Keine Riesenschritte, aber immerhin kleine Verbesserungen hatte Torsten Ziegner in der Anfangsphase dieser Drittligasaison bei seiner Mannschaft beobachtet. Das, was der Trainer der Würzburger Kickers bei der 0:1-Niederlage seines Teams im Dreisamstadion gegen den SC Freiburg II sah, war definitiv ein Rückschritt. Entsprechend deutlich ging der 43-Jährige mit seinen Spielern ins Gericht: "Ich kann nicht damit leben, dass wir durch Nachlässigkeiten und Unkonzentriertheiten sinnlos einen Mittwochabend herschenken. Das werde ich nicht akzeptieren und das werden die Jungs auch erfahren."
Die Niederlage im Breisgau war die dritte aus bisher fünf absolvierten Partien für die Kickers. Hinzu kommen zwei Unentschieden gegen Mannheim und Osnabrück. Der Fehlstart, so viel steht fest, ist mit der Nullnummer bei der bis dahin ebenfalls sieglosen Freiburger U23 perfekt. Mit Viktoria Köln und dem TSV Havelse haben nur zwei Teams weniger Punkte auf dem Konto als die Kickers. Das Schema des Spiels passte ins Bild: In der Defensive machten die Kickers einen guten Job, Ziegner klammerte die Abwehr inklusive Torhüter Hendrik Bonmann bei seiner Kritik auch klar aus. Nach vorne lief aber wenig bis gar nichts zusammen.
Kaum Entlastung für die Defensive
Abgesehen von David Kopacz' Möglichkeiten - sowohl in der 69. als auch in der 89. Minute verzog er - gab der eingewechselte Christian Strohdiek in der Nachspielzeit aus kurzer Distanz den einzigen Würzburger Schuss auf das gegnerische Tor ab. Ansonsten gab es kaum Entlastung für die Kickers-Defensive: Wenn die Freiburger die Bemühungen der Gäste nicht schon im Keim erstickten, vertändelten die Rothosen den Ball irgendwie selbst. "Zu nachlässig, zu sorglos" fand Ziegner den Aufritt. Der Freiburger Siegtreffer von Julius Tauriainen in der 90. Minute war aus Würzburger Sicht dann zwar bitter, aber absolut verdient. Zu keiner Zeit dürften die Zuschauer das Gefühl gehabt haben, dass der Sieg für die Kickers greifbar gewesen wäre. Beachtliche 2500 Fans, etwa 50 davon aus Würzburg, kamen zur zweiten Mannschaft des SC. Für Ziegner kein Grund, derart fahrig aufzutreten: "Wenn uns sowas hier nervös macht, dürfen wir nicht nach Magdeburg fahren."
Dass Ziegner neben den Langzeitverletzten Daniel Hägele und Nzuzi Toko verletzungsbedingt auch auf Maximilian Breunig, Marvin Pourié und Dominik Meisel verzichten musste, wollte er ebenfalls nicht als Ausrede gelten lassen. "Egal, wie groß unser Kader ist: Die Jungs, die nicht bereit sind, hochkonzentriert ihren Job zu erledigen, können dann eben nicht mehr spielen. Das wird Konsequenzen geben." Über welchen seiner Spieler er sich besonders ärgerte, verschwieg der Trainer. In der 63. Minute holte Ziegner aber gleich drei Mann vom Feld: Moritz Heinrich, Fanol Perdedaj und Dildar Atmaca.
Bereits in der Halbzeitpause war es laut geworden in der Würzburger Kabine. Die Räume seien groß genug und die Möglichkeiten, besser Fußball zu spielen, da gewesen. Genutzt hatten das die Kickers nicht. Deshalb sagte Ziegner: "Wir müssen jetzt einen anderen Ton verwenden. Das werden wir nicht akzeptieren als Trainerteam, dass die Mannschaft nach Freiburg fährt, zwei Tage hier verweilt, und am Ende dann so eine Leistung abliefert." Es gehe ihm nicht um individuelle Fehler, sondern darum, wie sich die Mannschaft präsentiert. "Und das ist mir von einigen zu wenig gewesen."
Viel Zeit bleibt nicht bis zum nächsten Spiel. Bereits am Sonntag (14 Uhr) erwarten die Kickers den 1. FC Saarbrücken am Dallenberg. Es dürfte bis dahin nicht nur aufgrund der Wetterprognose ungemütlich werden am Trainingsgelände in Randersacker. Immerhin scheinen auch die Spieler zu wissen, wie diese Partie im Breisgau einzuordnen ist. Leon Schneider, wieder mit einer anständigen Leistung als Rechtsverteidiger, sagte nach dem Abpfiff: "So dürfen wir uns nicht präsentieren. Das war vor allem in der ersten Hälfte sehr schlecht von uns."
Ein Trainer kann nicht jede Niederlage nur schönreden...das wäre unglaubwürdig u.langweilt die Fans nur.Er steht trotzdem hinter seinerMannchaft ,das hat er vor dem Spiel noch einmal ausdrücklich klargestellt.
Die kickers haben in Liga 2 zB. den HSV, Fortuna Düsseldorf u.Hannover 96 sogar 2mal geschlagen- das waren Achtungserfolge mit denen überhaupt niemand rechnen konnte u. das ist nicht 5 Jahre her,sondern war in der vergangenen Saison.
Die Kickers verlieren deshalb nicht seit einem Jahr Spiel auf Spiel, das ist totaler Unsinn.
Man hat am Mittwoch eine verunsicherte Mannschaft gesehen, einen Verein, der seit über einem Jahr spiel auf Spiel verliert.
Zu glauben, man müsste da jetzt noch drauf hauen und unterstellen, sie Spieler wollen nicht, halte ich für grundfalsch. Der Trainer muss hinter den Spieler stehen.