Am ersten Spieltag nach der Winterpause, dem 19. dieser Saison, treffen in der Fußball-Kreisliga Würzburg 1 die beiden Favoriten aufeinander, die ihrer zugedachten Rolle bislang vollauf gerecht geworden sind. Auf dem Sportgelände Am Trieb erwartet der SV Kürnach an diesem Sonntag, 3. März, die SpVgg Giebelstadt (15 Uhr, Kunstrasenplatz).
Die Ausgangslage
Giebelstadt führt die Tabelle mit 41 Punkten aus 17 Spielen an. Das einzige Nachholspiel der Gelb-Schwarzen findet am Mittwoch, 17. April, in Hopferstadt statt. Kürnach setzt die Saison als Zweiter mit 39 Punkten aus 16 Spielen fort und hat zwei Nachholspiele zu bestreiten. Die Partie gegen Dettelbach und Ortsteile fiel am vergangenen Sonntag aus und findet Ostermontag, 1. April, statt. Ebenso treten die Grün-Weißen am Donnerstag, 11. April, bei der FT Würzburg an.
Mitte August vergangenen Jahres trennten sich beide Teams im Hinspiel in Giebelstadt mit 2:2. Zweimal gingen die Kürnacher durch Nico Wolf in der ersten und Felix Wolf kurz nach Beginn der zweiten Halbzeit in Führung, doch Giebelstadt glich kurz vor der Pause durch Felix Hirsch und wenige Minuten nach dem erneuten Rückstand durch Dennis Deppner aus.
Die Vorbereitung
Gleich mit dem Spitzenspiel zu starten, hat es für Kürnachs Trainer Marco Forner in sich. Doch er sieht seine Mannschaft gut vorbereitet. "Wir sind echt gut drauf und hatten ein paar richtig starke Testspiele", sagt er. Im letzten Test besiegte der SV den Bezirksligisten Ettleben (4:1) klar. Nur mit der Chancenverwertung sei er nicht zufrieden gewesen, gibt Forner zu. "Wir müssen vor der Kiste wieder zielstrebiger sein", verlangt er von seinen Jungs.
Von einer guten Vorbereitung berichtet auch Giebelstadts Spielertrainer Christian Steinmetz. Kollege Martin Lang und er seien "grundsätzlich zufrieden". Sie ließen gegen höherklassige Gegner wie den Landesligisten Großbardorf (1:3) testen. "Das war eine reife Leistung von uns in einem Spiel auf hohem Niveau. Wir brauchen Aufgaben, bei denen wir gefordert werden." Das Schönste an der Vorbereitung sei aber gewesen, dass es keine Verletzten gegeben habe.
Die Stärken
Zu Hause ist der SV eine Macht: neun Spiele, neun Siege und ein Torverhältnis von 41:4. Kürnach ist die einzige Mannschaft, die in ihren Heimspielen noch keinen einzigen Punkt abgegeben hat. Mathe-Lehrer Forner rechnet vor: "Wir haben insgesamt einen Schnitt von 2,4 Punkten pro Spiel und sind trotzdem nicht Erster." In der vergangenen Saison, die Kürnach auf dem zweiten Platz beendete, waren es nur 33 Punkte nach 16 Spielen (Schnitt 2,1).
Die formstärkste Mannschaft der Liga ist dagegen an diesem Sonntag zu Gast. Giebelstadt reihte vor der Winterpause zehn Siege aneinander, seit dem zweiten September-Wochenende ist die SpVgg ungeschlagen. Ebenso bieten die Giebelstädter eine in sich sehr ausgeglichene Mannschaft auf. "Ich weiß, was die Jungs können. Entscheidend wird sein, wie schnell wir jetzt auch gedanklich dazu bereit sind, auf einem höheren Niveau zu spielen", sagt Steinmetz.
Das sagt die Liga
Die Tendenz von Sommer 2023, als vor der Saison zwölf Klubs den SV Kürnach als Meistertipp nannten, bleibt bestehen. Vier Stimmen entfielen damals auf Giebelstadt. "Beide haben es verdient, oben zu stehen", und "gewinnen ihre Spiele überragend", lauten zwei Stimmen aus einer Umfrage dieser Redaktion unter Kreisliga-Trainerkollegen, die mindestens einmal in dieser Saison schon gegen beide Topteams der Liga auf dem Platz standen. Wer im Spitzenspiel das Rennen macht, sei "von der Tagesform abhängig", es dürften "Kleinigkeiten entscheiden".
Ein Faktor für die weitere Saison könnte auch "die Kürnacher Erfahrung der vergangenen Saison" sein, wodurch die eine der beiden noch recht jungen Mannschaften "ein Stück weit gereifter" sei. Auch die schiere Menge der 61 erzielten Tore (3,8 pro Spiel) hinterlässt Eindruck, weshalb im Meinungsbild der SV "offensiv einen Tick stärker" einschätzt wird.
Das sagen die Trainer
Klare Worte zum Spitzenspiel findet Forner: "Wir hätten letzten Sonntag gerne gespielt und mehr Punkte als die Giebelstädter gehabt. So stehen wir hinter ihnen. Es ist besser, wenn du von oben weg starten kannst", findet Kürnachs Trainer. Für ihn ist es "ein kleines Endspiel", denn: "Wer diese drei Punkte nicht holt, wird das noch lange spüren."
Das Spitzenspiel zum Auftakt sei für die Vorbereitung nützlich gewesen, findet Steinmetz. "Da musste ich keine große Spannung mehr aufbauen. Jeder weiß, was auf ihn zukommt." Zugleich sei es "das leichteste Spiel, denn wir kennen die Qualität des Gegners". Ein Endspiel sei es für ihn aber noch nicht: "Ob diese Partie entscheidend war, darüber müssten wir im Mai reden."