Knapp dreieinhalb Jahre ist es her, dass Elia Soriano nach dem damaligen Abstieg aus der Zweiten Fußball-Bundesliga die Würzburger Kickers verließ. Der Angreifer wechselte zu Erstligist Korona Kielce nach Polen - trotz eines auch für die Dritte Liga gültigen Vertrages, wie die Rothosen überzeugt waren und nach wie vor sind. Eine Ablöse floss trotzdem nie.
So landete der Fall vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS. Und der stellte Anfang des Monats in letzter Instanz fest, dass die FIFA, an die sich die Kickers zur Klärung des Falls gewendet hatten, nicht zuständig sei.
Soriano konnte seinerzeit offenbar durch eine Lücke im Transfersystem schlüpfen. Denn mit der Frage, ob der Deutsch-Italiener am Dallenberg einen gültigen Arbeitsvertrag besaß - was sowohl FIFA als auch CAS laut Kickers-Anwalt Joachim Rain sogar bestätigten -, hat das Urteil rein gar nichts zu tun. Die internationalen Sportrichter sahen die Zuständigkeit vielmehr bei den deutschen Arbeitsgerichten.
Aus Sicht der Kickers kaum verständlich. Schließlich sei es doch sehr unwahrscheinlich gewesen, dass Soriano noch einmal für die Kickers gespielt hätte - selbst wenn vor Gericht festgestellt worden wäre, dass das Arbeitsverhältnis weiter besteht. Nur bei der FIFA sei es möglich gewesen, auch gegen Korona Kielce als mithaftendem Verein zu klagen.
"Es ist schon bemerkenswert, dass man bei FIFA und CAS dreieinhalb Jahre braucht, um zu entscheiden, dass man dafür nicht zuständig ist", ist Kickers-Vorstandsvorsitzender Sauer erstaunt. Was den Rothosen bleibt: die Möglichkeit, vor dem Arbeitsgericht weiterzuklagen. Es ginge um eine Entschädigung wegen Vertragsbruchs.
Ob die Kickers das tun, wollen sie nun prüfen. Soriano ist indes längst weitergezogen. Nach Engagements in den Niederlanden und Israel steht er inzwischen bei Süd-West-Regionalligist Offenbacher Kickers unter Vertrag.