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Fussball: Zweite Bundesliga
Kickers-Neuzugang Maierhofer: "Die Bälle sind nicht gekommen"
Der Sturm-Oldie soll den Rothosen mit seinen zwei Metern Körpergröße als Joker helfen. Beim 1:1 gegen St. Pauli waren die Zuspiele auf den Österreicher aber schlicht zu schlecht.
Die Flanken auf ihn kamen selten genau: Kickers-Neuzugang Stefan Maierhofer (links), hier gegen den Ex-Würzburger und St. Pauli-Torschützen Rico Benatelli.
Foto: foto2press/Frank Scheuring | Die Flanken auf ihn kamen selten genau: Kickers-Neuzugang Stefan Maierhofer (links), hier gegen den Ex-Würzburger und St. Pauli-Torschützen Rico Benatelli.
Felix Mock
Felix Mock
 |  aktualisiert: 09.02.2024 15:01 Uhr

Das Rezept ist simpel: Man nehme die Würzburger Kickers, die in der Schlussphase einer Zweitliga-Partie noch dringend ein Tor benötigen, und wechsle den Zwei-Meter-Hünen Stefan Maierhofer ein. Dann füttere man den Österreicher mit Flanken in den Strafraum, die der wiederum mit dem Kopf vollendet. Was einfach klingt, hat beim 1:1 gegen den FC St. Pauli nicht funktioniert. Die Anspiele auf den 38-Jährigen waren schlicht nicht zu verwerten. "Ich habe in der Schlussviertelstunde nicht die Bälle bekommen, die wir trainiert haben", sagte der Routinier hinterher. Die Kickers schlugen in den 90 Minuten 27 Flanken, nur sechs kamen an. Zum Vergleich: bei St. Pauli waren es vier von zehn.

Bei Texten zum Neuzugang vom Flyeralarm-Klub Admira Wacker ins Regal des Gastronomie-Vokabulars zu greifen, liegt auf der Hand. Bevor Maierhofer sein Geld mit dem Fußballspielen verdient hat, war er in genau dieser Branche tätig. Da verwundert es nicht, wenn der Angreifer, angesprochen auf das eben abgepfiffene Remis gegen die Hanseaten, Bilder aus dem Gastgewerbe wählt. "Wir haben den Gegner wie ein Schnitzel geklopft, paniert, und dann einfach nicht in das heiße Frittenöl reingelegt. Da kommst du nicht zum Genuss, vom Schnitzel abzubeißen", so seine Analyse zum Kellerduell.

Dass in Küchen ein mitunter rauer Umgangston herrscht, ist bekannt. Nicht unbedingt rau, dafür aber schonungslos ging Maierhofer nach dem Nachholspiel gegen St. Pauli mit der Leistung der Würzburger Kickers, seiner 19. Station als Fußballprofi, ins Gericht. "Wir haben heute zwei Punkte hergeschenkt", stellte der gebürtige Niederösterreicher fest. "Es fühlt sich an wie eine Niederlage. Wir haben es heute phasenweise gut gemacht, aber es waren eben nur Phasen." In der Tat zeigte die Mannschaft von Trainer Bernhard Trares vor allem im ersten Abschnitt eine deutliche Steigerung gegenüber dem 2:4 gegen den Karlsruher SC vom Samstag davor, belohnte sich mit dem Premierentreffer vom anderen Neuzugang Marvin Pieringer per Foulelfmeter (9.).

Überhaupt lief im Spiel gegen die Hamburger lange alles für die Kickers. Frühe Führung - das war bislang nur beim Hamburger SV und gegen Greuther Fürth der Fall - und eine Gelb-Rote Karte gegen Gästekapitän Marvin Knoll in der 41. Minute. Es war angerichtet für einen Heimsieg, der der Wendepunkt in der bisherigen Talfahrt der Kickers sein sollte. Was folgte, war jedoch eine unstrukturierte und vor allem harmlose zweite Hälfte, die St. Pauli mit dem Ausgleich durch den Ex-Würzburger Rico Benatelli in der 57. Minute bestrafte.

Das nahm Trares zum Anlass, alles zur Verfügung stehende Offensiv-Personal einzuwechseln - auch Maierhofer. Die Kickers schafften es - trotz Überzahl - aber nicht, gefährliche Flanken in den Strafraum zu bringen. Meist flogen die Bälle aus der letzten Reihe oder den Halbpositionen in den Strafraum, wo Maierhofer wenig bis gar nichts damit anfangen konnte. "Wenn du einen Mann mehr hast, musst du dich trotzdem einen Schritt mehr bewegen, damit du die Zonen anspielen und die gefährlichen Bälle in die Box schlagen kannst", analysierte der Österreicher. Das habe in der Schlussviertelstunde nicht mehr funktioniert. Ändern wollen Maierhofer und die Kickers das am Samstag beim VfL Osnabrück. "Wir müssen dem Gegner weh tun, wir müssen unangenehm sein, wir müssen dreckig sein."

 
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