So langsam gehen den Würzburger Kickers im Kampf gegen den Abstieg die Chancen aus. Die Rothosen unterlagen am Freitagabend dem 1. FC Heidenheim mit 1:2 (0:0) und hängen in der Tabelle weiter auf dem letzten Platz fest.
Ob die Würzburger Kickers mit ihren in letzter Zeit immer wieder berechtigten Beschwerden über die Schiedsrichter dafür gesorgt hatten oder ob dieses Spiel wohl einfach geeignet erschien, einen der besten Referees des Landes so langsam wieder ans höchste Niveau heranzuführen? Auf jeden Fall durfte man sich am Freitag-Vormittag, als der Deutsche Fußball-Bund den Unparteiischen für die Partie der Würzburger gegen Heidenheim bekannt gab, schon wundern. Deniz Aytekin leitete die Partie am Dallenberg. Deutschlands womöglich bekanntester Pfeifenmann, der erst am Montag nach langer Verletzungspause beim Zweitliga-Derby zwischen dem FC St. Pauli und dem Hamburger SV sein Comeback gegeben hatte. Aufgrund einer Operation an der Achillessehne hatte der 42-Jährige zuvor in dieser Saison nicht pfeifen können. Dass der aus Oberasbach in Mittelfranken stammende Aytekin überhaupt in Würzburg pfeifen konnte, liegt an den speziellen Regelungen in Folge der Corona-Pandemie. Um unnötige Reisen zu verhindern, dürfen auch Schiedsrichter ein Spiel leiten, wenn eines der beteiligten Teams aus dem gleichen DFB-Landesverband stammt. Aytekin hatte so manch knifflige Situation zu lösen, hatte die Partie aber insgesamt gut im Griff.
Kickers-Trainer Bernhard Trares hatte nach dem 0:3 in Bochum aus seiner Unzufriedenheit kein Geheimnis gemacht. Dass er also nicht zum sechsten Mal in Serie die gleiche Startelf brachte, konnte kaum verwundern. Eher schon, dass es nur eine Veränderung war, die der Rothosen-Coach an seiner Anfangsformation vornahm: David Kopacz durfte anstelle von Mitja Lotric in zentraler Position hinter den Spitzen anfangen.
Eine halbe Stunde hatte sich Trares das Treiben auf dem Rasen angeschaut, dann stellte er frustriet fest: "Kein Ball kommt vorne rein." In der Offensive lief tatsächlich kaum etwas zusammen in dieser ersten Halbzeit, an deren Ende aus Sicht der Gastgeber das 0:0 noch das Beste war. Drei ganz dicke Chancen hatten die Heidenheimer in den ersten 45 Minuten: Bereits in der 13. Minute war Gäste-Angreifer Christian Kühlwetter erstaunlich frei am Fünfmeter-Raum zum Abschluss gekommen. Er knallte den Ball an die Latte.
Auf Kühlwetters Sturm-Kollegen Tim Kleindienst hatten die Heidenheimer verletzungsbedingt verzichten. Trotzdem blieben die Schwaben gefährlich. Als Kühlwetter in der 29. Minute alleine auf Rothosen-Keeper Bonmann zusteuerte, regierte dieser stark und blieb Sieger. In der 39. Minute fischte Bonmann dann Denis Thomalla den Ball mit der Hand vom Fuß, als der Heidenheimer ihn gerade umkurven wollte. Auf der anderen Seite vergab Ridge Munsy die einzige Würzburger Torgelegenheit, als er vom Gegenspieler bedrängt über den Kasten zielte.
Die Kickers taten sich sichtbar schwer, den Ball überhaupt in die gefährliche Zone zu bringen. Vom Elan der letzten beiden Heimsiege gegen Fortuna Düsseldorf (2:1) und den Hamburger SV (3:2) war nichts zu sehen. Heidenheim schaltete und waltete beinahe nach Belieben. Schon im Spielaufbau leisteten sich die Würzburger eklatante Fehler, entschieden sie sich dann mal für einen langen Ball, landete der fast immer bei einem der blau gekleideten Gäste-Kicker. "Warum wir keinen Zugriff auf das Spiel bekommen haben, ist schwer zu sagen. In der zweiten Hälfte ist es uns besser gelungen", rätselte Mittelfeldmann Kopacz später.
Nach dem Seitenwechsel hatte der Sekundenzeiger keine zwei Runden gedreht, da spiegelte sich die Überlegenheit der Gäste auch in Ergebnis wider. Daniel Hägele hatte recht leichtfertig einen Eckball verschuldet und den nutzte Heidenheim zur Führung, weil weder Arne Feick noch Douglas den zwischen ihnen postierten Thomalla am Kopfball hindern konnten und das Spielgerät unhaltbar im Rothosen-Kasten landete.
Die Kickers standen unter Zugzwang und nach einer guten Stunde reagierte Trares mit der Einwechslung von Mitja Lotric und Stefan Maierhofer für Marvin Pieringer und Patrick Sontheimer. Doch kaum hatte der 2,02-Meter-Hühne Maierhofer seine Position im Sturmzentrum eingenommen, kassierten die Kickers den zweiten Tiefschlag des Abends. Der Schuss von Tobias Mohr wäre am Kickers-Kasten vorbei gegangen, aber Rothosen-Verteidiger Christian Strohdiek lenkte den Ball beim Versuch zu klären so unglücklich ab, dass Bonmann keine Chance hatte (64.).
Die Kickers schienen geschlagen. Doch aufgeben wollten sich die Rothosen dann doch nicht so schnell. Ausgerechnet Kopacz, bis dahin einer der schwächsten Kickers-Akteure, brachte die Kickers mit einem spektakulären Schuss aus 18 Metern wieder auf 1:2 heran (67.). Und der Deutsch-Pole hätte kurz darauf sogar den Ausgleich erzielen können, ja müssen. Ungedeckt war er acht Meter vor dem Kasten zum Abschluss gekommen, schoss aber über das Tor (71.).
Plötzlich nahm die Partie nun Fahrt auf, wurde zu einem munteren Hin und Her, bei dem Kickers-Außenverteidiger Rolf Feltscher mit einer spektakulären Rettungstat kurz vor der eigenen Torlinie bei einem Versuch von Konstantin Kerschbaumer den dritten Gegentreffer verhinderte (74.).
Die Kickers stürmten nun mit dem Mut der Verzweiflung, drängten die Gäste zeitweise tief in deren Hälfte, schafften es aber nicht mehr, Gäste-Keeper Kevin Müller zu überwinden. "Hinten raus hätten wir einen Punkt verdient gehabt", fand Trares. Tatsächlich machte der Auftritt aber kaum Hoffnung im Abstiegskampf. Auch Torschütze Kopacz war am Ende geknickt: "Direkt nach dem Spiel ist es sicher schwierig, den Glauben zu behalten, auch morgen und übermorgen wird es schwierig sein. Aber so ist der Sport. Wir müssen das abschütteln und uns auf das nächste Spiel vorbereiten." Am kommenden Wochenende steht für die Kickers das Auswärtsspiel bei Hannover 96 auf dem Programm, bei jenem Team also, gegen das die Rothosen im ersten Spiel unter Trainer Trares den ersten Saisonsieg eingefahren haben.
Um eine gute Mannschaft zu formen braucht es viel Zeit und Geld, beides ist bei den Kickers sichtlich nicht vorhanden. Man sagt die Tabelle lügt nicht, Admira und Kickers zieren beide
das Tabellenende und der Verantwortliche dafür ist der Berater Felix Magath!
eh kein fußballfan. da können die kicken so hoch oder so tief wie sie wollen, schade halt, wenn wegen eines neubaus vom stadion schon sehr viele gelder ins leere laufen, archtekt ....
genügt das?
Diese Gelder sind auch Steuergelder damit wird indirekt Profifußball unterstützt.
Die Mannschaft war heute (und auch schon in Bochum) weit von den guten Leistungen aus den vorherigen Spielen (HSV, Düsseldorf) entfernt. Ich würde sogar sagen, dass dies heute mit der schwächste Auftritt der Saison war. Etwas Offensive hat erst nach dem 0:2 stattgefunden, davor war das Spiel nach vorne total kläglich bzw. gar nicht vorhanden.
Wenn man klug ist beginnt man schon jetzt mit der Planung für 3. Liga. Man wird halbwegs in der Lage sein das Budget für die 3. Liga abzuschätzen und kann im Prinzip mit einigen Spielern schon darüber sprechen ob es gemeinsam in der 3. Liga weiter geht.
wieder einmal von vorne los, wie oft jetzt schon in den letzten Jahren?