zurück
HANDBALL: DRITTE LIGA
Klasse, Kampf und Krampf: Wölfe Würzburg bleiben zu Hause ungeschlagen
Gegen Aufsteiger HT München führt der Handball-Drittligist bis Mitte der zweiten Halbzeit souverän. Dann muss er noch mal um seinen sechsten Heimsieg zittern.
Paul Siegl, hier bei einem gehaltenen Wurf von Fynn-Bjarne Junior, trug mit 15 Paraden im Tor der Wölfe Würzburg einen wesentlichen Anteil zum Sieg über HT München bei.
Foto: foto2press/Frank Scheuring | Paul Siegl, hier bei einem gehaltenen Wurf von Fynn-Bjarne Junior, trug mit 15 Paraden im Tor der Wölfe Würzburg einen wesentlichen Anteil zum Sieg über HT München bei.
Natalie Greß
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:37 Uhr

Franken wird nachgesagt, dass sie sich mit Bayern ungefähr so sehr identifizieren wie sogenannte alte weiße Männer mit Wokeness. Doch wenn in einer Spielklasse von insgesamt 16 Vereinen nur vier im Freistaat beheimatet sind, dann wird ein Duell zwischen zweien jener vier Mannschaften gerne zum bayerischen Derby erklärt und der fränkische Habitus auch mal vernachlässigt. 

In der Dritten Handballliga Süd kam es am Samstagabend also zu einem solchen "Bayern-Duell" der Wölfe Würzburg gegen HT München. Die Unterfranken besiegten die Oberbayern teils mit Klasse, teils aber auch mit Kampf und Krampf 29:23 (18:13) und bleiben damit auch im sechsten Heimspiel dieser Saison ungeschlagen. 

"Am Ende war es etwas spannender als nötig", sagte Trainer Johannes Heufelder, dessen Team nach souveräner Führung noch mal hatte zittern müssen. Während die Würzburger nach dem elften Spieltag in Reichweite der Spitze lauern, bleiben die Münchner erst mal im Tabellenkeller stecken. 

Ex-Rimparer Nicolas Gräsl eröffnet Wiedersehen mit einem Tor vom Kreis 

Vor offiziell 481 Zuschauenden in der tectake Arena eröffnete der in Rimpar ausgebildete Kreisläufer Nicolas Gräsl mit einem Tor gegen seinen Heimatverein das Wiedersehen. Fast wäre den Gästen eine 3:0-Eröffnung gelungen, hätte Paul Siegl, der den verletzten Moritz Ebert im Tor vertrat, nicht unter anderem einen Tempogegenstoß entschärft. Durch mehrere frühe Paraden auch freier Würfe fand das Eigengewächs schnell Sicherheit.

"Viel besser kann man nicht ins Spiel kommen", sagte der 22-Jährige hinterher und ergänzte, dass er die gegnerischen Akteure teils ganz gut kenne, weil er mal ein dreiviertel Jahr bei HT mittrainiert habe. Heufelder sprach dem Schlussmann erneut "vollstes Vertrauen" und auch Lob für insgesamt 15 Paraden aus: "Hat er super gemacht!"

Siegls Vorderleute erarbeiteten sich nach ausgeglichener Anfangsphase (5:5, 8.) allmählich eine Überlegenheit. Aus einer nun wachen Abwehr eroberten die Würzburger Bälle und nutzten auch technische Fehler der Münchner, um vorübergehend das Tempospiel aufzuziehen, das sie durch eigenen disziplinierten Rückzug beim Gegner über weite Strecken unterbanden. Einen 5:0-Lauf schloss Joel Mauch zur zwischenzeitlichen 12:6-Führung ab (17.). Wenig später feierte Linksaußen Tim Bauder nach wochenlanger Verletzungspause bei einem Siebenmeter sein Comeback.

Bruch bei den Wölfen Würzburg Mitte der zweiten Halbzeit

Zwei Kopflosigkeiten im Angriff kosteten die Wölfe einen noch höheren Vorsprung zur Pause (18:13). Nach dem Seitenwechsel untermauerten sie zunächst wieder ihre Favoritenrolle. Dominik Schömig stellte vom Strich die erste Acht-Tore-Führung her (22:14, 38.). 

Durch Fehlwürfe und einen 1:6-Lauf brachten die plötzlich unkonzentriert agierenden Grün-Weißen den Aufsteiger ab Mitte der zweiten Halbzeit zurück ins Spiel. Der verteidigte aggressiv und verkürzte auch mittels Kontern in der Schlussphase auf 25:22 (53.).

Die Würzburger wirkten vorne nun völlig von der Rolle. In 14 Minuten gelang ihnen ein einziger Treffer. Bauder traf nach neun torlosen Minuten mit seinem zweiten verwandelten Siebenmeter zum erlösenden 26:22 (58.), Louis Franke machte anschließend unter dem Jubel der Fans den Deckel auf einen Pflichtsieg in laut Heufelder "akzeptabler Höhe".

Am Sonntag, 26. November (17 Uhr), können die Wölfe ihre Serie an gleicher Stelle weiter ausbauen. Mit einem Erfolg gegen den HBW Balingen-Weilstetten II fände die Heimspiel-Trilogie in diesem Monat ein zumindest punktemäßig perfektes Ende.  

Die Statistik des Spiels

Handball, Dritte Liga Süd, Männer
Wölfe Würzburg – HT München 29:23 (18:13)
Würzburg: Siegl (1.-60., 15 Paraden) – Krenz, Schömig 7/3, Reidegeld 2, Karle 1, Mauch 6, P. Schmidt 1, Kaufmann 1, Bauder 2/2, F. Schmidt, Reitemann 3, Kütt, Moussa 2, Franke 3, Merk 1.
München: Schleßiger (ein Siebenmeter, 23.-60.), Soliman (1.-22.) – Wastl 4, Behm, Steuck 2, Benecke, Lex 3, Gräsl 2, Engelmann 2, Fehrenbach, Hagitte 3, Winter, Kropp 1, Junior 3, Rodriguez 2, Baumgartner.
Spielfilm: 5:5 (8.), 12:6 (17.), 15:11 (25.), 18:11 (30.), 18:13 (HZ), 22:14 (38.), 24:16 (44.), 25:22 (53.), 27:22 (59.), 29:23 (Endstand).
Siebenmeter: 5/5 : -.  
Zeitstrafen: 7:6.
Rot: Reitemann (Würzburg, 57., dritte Zeitstrafe).
Schiedsrichter: Henker/Schirmacher (Dresden/Leipzig).
Zuschauenden: 481.
DHB
 
Themen & Autoren / Autorinnen
Sanderau
Rimpar
Natalie Greß
Heimatvereine
Wölfe
Wölfe Würzburg
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top