
Einerseits hat Handball-Drittligist Wölfe Würzburg durch den 32:31-(14:15)-Heimsieg am Freitagabend über den TuS Fürstenfeldbruck seine Chancen auf eine Teilnahme an der Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga ein Stück weit erhöht. Andererseits hätte die Sache vor 1013 Zuschauenden in der tectake Arena auch schiefgehen können gegen einen Gast, der nur drei Feldspieler zum Auswechseln auf der Bank hatte – darunter Reservetrainer Dennis Dashevski, der seit vier Jahren kein Handballspiel mehr bestritten hatte, und der A-Jugendliche Felix Obermeier.
Am Ende waren sie auf Würzburger Seite dennoch heilfroh über den knappen Sieg. "Wir haben es einfach nicht geschafft, uns abzusetzen. Und dann ist es oft auch eine Sache des Kopfes, wenn eine Mannschaft, die eigentlich nichts zu verlieren hat, plötzlich die Chance auf einen Erfolg hat", stellte Wölfte-Kapitän Patrick Schmidt mit Blick auf den Gegner fest, der sich einfach nicht abschütteln ließ und unbelastet aufspielte.
Und so hatte der Gast in den letzten acht Sekunden bei eigenem Ballbesitz bei einer Würzburger 32:31-Führung sogar noch die Ausgleichschance, doch TuS-Keeper Felix Müller fand bei seinem langen Abwurf keinen Abnehmer.
"Wir haben zwar über weite Strecken das Spiel kontrolliert, aber es irgendwie nie geschafft, den Sack zuzumachen", fasste Wölfe-Coach Johannes Heufelder zusammen.
Rückraumtrio spielt in der Offensive komplett durch
Einer, der den Würzburgern als kluger Fürstenfelderbrucker Spielgestalter das Leben besonders schwer machte, war der frühere Wölfe-Spieler Jonas Link. "Die Mannschaft hat unter diesen Umständen komplett am Limit gespielt", betonte Link, der mit seinen Rückraumkollegen Philipp Hlawatsch und Han Völker in der Offensive komplett durchgespielt hatte. Das Trio erzielte 24 von 31 Fürstenfeldbrucker Treffern und war von der Wölfe-Abwehr einfach nicht in den Griff zu kriegen.
Dagegen war auf Würzburger Seite nach von vielen Ausfällen geprägten Wochen die Personalauswahl wieder größer geworden. Nachdem am vergangenen Wochenende beim 38:29-Sieg beim SV Plauen-Oberlosa schon Johnny Beck ins Team zurückgekehrt war, stand nun Luis Franke erstmals nach seinem Jochbeinbruch erstmals wieder auf der Platte. Doch die vorangegangenen Verletzungspausen waren bei den Betroffenen eben noch spürbar. Bei beiden sowie auch bei dem an Rückenbeschwerden leidenden Florian Schmidt lief noch nicht alles rund.
"Das ist normal. Aber mit Blick auf die nächsten Wochen wollen wir sie natürlich heranführen", betonte Trainer Heufelder. Denn die Wölfe benötigen jede Kraft angesichts der anstehenden sportlichen Aufgaben. Am Samstag, 16. November, ist mit dem EHV Aue zunächst ein Mitbewerber auf die Aufstiegsrundenplätze zu Gast in der tectake Arena. Anschließend folgen bis Weihnachten noch drei Auswärtsspiele.
Handball: 3. Liga Süd, Männer
Wölfe Würzburg – TuS Fürstenfeldbruck 32:31 (14:15).
Würzburg: Ebert 1 (1. – 60.), Brestovac (1 Siebenmeter) – J. Krenz, Schömig 9/3, Reidegeld, 4 P. Schmidt 2, Bauder 1, F. Schmidt 2, Dederding 4, Reitemann 4, Nielsen 4, Grömling, Franke 1, Beck.
Fürstenfeldbruck: Kussmaul (1. – 38.), Müller (38. – 60.) – Ruhwandl 1, Hlawatsch 5, Obermeier, Völker 13, Link 6, Pichler 4/3, Meye, Günther 1, Dashevski 1.
Schiedsrichter: Danecker/Volz (Vohringen/Balingen). Zeitstrafen: 3:4. Siebenmeter: 3/3 – 3/3. Zuschauende: 1013.
Spielfilm: 4:4 (8.), 7:7 (13.), 11:11 (20.), 11:13 (23.), 17:16 (32.), 22:19 (38.), 26:26 (50.), 31:29 (57.), 32:30 (60.).