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Basketball: Champions League
Jackson wird schon wieder zum Helden: Die Würzburg Baskets gewinnen den nächsten Krimi in der Champions League
Mit 20 Punkten lagen die Würzburger in Griechenland bereits zurück, dann drehten sie das Spiel trotz weiterer Ausfälle. Wer das Team zum Sieg coachte.
Wieder entscheidet Jhivvan Jackson mit dem letzten Wurf das Spiel. In Patras krönte der Puerto-Ricaner ein Comeback nach 20 Punkten Rückstand mit dem Sieg.
Foto: Julien Becker | Wieder entscheidet Jhivvan Jackson mit dem letzten Wurf das Spiel. In Patras krönte der Puerto-Ricaner ein Comeback nach 20 Punkten Rückstand mit dem Sieg.
Tim Eisenberger
 |  aktualisiert: 13.02.2025 02:42 Uhr

Zweiter Erfolg im zweiten Spiel der Zwischenrunde in der Basketball Champions League: Bei Promitheas Patras gewannen die FIT/One Würzburg Baskets nach einer sensationellen Aufholjagd in der zweiten Halbzeit noch mit 79:77 (34:50). Schlüssel zum Sieg war die deutlich verbesserte Defensive der Unterfranken, die in der zweiten Halbzeit nur noch 27 Zähler zuließ. Am Ende wurde aber wie schon gegen Derthona vor acht Tagen Jhivvan Jackson zum Helden.

Die Vorzeichen waren dabei alles andere als günstig. Nicht nur Trainer Sasa Filipovski, der den Flug erst gar nicht mit angetreten hatte, fehlte. Sondern mit Lukas Wank mussten die Baskets auch auf ihren besten Verteidiger krankheitsbedingt verzichten. Zu den langfristigen Rekonvaleszenten Zac Seljaas, Nelson Phillips, Fabian Bleck und Bazou Kone gesellte sich am Montag auch noch Calvin Wishart, dem im Training das Trommelfell geplatzt war, als er auf den Ball fiel. 

Jackson nicht ernsthaft verletzt

Beim Public Viewing der Sponsoren im Würzburger Trainingszentrum hielten die Anwesenden nach gut drei Minuten dann kollektiv den Atem an, als sich auf einmal auch noch Jackson schmerzverzerrt am Boden räkelte. Doch der Baskets-Aufbauspieler, der zu diesem Zeitpunkt schon sieben Punkte erzielt hatte, konnte glücklicherweise weitermachen.

Aubrey Dawkins ersetzte Lukas Wank, und Tyrese Williams komplettierte gemeinsam mit Jackson, Hannes Steinbach und Owen Klassen die Starting Five. Der fehlte es von Beginn an am defensiven Zugriff. Patras kam in den ersten sieben Minuten schon zu 23 Zählern und hatte bis dahin nur drei Fehlwürfe produziert, zweimal holten sie auch noch den eigenen Rebound am offensiven Brett. 

Mihevc als Interims-Coach

Genau das bemängelte Co-Trainer und Interims-Coach Dejan Mihevc in seiner ersten Auszeit. Außerdem stellte der Slowene die Verteidigung von einer Mannverteidigung auf eine mehr im Raum orientierte Defensive um. Ein probates Mittel für Teams, die stark ersatzgeschwächt antreten. Allerdings bieten sich dadurch immer wieder freie Würfe. Diese Form der Verteidigung ist also häufig auch eine Lotterie, die darauf setzt, dass den Gegenüber das Wurfglück verlässt.

Das Gegenteil war der Fall. Denn Patras nahm die Auszeit und setzte sich mit einem 11:0-Lauf auf 36:21 ab. 14 Körben der Griechen standen zu diesem Zeitpunkt nur sechs Fehlwürfe gegenüber, was Mihevc in einer weiteren Auszeit weiterhin mit mangelnder Verteidigung beschrieb. Die Baskets mussten nun schon vor der Pause aufpassen, dass sie nicht komplett unter die Räder kommen, auch mit Blick auf den direkten Vergleich, der im Endspurt der Gruppenphase noch von Bedeutung sein könnte. 

Williams mit starker Phase

Fünfmal ließen sich die Würzburger bis zur Pause von ihrem direkten Gegenspieler blocken, gleich elfmal verloren sie vor der Pause den Ball. Der 34:50-Rückstand zur Pause zeigte bis dahin einen Klassenunterschied, der auch, aber nicht alleine mit den vielen Ausfällen zu erklären war. Positiv zu bewerten war an dieser Halbzeit eigentlich nur, dass die Baskets noch viel Luft nach oben hatten, während Patras eine nahezu perfekte Halbzeit gespielt hatte und zwischenzeitlich schon auf 48:28 davongezogen war.

Die zweite Halbzeit begann mit einem 6:0-Lauf der Domstädter, der gleich mit wohlwollendem Applaus im Trainingszentrum goutiert wurde. Vertauschte Rollen im dritten Viertel. Nun punkteten die Würzburger fast mit jedem Ballbesitz und Patras tat sich schwer. Besonders Tyrese Williams, der elf Punkte im dritten Viertel erzielte, machte mächtig Werbung für sich. Sechs Punkte des Rückstands knabberten die Baskets im dritten Viertel ab, weitere sieben durch Punkte von Dawkins gleich zu Beginn des Schlussviertels. Es war die stärkste Phase der Gäste, die nach den Startschwierigkeiten eine beeindruckende Antwort lieferten. 

Gute Stimmung beim Public Viewing

Als Jackson dann zum 65:65 ausglich und Klassen zur Führung einstopfte, zog nicht nur der bei DYN kommentierende Würzburger Ex-Coach Stefan Koch alle Hüte, sondern auch im Trainingszentrum wurde aus dem zuvor eher zaghaften Applaus plötzlich lautstarker Jubel. Mit einem spektakulären Alley-oop-Anspiel von Mike Lewis II auf Aubrey Dawkins zur erneuten Führung läuteten die Baskets eine spannende Schlussphase ein. 

Beim Public Viewing wurde nun jeder Korb gefeiert, und als Jackson die Würzburger 1,5 Sekunden vor Schluss mit zwei Punkten in Führung warf, waren einige schon siegessicher. Unter Dach und Fach war der Erfolg aber erst, als der letzte Dreipunktewurf von Kenny Williams, der doch sehr frei zum Abschluss kam, vom Ring abgeprallt war.

Basketball: Champions League
Promitheas Patras – FIT/One Würzburg Baskets 77:79 (29:21, 21:13, 15:21, 12:24)
Patras: Iwundu 16, Varnado 15, Davis 14, Shittu 9, Karagiannidis 8, Bazinas 6 (11 Assists), Chrysikopoulos 5, Williams 4, Reese, Prekas, Walker (alle drei nicht eingesetzt),
Würzburg: Jackson 21, Dawkins 18, Williams 15, Lewis 9, Steinbach 9, Klassen 7 (6 Assists), Skladanowski, Ugrai, Gerhard (nicht eingesetzt).
Rebounds: 32 – 32. Vorlagen: 23 – 19. Ballverluste: 8 – 13. Treffer aus dem Feld: 31/67 (46%) – 28/55 (51%). Dreier: 3/20 (15%) – 8/22 (38%). Freiwürfe: 12/15 (80%) – 15/17 (88%). Schiedsrichter: Boris Krejic (SLO), Gvidas Gedvilas (LTU), Alexandre Deman (FRA).

 
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  • Christian Götz
    Unfassbar diese Leistung! So viele Hüte kann man gar nicht ziehen!
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