zurück
Fussball: 3. Liga
Remis gegen Osnabrück: Kickers warten weiter auf den ersten Sieg
Die Rothosen geben wie schon gegen Mannheim eine Führung in der Schlussphase aus der Hand und trennen sich vom VfL 1:1. Trainer Torsten Ziegner ärgerte die Chancenverwertung.
Der Ausgleich in der Schlussphase: Sebastian Klaas (Zweiter von links) trifft zum 1:1, die Würzburger Robert Herrmann, Tobias Kraulich und Niklas Hoffmann können nicht mehr eingreifen (von links).
Foto: foto2press/Frank Scheuring | Der Ausgleich in der Schlussphase: Sebastian Klaas (Zweiter von links) trifft zum 1:1, die Würzburger Robert Herrmann, Tobias Kraulich und Niklas Hoffmann können nicht mehr eingreifen (von links).
Felix Mock
Felix Mock
 |  aktualisiert: 23.02.2024 12:49 Uhr

Auch im vierten Anlauf hat es für die Würzburger Kickers nicht geklappt mit dem ersten Sieg in dieser Saison in der 3. Liga. 106 Tage nachdem der Abstieg der Rothosen aus der 2. Fußball-Bundesliga mit der 1:3-Niederlage gegen den VfL Osnabrück beschlossene Sache war, ist den Würzburgern die Revanche gegen die Lilien nicht geglückt. Beim Wiedersehen der beiden Ex-Zweitligisten eine Etage tiefer trennten sich die Teams 1:1 (0:0). "Der Sieg war heute möglich", resümierte Kickers-Trainer Torsten Ziegner. Er gab aber auch zu: "Es ist aber auch nicht unverdient, dass es 1:1 ausgegangen ist." David Kopacz hatte die Kickers in Führung geköpft (48.), Sebastian Klaas für den Ausgleich gesorgt (81.).

Von der Startelf von damals blieben im Duell eine Spielklasse weiter unten nur zwei Akteure übrig: Wie schon im Mai standen Lars Dietz und Tobias Kraulich in der Innenverteidigung. Ansonsten vertraute Ziegner nahezu auf dieselbe Mannschaft wie noch beim 1:1-Unentschieden bei Waldhof Mannheim. Der einzige Unterschied: Für Alexander Lungwitz übernahm Robert Herrmann, der unter der Woche noch mit einer Verhärtung in der Wade zu kämpfen hatte, die linke Abwehrseite.

Maximilian Breunig muss verletzt raus

Der erste Wechsel ließ jedoch nicht lange auf sich warten, und das war die wohl schmerzlichste Erkenntnis der ersten Hälfte: Maximilian Breunig, der einen feinen Steilpass von Saliou Sané zunächst nicht richtig unter Kontrolle bekam und dann verzog, verletzte sich bei dieser Aktion und musste sofort runter. "Zur Schwere der Verletzung kann ich noch gar nichts sagen", kommentierte Ziegner. Für den Angreifer kam Dildar Atmaca ins Spiel, Moritz Heinrich rutschte vom Mittelfeld nach vorne in die Spitze.

Musste schon früh wieder verletzt ausgewechselt werden: Maximilian Breunig
Foto: foto2press/Frank Scheuring | Musste schon früh wieder verletzt ausgewechselt werden: Maximilian Breunig

Mit diesem Wechsel kam deutlich mehr Unruhe ins Spiel der Würzburger. Hatte die Ziegner-Elf bis dato noch ein leichtes Chancenplus, war das 0:0 zum Pausenpfiff letztlich glücklich: Zwar fehlten Atmaca nach einer scharfen Hereingabe von Leon Schneider zur Führung nur Zentimeter (26.), ansonsten wurde es aber vor dem Gehäuse von Hendrik Bonmann gefährlich. Erst musste der Keeper gegen Omar Traoré parieren (27.). Bei der letzten Aktion vor dem Pausenpfiff verfehlte Sebastian Klaas, der beste Osnabrücker an diesem Sonntagnachmittag, das Würzburger Tor nur knapp.

Kopacz köpft die Kickers zur Führung

Richtig wild wurde es aber mit Wiederanpfiff. Erst setzte Osnabrücks Ulrich Taffertshofer einen Kracher an den Pfosten (46.), im direkten Gegenzug durften die Kickers jubeln: Nach gutem Ballvortrag von Leon Schneider servierte Moritz Heinrich für David Kopacz, der zur Führung einnickte (48.). Den zweiten Treffer gleich nachzulegen verpasste dann Atmaca, der nach starker Balleroberung und Vorlage von Kraulich auf VfL-Schlussmann Kühne zumarschierte und verzog (49.).

Statt der sicheren Zwei-Tore-Führung gab es nur vier Minuten später den nächsten Dämpfer für die Kickers: Nach einem Pressschlag von David Kopacz und Florian Kleinhansl im Würzburger Strafraum entschied Schiedsrichter Franz Bokop auf Strafstoß. "Der macht es clever, weil er laut schreit. Es ist ärgerlich, dass die Schiedsrichter auf solche Dinge reinfallen", kommentierte Ziegner. Ob berechtigt oder nicht, dank Hendrik Bonmann war der Elfmeter nicht das zentrale Thema des Spiels. Der Torhüter entschied sich für die richtige Ecke und wehrte den Schuss von VfL-Kapitän Marc Heider zur Ecke ab. "Ich habe seit sechs, sieben Jahren keinen Elfmeter mehr gehalten. Heute hatte ich das Glück auf meiner Seite", gab sich Bonmann hinterher bescheiden. "Damit hätte ich gerne den Sieg für uns festgehalten." Das Remis sei "total ärgerlich. Wir hatten die Möglichkeit, das 2:0 zu machen und das Ganze mit Ruhe runterzuspielen. Wir hätten definitiv gewinnen können."

Hendrik Bonmann, gegen Osnabrück mit der Kapitänsbinde aufgelaufen, jubelt nach seinem gehaltenen Elfmeter.
Foto: foto2press/Frank Scheuring | Hendrik Bonmann, gegen Osnabrück mit der Kapitänsbinde aufgelaufen, jubelt nach seinem gehaltenen Elfmeter.

Angepeitscht durch die Aktion ihres Spielführers zwischen den Pfosten - der eigentliche Kapitän Christian Strohdiek saß zunächst nur auf der Bank - kamen die Kickers zur zweiten dicken Chance auf das zweite Tor: Kopacz marschierte nach Vorarbeit von Sané durch, traf mit seinem Flachschuss aber nur das Aluminium. "Mich ärgert, dass wir diese Möglichkeiten nicht genutzt haben. So hätten wir es dem Gegner richtig schwer gemacht", sagte Ziegner. "Denn uns war bewusst, dass Osnabrück noch einmal alles nach vorne werfen wird und uns mit einem Tor Punkte abnehmen kann." Genau so kam es: Nach einem Ballverlust von Sané (Ziegner: "Total unnötig. Aber das weiß er auch, daraus muss er lernen.") landete der Ball bei Klaas, der für Bonmann unhaltbar abzog und das 1:1 markierte (81.).

Mangelt es der Mannschaft an Kondition?

Wie beim 1:1 in Mannheim verspielten die Kickers auch gegen Osnabrück eine Führung in der Schlussphase. Ob es dem Team, dem nun zwei Englische Wochen in den Knochen stecken und eine weitere noch bevorsteht, an Kondition mangelt? "Die objektiven Werte, und nur die kann ich zu Rate ziehen, zeigen das nicht", sagte Ziegner dazu. "Wir laufen viel. Dementsprechend glaube ich schon, dass wir in einem guten Zustand sind." Aber auch der Trainer musste zugeben: "Auch mein subjektiver Eindruck ist, dass es teilweise nicht so griffig wirkt." Wie dem auch sei, die wenigen Tage bis zum Auswärtsspiel beim SC Freiburg II am Mittwochabend (19 Uhr) sollten die Kickers gut nutzen.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Würzburg
Felix Mock
2. Fußball-Bundesliga
David Kopacz
Elfmeter
FC Würzburger Kickers
Gefahren
SC Freiburg
Schmerzliche Ereignisse
Strafraum
VfL Osnabrück
Ärger
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • ToDietz@web.de
    Wenn sie nicht schon wieder panisch den Trainer wechseln und wenn sie besser spielen und wenn Herr Fischer ein paar Mio reinbuttert wenn die Schiris nicht wieder alle gegen die Kickers pfeifen und wenn ... sollte (mit viel Glück) der Klassenerhalt zu schaffen sein.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • berndburgis
    Die Kickers haben wieder "viel Geld" für "unsinnige" Spieler ausgegeben, die bisher kaum positiv auffallen und jetzt fehlt wohl das "Kleingeld", um noch "sinnige" Transfers zu stemmen? "Masse statt Klasse" war leider schon immer der erste Gedanke der Verantwortlichen! Fünf "Mitläufer" kosten nicht mehr Geld als zwei richtig "Gute"! Mit diesem Kader ist Platz 16 in der Tabelle das Optimum, das ist wohl die "schonungslose" Wahrheit?! Schuppan und Ziegner (ohne Fischer läuft gar nichts) "Ihr" seid gefordert!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • mueller-heidingsfeld@t-online.de
    @berndburgis: Kriegen Sie eigentlich Geld von der Gänsefüßchen-Industrie? Oder hauen Sie vor Wut immer auf dieselbe Stelle der Tastatur?
    @Andy 25: sind Sie wie Schweinfurt erst am Spieltag zu Ihrem Kommentar angereist oder warum ist er schlecht?
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • stefan.behringer@web.de
    Immerhin hat man bisher noch keinen Trainer raus geworfen. letztes Jahr schaute man sich nach wenigen Wochen schon nach den 3. Trainer um.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • euroknacki
    Da hatte aber Herr Fischer mit den Fussballfachmann überhaupt, den unvergleichlichen
    König Felix Magath mit ins Boot geholt, der den unfähigen Handballer endlich ersetzt hat!
    Das Ergebnis ist bekannt: 3. Liga, Regionalliga droht!!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • pelo
    u.an wesssen Rockzipfel hängt Schweinfurt 05 ?...der Wolf u.die Elf Geisslein.?..die Schnüdel sollten lieber aufpassen dass nach den vielen (Fehl)Versuchen des Aufstiegs in Liga 3 der Wolf nicht resignierend die Lust am reinbuttern verliert u.resigniert das Weite sucht.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • popp.58
    Ich freu mich schon auf die Derbies in der nächsten Saison.
    Die Schnüdel bleiben wo sie sind und die Kickers nochmals runter
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Reinshagen153@t-online.de
    @pelo: Ihr Kommentar ist eine Themaverfehlung. Aber wenn Sie das schon ansprechen: nicht einmal kann ich mich erinnern, das in MP-Kommentaren neue Spieler für die Schnüdel gefordert wurden, während das zu den Kickers ständig gemacht wird - ist ja nicht das eigene Geld.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • fischle
    Es ist wie es ist, wenn sich nicht wirklich was ändert geht es nicht um die oberen Plätze sondern gegen den Abstieg (die Saison ist noch im Anfang) aber wenn ich sehe lange Bälle vorne rein, nee der Gegner hat immer den Ball, keiner kann sich in den hohen Bällen behaupten, die kommen post wendend zurück vom gefühlt her die steigen nicht mal hoch um einen Ball zu bekommen, warum dann solche Bälle spielen, so wird das nix aus dem Spiel heraus, flach, fehlt es auch
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • micha.fries@t-online.de
    Wer sich jedesmal nach einer 1:0 Führung nur noch hinten reinstellt braucht
    sich nicht wundern nur mit einem Remis aus dem Spiel zu gehen.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • woody
    In kleinen Schritten steigern sich die Kickers. Die Abwehrformation um Dietz, Kraulich, Schneider und Bonmann hat auf jeden Fall gutes 3. Liga Niveau.

    Und die Kickers hatten zum ersten Mal in dieser Saison gleich mehrere gute Torchancen heraus gespielt. Aber insgesamt ist das immernoch zu wenig um über die lange Strecke einer Saison in der 3. Liga bestehen zu können.

    Man konnte heute zum wiederholten Male sehen, dass Sane und Nikolov nicht das Format für Liga 3 haben. Auch der junge Atmaca, wie auch in den anderen Spielen der junge Adigo, sind noch lange nicht so weit um 3. Liga kicken zu können.

    Heinrich und Perdedaj, die vermeintlich besten Neuzugänge, bleiben weiterhin deutlich hinter den Erwartungen.

    Meine Meinung: man muss den Kader mit mindestens zwei guten 3. Liga Spielern ergänzen, sonst dürfte der Klassenerhalt sehr fraglich sein.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Reinshagen153@t-online.de
    @woody9195: "Meine Meinung: man muss den Kader mit mindestens zwei guten 3. Liga Spielern ergänzen".

    Die Würzburger hängen sich immer nur an den Rockzipfel von Thorsten Fischer - genauer gesagt an sein Geld - und fordern und fordern...

    Bedenken Sie: Fischer kündigte sein Projekt groß in einem Wiener Luxushotel an, mit "Global Soccers" und Felix Magath, der übrigens nicht das Wort "Europapokal" sondern "Championsleague" in den Mund nahm. Und nun verlangt man von Fischer, wieder mit seinem Geld, den Abstieg in die Regionalliga zu verhindern. Da ist doch die Luft längst raus! Besitzen Sie keinerlei Empathie? Der Spaß ist weg und das ist höchstens noch eine Pflichtübung, so wie eine Steuererklärung, die man immer weiter aufschiebt.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Reinshagen153@t-online.de
    PS: apropos Wien & Admira Mödling: offensichtlich hatte Thorsten Fischer Red Bull als Vorbild und hat sich dabei verhoben: das war für ihn ein oder zwei Nummern zu groß.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • G.Kneitz@gmx.de
    @andy25 Ich kann in woody's Ausführung nicht lesen das er von Flyeralarm bzw Fischer Geld fordert. Im Gegensatz zu SW ist Kickers mit Sponsoren breiter aufgestellt. In SW ist es mit ziemlicher Sicherheit so das der Verein am Rockzipfel vom Wolf hängt.
    Ich glaube schon das Kickers noch 2 Spieler holen wird weil man die aufgrund des dünnen Kaders auch braucht. Am besten Qualität anstatt Quantität.
    Das Thema Magath ist beendet und somit Schnee von gestern.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten