
Ein komplexer Sport wie Basketball bringt auch viele komplexe Begrifflichkeiten mit sich. Und noch mehr, da in vielen Fällen die englischen Bezeichnungen den deutschen den Rang abgelaufen haben. Wir erklären Ihnen vor dem Champions-League-Spiel von Bundesligist FIT/One Würzburg Baskets bei Promitheas Patras (Mittwoch, 18.30 Uhr) einige wichtige.
1. Der Fadeaway
Wir starten mit einem Würzburger Spezial: dem Fadeaway. Für diese besondere Art des Sprungwurfs war nämlich Dirk Nowitzki bekannt. Anders als bei einem herkömmlichen Sprungwurf (gerade nach oben) springt der Spieler beim Fadeaway in einer Rückwärtsbewegung ab. Er vergrößert so die Distanz zwischen sich und dem Verteidiger, was es diesem erschwert, an den Ball zu kommen. Allerdings wird auch die Entfernung zum Korb etwas größer.
Nowitzkis Variante zeichnete sich zudem dadurch aus, dass er beim Sprung ein Bein leicht anwinkelte. Das brachte der Technik in Anlehnung an die rosa Vögel, die auf einem Bein schlafen, den Spitznamen Flamingo Fadeaway ein.
2. Der Anklebreaker

Wenn erwachsene Zwei-Meter-Männer seitlich über ein Basketballfeld stolpern, bevor sie ungelenk zu Boden gehen, spricht man in der Regel von einem Anklebreaker – auf Deutsch: Knöchelbrecher. Ein Anklebreaker ist eine Dribblingbewegung – meist ein abrupter Richtungswechsel – die den Gegenspieler derart täuscht, dass dieser bei seiner Reaktion so aus dem Gleichgewicht kommt, dass er stolpert. Im besten Fall – oder im schlechtesten, je nach Perspektive – fällt er sogar hin.
In der Regel sind es eher die kleineren Spieler, die durch Anklebreaker auffallen. Denn die haben oftmals die beste Ballbeherrschung. Bei den Baskets zeichnet sich Jhivvan Jackson dadurch aus.
3. Das Mismatch
Als Mismatch wird eine Situation bezeichnet, in der zwei Gegenspieler aufeinandertreffen, von denen einer einen klaren Vorteil gegenüber dem anderen hat. Bei den Baskets wäre das im Training beispielsweise der Fall, wenn der 1,83 Meter große Jhivvan Jackson plötzlich den 2,04 Meter großen Max Ugrai unter dem Korb verteidigen müsste. Letzterer hätte leichtes Spiel.
Trainer versuchen, in Spielen möglichst viele Mismatches zu kreieren und diese dann auszunutzen, um leicht zu Punkten zu kommen. Das kann beispielsweise durch einen Spielzug gelingen, der besonders viel Bewegung beim verteidigenden Team auslöst, sodass am Ende ein kleinerer Spieler gegen einen großen arbeiten muss, weil die Ordnung verloren gegangen ist. Auch Geschwindigkeits- und Beweglichkeitsvorteile werden gerne gesucht.
4. From Downtown/vom Parkplatz

Die Bezeichnungen from Downtown und vom Parkplatz fallen dann, wenn Spieler Dreipunktewürfe aus außergewöhnlich großen Entfernungen verwandeln. Beispielsweise eben – überspitzt ausgedrückt – vom Parkplatz. Bei den Baskets ist es Zac Seljaas, der von dort aus am häufigsten trifft. Nicht nur deshalb ist sein aktueller Ausfall schmerzlich.
5. Die Transition
Die Transition ist das Umschalten einer Mannschaft von Defensive auf Offensive und umgekehrt. Je schneller die Transition funktioniert, desto besser. Denn ein abruptes Umschalten macht es für das gegnerische Team schwieriger. Je schneller ein angreifendes Team den Ball, nachdem es ihn erobert hat, nach vorne treibt, desto weniger Zeit hat der Gegner, vernünftig zu verteidigen. Die defensive Transition hingegen ist ein schnelles und geordnetes Zurücklaufen und erschwert dem Gegner das Punkten.
6. From Coast to Coast
Transition und from Coast to Coast hängen eng zusammen. Denn Letzteres steht dafür, dass eine Mannschaft das komplette Spielfeld überbrückt. Von links nach rechts, also praktisch von West- zu Ostküste. Auch hier gilt: je schneller, desto besser. Oft spricht man von Coast to Coast, wenn ein einzelner Spieler über das gesamte Feld dribbelt und abschließt.
7. Die Crunchtime
Sie gibt es in beinahe jeder Sportart und inzwischen wird sie auch außerhalb des Sports als Begriff benutzt: die Crunchtime. Vor vielen Jahren hieß die Crunchtime noch Schlussphase. Es ist also der Spielabschnitt, in dem es in einem engen Spiel aufs Ende zugeht und besonders wichtig wird. Erfolgreiche Teams können in der Crunchtime nochmal eine Schippe drauflegen.
8. Das Aufposten

Das Aufposten ist eine Technik, um in Korbnähe anspielbar zu sein und die eigene Position zum Korb zu verbessern. Besonders große Spieler nutzen sie häufig. Beim Aufposten geht es darum, den Gegenspieler hinter sich mit der überlegenen eigenen Kraft wegzudrücken, um einfacher abschließen zu können. Das passiert oft dann, wenn Center – bei den Baskets unter anderem Owen Klassen – den Ball unter dem Korb mit dem Rücken zu eben diesem erhalten.
9. Der Buzzerbeater
Der Buzzerbeater bringt jede Basketballhalle zum Toben. Denn so wird ein erfolgreicher Wurf bezeichnet, während dem die Viertel-, Halbzeit- oder Schlusssirene ertönt. Wichtig hierbei: Der Ball muss die Hand des Spielers vor dem Ton verlassen haben, damit der Wurf zählt.