
Ohne Mittelfeldspieler Ivan Franjic müssen die Würzburger Kickers an diesem Sonntag (14 Uhr) im Zweitliga-Stadion am Ronhof bei der zweiten Mannschaft der SpVgg Greuther Fürth antreten. Der 25-Jährige wurde am Donnerstag in Würzburg am Knie operiert.
Wie lange fällt Ivan Franjic aus?
Trainer Marco Wildersinn hofft, dass der Mittelfeldspieler "spätestens in drei Wochen wieder auf dem Platz steht". Das wäre zwar zu spät, um in dieser Saison noch einmal in der Regionalliga Bayern einzugreifen, aber noch rechtzeitig, um bei etwaigen Aufstiegsspielen gegen den Meister der Regionalliga Nordost aufzulaufen. Noch können die Kickers auf einen Rückzieher von Meister Unterhaching hoffen. Franjic hatte sich bereits seit Monaten mit Knieproblemen herumgeplagt und auch einen Großteil der Wintervorbereitung verpasst.
Ein Riss im Meniskus war bislang nicht operativ behandelt worden. Nachdem die Probleme sich während und nach der Partie gegen Bayern München II (2:2) am vergangenen Freitag verstärkt hatten, war eine Operation nötig geworden. "In zehn Tagen soll er wieder laufen können", war Wildersinn am Donnerstag optimistisch. Für ihn geht es erst einmal darum, Franjic zu ersetzen. "Er spielt die ganze Saison schon eine wichtige Rolle, was die Ballsicherheit der gesamten Mannschaft angeht, aber auch wenn es um die besonderen Momente geht. Das müssen wir nun als Mannschaft kompensieren. Ich habe keine Bedenken, dass wir das gut hinkriegen", so der Kickers-Coach.
Gibt es Neues aus Unterhaching?
Echte Neuigkeiten wurden auch auf Mitgliederversammlung im Münchner Vorort am Donnerstagabend nicht verkündet. Der bereits feststehende Meister hat sich immer noch nicht festgelegt, ob er den Aufstieg in die Dritte Liga finanzieren kann und will. Präsident Manfred Schwabl hat dem Bayerischen Fußball-Verband versprochen, vor den Aufstiegsspielen gegen den Ersten der Regionalliga Nordost Klarheit zu schaffen, so dass die Kickers nachrücken könnten.
Allerdings könnte sich die Geschichte noch bis zum letzten Regionalliga-Spieltag Ende Mai hinziehen. Bei den Kickers verfolgen Spieler und Verantwortliche das Geschehen beim Spitzenreiter interessiert. "Klar ist das ein Thema. Wir haben darüber gesprochen", berichtet Wildersinn aus dem Mannschaftskreis und meint: "Ich gehe grundsätzlich davon aus, dass Unterhaching das irgendwie hinbekommt." Ein Spiel der möglichen Kontrahenten Energie Cottbus oder Rot-Weiß Erfurt, die an diesem Wochenende im direkten Duell aufeinandertreffen, habe er sich noch nicht in voller Länge angeschaut. "Ich schaue da mit einem Auge hin. Aber nicht intensiv. Wenn es soweit käme, dass wir da antreten dürften, wäre noch genug Zeit", so Wildersinn.
Wie halten die Kickers jetzt die Spannung hoch?
Die Tabelle liefert den Rothosen keine Motivation mehr. Platz zwei ist seit dem vergangenen Wochenende zementiert. "Gut trainieren, gute Leistung bringen, sich möglichst von Woche zu Woche steigern, die maximale Ausbeute holen. Sollte dann doch irgendetwas passieren, gut vorbereitet sein", umreißt Wildersinn die Aufgaben für die kommenden Wochen. Die Kickers im Schongang werde es nicht geben. Auch taktische oder personelle Experimente schließt der Trainer aus: "Wir wollen die vermeintlich Besten auf den Rasen schicken. Wir wollen jedes Spiel mit aller Macht gewinnen, daran wird sich bis zum letzten Spieltag nichts ändern."
Die Partie findet im Fürther Stadion statt. Ein Vorteil für die Kickers?
Kickers-Trainer Wildersinn freut sich zumindest darüber, dass die Begegnung mit der seit der Winterpause deutlich verbesserten Fürther Zweitliga-Reserve nicht auf deren eigentlichen Heimspielfeld im Stadtteil Burgfarrnbach steigt. "Der Platz dort war eine Vollkatastrophe", erzählt er von seinen Beobachtungen des Gegners. Erst zum dritten Mal in dieser Saison zieht diese zum Heimspiel gegen die Kickers ins Stadion um. Spannend bleibt indes die Frage, ob die Fürther, wie beim 3:0 der Kickers im Hinspiel, mit Unterstützung aus den Reihen des Zweitliga-Teams, das tags zuvor gegen Eintracht Braunschweig antritt, rechnen können.