Das Jahr 2022 hat bei Fußball-Drittligist Würzburger Kickers mit einem Paukenschlag begonnen: Stürmer Marvin Pourié, mit vier Treffern bislang bester Torschütze in dieser Saison, kann, ja soll sogar, den Verein verlassen. Beim Tabellenvorletzten wird der 30-Jährige wohl nicht mehr zum Einsatz kommen. "Wir haben in den vergangenen Tagen viele Gespräche geführt und sind zu dem Entschluss gekommen, dass es besser ist, getrennte Wege zu gehen", sagte Trainer Danny Schwarz bei einer Online-Pressekonferenz nach dem Trainingsauftakt am Montag auf Nachfrage: "Es ist wie in einer Ehe. Da gibt es irgendwann womöglich einen Punkt, da passt es nicht mehr." Einen Ersatz für den Angreifer hat Schwarz freilich bislang nicht.
Bei der ersten offiziellen Trainingseinheit am Montagvormittag fehlte Pourié. Am Nachmittag durfte er dann abseits des restlichen Teams alleine trainieren. Ein Bild, das in den nächsten Tagen Alltag werden dürfte. Der Klub werde, dem Kicker die Möglichkeit geben, sich fit zu halten, sagte Schwarz. Mit der restlichen Mannschaft wird der 30-Jährige aber nicht mehr trainieren. Pourié, kurz vor Saisonbeginn als Hoffnungsträger verpflichtet, ist bei den Kickers aufs Abstellgleis geraten und kann sich einen neuen Klub suchen. "Wir werden ihm keine Steine in den Weg legen", so Schwarz.
Nach Informationen dieser Redaktion war Pourié beim letzten Spiel des Jahres 2021 gegen 1860 München (0:3) nicht, wie offiziell gemeldet, erkrankt. Vielmehr waren mannschaftsinterne Streitigkeiten ausschlaggebend dafür gewesen, den mit vier Toren besten Kickers-Torschützen der bisherigen Spielzeit aus dem Spieltagskader zu streichen.
Der Zoff schwelt wohl schon länger, wirklich gelöst bekommen hat ihn weder Trainer Danny Schwarz noch sein Vorgänger Torsten Ziegner. Mal soll es um Pouriés Umgangston im Training, mal um sein Defensivverhalten im Spiel gegangen sein. Letztlich soll sich der Mannschaftsrat unter Leitung von Torhüter und De-Facto-Kapitän Hendrik Bonmann unmittelbar vor dem 1860-Spiel gegen den 30-jährigen Stürmer gestellt haben und dies bei Trainer Schwarz vorgetragen haben. Daraufhin wurde Pourié, in der Saison 2018/19 im Trikot des Karlsruher SC Drittliga-Torschützenkönig, aus dem Kader gestrichen. Das Thema wurde vor der kurzen Weihnachtspause nicht mehr geklärt. Spieler und Trainer verabschiedeten sich unmittelbar nach der Niederlage gegen 1860 in den Urlaub.
Nun ist der Graben zwischen dem Stürmer und dem Rest des Teams offenbar so groß, dass er nicht mehr zuzuschütten ist. Am Sonntag war das Team erstmals im neuen Jahr zusammengekommen - für Corona- und Leistungstests. Auch Pourié war, nach Informationen dieser Redaktion, vor Ort. Am Abend danach veröffentlichte er im sozialen Netzwerk Instagram in weißer Schrift auf schwarzem Grund einen Sinnspruch: "Ausreden sind immer da. Chancen nicht."
Sportdirektor Neumann: "Kein Kommentar"
Auf Pouriés Fehlen angesprochen, reagierte Sportdirektor Sebastian Neumann nach dem Vormittagstraining am Montag in Randersacker noch kurz angebunden: "Kein Kommentar." Es war an Trainer Schwarz die Trennung wenige Stunden später offiziell zu bestätigen.
FC Kickers Würzburg gegen FC Schweinfurt 05
Fakt ist, daß man ihn braucht im Abstiegskampf...
Trainer und Sportdirektor sind nun gefordert das Team INKL. POURIE auf die Erfolgsspur zu bringen!!!
Der ist doch auch raus geflogen.
Kickers die Felle davon.
In einem vernünftigen Umfeld trifft er auch bestimmt wieder ...
14 Vereine in 10 Profijahren sagen alles. Das kann man den Kickers vorwerfen darauf bei seiner Verpflichtung nicht geachtet zu haben.
Aber für Pourie gibt es kein vernünftiges Umfeld. Er ist in keinem seiner bisherigen Verein ohne zerschlagenens Porzellan gegangen oder gegangen worden.