
Der bislang letzte Sieg des Würzburger FV gegen den unterfränkischen Konkurrenten TSV Abtswind gelang im August 2019. Seitdem hatten die Kräuterdorfler dem Traditionsverein aus der Zellerau den Rang abgelaufen. Nun deutet sich ein erneuter Wechsel unter den Bayernliga-Rivalen an. "Wir müssen endlich diese Verlierer-Mentalität loswerden", meckerte Trainer Philipp Eckart am Freitagabend im Anschluss an den 3:1-Erfolg seiner Mannschaft gegen Abtswind.
Eckart hat recht. Und er selbst tut alles dafür, mit dem WFV erfolgreich zu sein. Nach Jahren des Abstiegskampfs in der Bayernliga und dem Beinahe-Abstieg in der Relegation im Mai und Juni haben sich die Nullvierer mit vier Siegen am Stück ins obere Tabellendrittel katapultiert.
Ein Ergebnis der beharrlichen Arbeit Eckarts, der dem Verein die Ambitionen zurückgegeben hat. "Wir haben in den letzten Jahren nicht nur häufig gegen Abtswind verloren, sondern auch sonst viel verloren. Wenn man in einem Verein ist, für den sich so viele Menschen interessieren, tut das natürlich weh", meinte Eckart am Freitag.
Die Geschichte des Vereins als Warnung
Für den 34-Jährigen ist der Würzburger FV mehr als ein Bayernligist. Dies zeigen die zahlreichen Neuverpflichtungen mit Regionalliga-Niveau, die ihm im Sommer gelungen sind. "Ich traue der Mannschaft alles zu, weil sie noch jung und entwicklungsfähig ist", gibt Eckart die Richtung vor. Der Arbeiterverein aus der Zellerau strebt wieder nach oben, muss aber aufpassen. Die eigene Vereinshistorie sollte den Verantwortlichen eine Warnung sein.
Erst im Sommer 2019, als es sportlich hervorragend lief, mussten die Mitglieder dem Verein aus der Patsche helfen. In seiner Historie hat der WFV schon die ein oder andere Bruchlandung hingelegt. Euphorie und sportlicher Erfolg sind wichtig, aber die Nullvierer tun gut daran, die Bodenhaftung nicht zu verlieren.
Am Freitag hatte Eckart noch einen weiteren Kritikpunkt: "Die Mannschaft weiß gar nicht mehr, wie man richtig feiert." Wenn das die größten Probleme des Vereins sind, hat der WFV eine gute Zukunft vor sich.