
David Gerhard, Christian Skladanowski und Calvin Wishart bildeten gemeinsam mit Maximilian Ugrai und Aubrey Dawkins am Freitag beim Training eines der zwei Teams bei den FIT/One Würzburg Baskets. Wem die Namen nichts sagen: Das ist verständlich, auch wenn Skladanowski und Wishart zumindest schon BBL-Erfahrung gesammelt haben. Die drei sind Leistungsträger der zweiten Mannschaft und gehören meist nicht zum spielenden Personal des Basketball-Bundesligisten. Doch vor dem Spiel gegen die EWE Baskets Oldenburg an diesem Samstag, 1. Februar, um 20 Uhr in der tectake-Arena hat sich die Personalsituation bei den Würzburgern noch mal verschärft. Fragen und Antworten zum Krankenstand bei den Baskets und möglichen Konsequenzen:
Wer fehlt bei den Baskets und aus welchen Gründen?
Das Fehlen von Fabian Bleck (Patellasehnenproblem), Nelson Phillips (Muskelbündelriss in der Wade) und Zac Seljaas (Muskelbündelriss im Oberschenkel) ist bekannt. Alle drei fallen möglicherweise bis nach der Länderspielpause im März aus. Dazu kam am Dienstag die Verletzung von Bazou Kone, der sich die Hand brach, als er nach einem Korbleger hart in die Bande knallte. Eine Operation ist zunächst nicht nötig, doch Kones Hand wird in zwei Wochen erneut evaluiert. Dazu fehlte am Freitag der erkrankte Mike Lewis II. Ob er gegen Oldenburg spielen kann, war offen.
Es droht der vierte längere Ausfall. Wie will der Verein reagieren?
"Wir sondieren den Markt", bestätigt Geschäftsführer Steffen Liebler sehr bestimmt. Denn die Baskets sind nicht nur auf der Suche nach einem Ersatz für Kone, sondern auch der Abgang von Mike Davis Jr., der Anfang Dezember den Verein verlassen hatte, wurde nie richtig ausgeglichen. Zu dieser Erkenntnis sind die Verantwortlichen mittlerweile gekommen. Deshalb hat die Suche nach Ersatz Priorität. Ob der Spieler einen deutschen Pass hat, sei dabei zweitrangig. Die Mannschaft soll für die entscheidende Saisonphase im März und April mit vielen Spielen in Champions League und BBL gestärkt werden. Bis das geschehen ist, wird weiterhin Calvin Wishart, der noch viermal vom ProB-Team aushelfen darf, das BBL-Team verstärken.
Wer sind potenzielle Kandidaten für eine Nachverpflichtung?
Gerüchten zufolge haben die Baskets Interesse an einer Leihe von Ivan Kharchenkov vom FC Bayern München. Der Flügelspieler, der im Sommer gemeinsam mit Hannes Steinbach die U18-Europameisterschaft gewonnen hatte, sieht sich in München durch die Verpflichtung von Weltmeister Justus Hollatz neuer Konkurrenz gegenüber. Momentan sei eine Leihe aber kein Thema, ist aus München zu hören. Auch Liebler wollten diesen Namen nicht kommentieren. Kharchenkov würde mit seinem deutschen Pass das Ausländerkontingent nicht belasten, Einsatzzeiten könnten ihm aber auch die Baskets bestimmt nicht garantieren.
Wie läuft die Integration des Neuzugangs Aubrey Dawkins?
Seit drei Wochen ist Aubrey Dawkins mittlerweile in Würzburg. Und beinahe gezwungenermaßen übernimmt der US-Amerikaner mittlerweile mehr Verantwortung. Am Samstag gegen Oldenburg könnte er in die erste Fünf rutschen. Beim Champions-League-Spiel gegen Derthona deutete Dawkins zum ersten Mal an, was er zu leisten imstande ist. "Er ist eben nicht der Spielertyp, der viel den Ball dribbelt. Es ist unsere Aufgabe, ihn besser ins Spiel zu integrieren", beschreibt Filipovski den Integrationsprozess des Neuzugangs. Ein weiterer Kandidat, der die durch den Kone-Ausfall frei gewordene Position in der Startaufstellung ausfüllen könnte, ist Tyrese Williams oder der bereits erwähnte Wishart, die beide als gute Verteidiger gelten und zu Beginn Geno Crandall oder Justin Jaworski einschränken könnten. Filipovski ließ sich hier am Freitag nicht in die Karten schauen.
Kommen Seljaas oder Bleck vielleicht etwas früher zurück?
Die Spekulationen darüber kochten hoch, nachdem Seljaas bei Instagram schon wieder bei ersten Übungen an der Koordinationsleiter zu sehen war. Zumindest ist eine Rückkehr noch vor der Länderspielpause im Bereich des Möglichen. Bei ihm und Fabian Bleck wird sich in den kommenden Tagen zeigen, wie die verletzten Sehnen und Muskeln auf erste Belastungen reagieren.
Wieder Oldenburg: Ist das ein Vor- oder Nachteil für die Baskets?
Erst vor drei Wochen stand das Hinspiel bei den EWE Baskets Oldenburg an. Die Würzburger unterlagen, obwohl sie lange zweistellig geführt hatten, an der Hunte mit 85:96. "Mal sehen, wer die Situation besser für sich nutzt", sagt Filipovski auf die Frage, ob das ein Vor- oder ein Nachteil sei. Vor drei Wochen hätten die Oldenburger sie überrascht, beispielsweise mit Artur Konontsuk, der damals 30 Punkte erzielte. "Ich weiß, dass sie noch zwei Verstärkungen suchen", berichtet Filipovski. Ob am Samstag bereits ein Neuer im Kader steht, ist allerdings offen.