Die Würzburger Kickers sind im Herbst 2020 ein Fußball-Zweitligist in Aufruhr. Ein Klub, der zwar im Juli einen der größten Erfolge seiner Vereinsgeschichte feierte, seitdem aber nicht mehr zur Ruhe kommt.
Es ist ein grauer Novembertag am Dallenberg. Die Mannschaft ist im Trainingslager im Bad Mergentheimer Stadtteil Edelfingen, um dort zueinander zu finden, ein Team zu werden und unter der Anleitung von Neu-Trainer Bernhard Trares zu trainieren. In der Stadiongaststätte sitzt Daniel Sauer, der Vorstandsvorsitzende, und versucht zu erklären, das zu heilen, was in den vergangenen Wochen zu Bruch gegangen ist, im Bild der Würzburger Kickers nach außen.
Alles auch eine Frage des sportlichen Erfolgs, glaubt Sauer: "Wenn man von 15 Spielen nur eins gewinnt, kann man kein gutes Bild abgeben", sagt er. Zu den 15 Partien zählt er nicht nur die sieben Ligaspiele dieser Saison, sondern auch alle Pokal- und Vorbereitungsspiele und die beiden letzten Partien der Aufstiegssaison.
Sauer muss Gegenwind aushalten
Mit dem Geschehenen will sich der Kickers-Chef nicht mehr allzu lange aufhalten. Die höchst umstrittene Entlassung von Aufstiegscoach Michael Schiele, die kurze Episode mit seinem Nachfolger Marco Antwerpen, die sich im Nachhinein aus Rothosen-Sicht als Missverständnis herausstellte - das alles soll schnell Vergangenheit werden. Auf die Gegenwart soll es nun ankommen, so Sauer.
Doch ganz so einfach geht das nicht. "Eine Bürde, die wir mittragen", seien die sechs Punkte Rückstand aufs rettende Ufer in der Tabelle. Und tief sind die Wunden, die vor allem die Trennung von Aufstiegstrainer Schiele gerissen hat. Sauer muss Gegenwind aushalten.
"Uns wurde jahrelang vorgeworfen, dass wir einen Handballer haben, der sportliche Entscheidungen trifft", sagt Sauer. Nun sei mit Felix Magath "ein absoluter Fachmann" an Bord. "Es wäre fahrlässig, nicht auf seine Erfahrungen und sein enormes Wissen zurückzugreifen." Und trotzdem gebe es wieder Kritik.
Natürlich nimmt Magath Einfluss, natürlich redet er bei allen sportlichen Entscheidungen ein entscheidendes Wort mit. Am Ende aber, das betont Sauer, würden zum Beispiel Transfers nicht ohne Zustimmung des Cheftrainers durchgeführt. "Grundsätzlich muss der jeweilige Cheftrainer ja auch mit einem Spieler täglich arbeiten wollen", sagt Sauer.
"Aufräumen" will der Vorstandsvorsitzende mit der Geschichte, dass die Kickers bewusst die jüngsten Transfers hinausgezögert hätten, bis Schiele als Trainer gehen musste. "Mit fast allen waren wir bereits länger in Gesprächen. Im Fall von Mitja Lotric zum Beispiel mussten wir selbst Transferlöse erzielen, um ihn aus Slowenien loszueisen." Kurz vor Lotrics Verpflichtung war der Verkauf von Torhüter Vincent Müller nach Eindhoven bekannt geworden, der Wechsel von Torjäger Luca Pfeiffer nach Dänemark stand kurz bevor.
Sauer spricht von "Professionalisierung"
Es ist einiges in Bewegung bei den Kickers. Von "Professionalisierung" spricht Sauer: "Wir müssen besser werden." Das Amt des Sportdirektors habe er, der ja auch Präsident des Stammvereins ist, vor über drei Jahren zunächst kommissarisch übernommen. Nun ist Magath da, und über kurz oder lang wird auch Ex-Kapitän Sebastian Schuppan in die Riege der sportlichen Verantwortungsträger eingebunden werden.
Die Kickers waren unter Bernd Hollerbach und Schiele sechs Jahre lang ein Klub, bei dem der jeweilige Trainer das Bild nach außen prägte, bei dem der Chefcoach für einen Stil stand und sich die passenden Spieler zusammensuchte. Der Trainer macht das Sportliche, Sauer den Rest - so war der Eindruck für Außenstehende. "Michael und ich hatten viele kontroverse, ergebnisoffene und konstruktive Gespräche über sportliche Inhalte", beschreibt Sauer das Binnenverhältnis mit Schiele.
"Zunächst steht der Klassenerhalt über allem", sagt Sauer, der sich überzeugt gibt: "Die Mannschaft hat die Qualität, das zu schaffen." Und mit dem einstigen Magath-Schützling Trares auch einen Trainer, der großes Vertrauen genießt: "Er kommt aus der Arbeiterecke", sagt Sauer über den neuen Kickers-Coach. Genau das richtige, findet er. Arbeit haben sie bei den Kickers mehr als genug.
Missverständnisse... die gibt es nicht! Von einem Profiverein mit Profis in der Führung werden professionelle Entscheidungen erwartet! Da gibt es keine Missverständnisse sondern dann Fehlentscheidungen! Die Kosten einen Haufen Geld! Wer trägt das? Der Verein der Missverständnisse!
Schiele war anerkannt und für den Verein nicht schlechter als Antwerpen. Dass es kontroverse Gespräche gibt wird erwartet!
Wenn schiele nach Sauers oder Magaths Pfeife tanzen soll wäre er eine Marionette!
Daher war der Abgabg vielleicht doch eine Charakterliche Entscheidung von Schiele nach der Hängepartie mit dem Vertrag! Das war von der Fürhrung ein Armutszeugnis!
Fragt sich eigentlich jemand, was die Sponsoren und Geldgeber oder die Fans sagen?
Da meine ich gezielt den elitären Kreis im VIP-Club, der sich nie beim niedern Volk zeigt!
Da haben welche die Bindung vollkommen verloren!
Und Magath hat auch eher von Medizinbällen, als von Fußbällen Ahnung.
Der lebt auch noch in den 2000er Jahren und baut sich jetzt wieder seine ehemaligen Kumpels ein, damit die nicht arbeitslos sind um anschließend verbrannte Erde zu hinterlassen.