, dass sie noch daneben werfen können. 

Klassen fehlt in der zweiten Halbzeit

Unerwartete Hilfe bekamen die Gäste dabei unglücklicherweise durch die Verletzung von Owen Klassen, der vor der Pause mit fünf Abprallern zweitbester Rebounder der Baskets war, kam mit einem bandagierten Knie aus der Kabine. Für ihn startete Fabian Bleck in die zweite Halbzeit. Trotzdem hielt die in dieser Form sehr ungewöhnliche Würzburger Unfehlbarkeit bei den Abprallern unter dem eigenen Korb auch im dritten Abschnitt. Deshalb ging es mit einer 64:54-Führung für die Baskets ins Schlussviertel.

Und bis zur Mitte des Schlussabschnitts hatten die Würzburger diese auf 14 Punkte Führung ausgebaut. Es machte sich nun bemerkbar, wie perfekte Sasa Filipovski sein Team auf die Gäste eingestellt hatte. Fabian Bleck und Mike Lewis II lieferten dafür zwei Mal perfekte Beispiele. Als sich die Ulmer offensiv einen Vorteil erspielt hatten, standen sie schon genau dort, wo der Ball hinkam, um das Offensiv-Foul anzunehmen. Und sogar der sonst nicht für seine Defensive bekannte Jhivvan Jackson bekam in der Verteidigung die Hände an den Ball und vollendete per Schnellangriff. Nahezu ungefährdet brachte das Filipovski-Team den Erfolg nach Hause. Schon knapp vier Minuten vor Schluss schwappte bei der 82:64-Führung die Laola-Welle durch die Halle.

Basketball: Bundesliga, Männer
FIT/One Würzburg Baskets – ratiopharm Ulm 89:72 (24:19, 20:12, 20:23, 25:18)

Würzburg: Jackson 17, Seljaas 14, Lewis II 11, Kone 11, Steinbach 10, Mintz 10, Wank 9 (8 Rebounds), Klassen 3, Bleck 2, Dawkins 2, Ugrai,  Skladanowski (beide nicht eingesetzt).
Ulm: Jallow 12, Santos 10, Plummer 10, Essengue 9, Saraf 9, Jensen 7, Jessup 6, Weidemann 6, Hinton 3, Herkenhoff, Anigbata, Bretzel (nicht eingesetzt). 
Rebounds:
 39 – 27. Vorlagen: 17 – 13. Ballverluste: 16 – 21. Treffer aus dem Feld: 33/68 (49%) – 23/50 (46%). Dreier: 12/30 (40%) – 9/26 (35%). Freiwürfe: 11/13 (85%) – 17/23 (74%). Schiedsrichter: Johannes Hack, Kristap Konstantinovs, Tamer Arik. Zuschauende: 2971.

 
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