Als Florian Schmidt am Samstag – es war der Morgen seines 22. Geburtstags – aufgewacht war, plagten den Rückraumspieler des Drittligisten Wölfe Würzburg starke Rückenschmerzen. "Er konnte kaum aufstehen", berichtete sein Trainer Johannes Heufelder. Und trotz dieser Beschwerden wurde Schmidt gut zwölf Stunden später zum Protagonisten des 39:34 (15:19)-Auswärtssiegs seines Teams beim TSV Neuhausen/Filder. Übrigens der erste Saisonerfolg der Wölfe in fremder Halle.
Schmidt, aus Rothenburg ob der Tauber stammend, im Nachwuchs des VfL Gummersbach ausgebildet und im 3:2:1-Abwehrsystem der Wölfe auf der vorgezogenen Position der Schlüsselspieler, war vor dem Anpfiff von Physiotherapeutin Juliane Reith behandelt worden, doch, so berichtet Heufelder: "Es war nicht gut." So ließ der Coach den Angeschlagenen draußen und begann mit einer 6:0-Deckung. Die zunächst wenig Wirkung entfaltete, was in einen 15:19-Halbzeitrückstand mündete, wobei die Würzburger im ersten Spielabschnitt sogar zwischenzeitlich mit sechs Treffern Differenz ins Hintertreffen geraten waren.
Zur Pause entschlossen sich die Gäste dann, Schmidt dennoch zu bringen und das Abwehrsystem zu verändern. Das wiederum zeigte Wirkung. "Die Umstellung auf 3:2:1 war der Schlüssel zum Sieg", betonte Heufelder. "Wir haben das Neuhausener Spiel unterbunden, Ballgewinne erzielt und Paraden ermöglicht."
24 Treffer in der zweiten Hälfte
In der Offensive konnten sich dann Neuzugang Oliver Nielsen und auch Youngster Tyler Grömling gut in Szene setzen und ihren Teil dazu beitragen, dass die Wölfe im zweiten Spielabschnitt sage und schreibe 24 Treffer erzielten. Und hinten im Tor bot der eingewechselte Moritz Ebert eine starke Leistung. Der hatte übrigens wie sein Teamkollege Schmidt ebenfalls Geburtstag und wurde am Tag des Sieges in Neuhausen auf den Fildern 24.
So war dann auf der Heimfahrt auch mit dem ein oder anderen Bier Feiern angesagt – wegen der Geburtstage und des ersten Auswärtssiegs. "Ich selbst trinke zwar keinen Alkohol, aber unter diesen Umständen ist das völlig okay", machte der Coach klar, dass diese Art des Feierns des Sieges und der Geburtstage in diesem Fall für ihn kein Problem war.
Handball: 3. Liga Süd, Männer
TSV Neuhausen/Filder – Wölfe Würzburg 34:39 (19:15)
Neuhausen/Filder: Hamann, Elger – Durst 1/1, Grundler 13/1, Gross 2, Schmid 3, Reinhardt 2, Bauer, Baumann 1, Sommer 5, Fischer 4, Keppeler 3, Zeiler, Hoer.
Würzburg: Brestovac (1. – 17.), Ebert 1 (17. – 60.) – J. Krenz 1, Schömig 4/1, Reidegeld 4, P. Schmidt 6, Kütt, Bauder 2, F. Schmidt 1, Dederding 4, Reitemann 4, Nielsen 9, Grömling 3, Edelmann.
Schiedsrichter: Füller/Maass (Stuttgart/Holzheim). Zeitstrafen: 5:6. Siebenmeter: 5/2 – 2/1. Zuschauende: 375.
Spielfilm: 3:3 (6.), 6:4 (10.), 8:5 (12.), 12:7 (19.), 17:11 (25.), 19:14 (29.), 22:17 (36.), 23:21 (38.), 25:24 (42.), 27:27 (46.), 28:32 (52.), 30:33 (54.), 33:37 (58.).