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Basketball
Lexikon für Neulinge und Langzeitfans der Würzburg Baskets: 9 Fachbegriffe aus dem Basketball und was sie bedeuten
Wer sich mit den Würzburg Baskets beschäftigt, wird unweigerlich mit Fachbegriffen konfrontiert. Wir helfen Ihnen, zu verstehen, was Sie hören und lesen.
Die Würzburg Baskets spielen erneut eine Saison, in der oft gefeiert werden darf. Wir helfen den Fans mit schwierigen Fachbegriffen, damit es auch abseits des Feldes bei allen funktioniert.
Foto: Heiko Becker (Archivbild) | Die Würzburg Baskets spielen erneut eine Saison, in der oft gefeiert werden darf. Wir helfen den Fans mit schwierigen Fachbegriffen, damit es auch abseits des Feldes bei allen funktioniert.
Lukas Eisenhut
 und  Tim Eisenberger
 |  aktualisiert: 12.02.2025 02:41 Uhr

Ein komplexer Sport wie Basketball bringt auch viele komplexe Begrifflichkeiten mit sich. Und noch mehr, da in vielen Fällen die englischen Bezeichnungen den deutschen den Rang abgelaufen haben. Wir erklären Ihnen vor dem Champions-League-Spiel von Bundesligist FIT/One Würzburg Baskets bei Promitheas Patras (Mittwoch, 18.30 Uhr) einige wichtige.

1. Der Fadeaway

Wir starten mit einem Würzburger Spezial: dem Fadeaway. Für diese besondere Art des Sprungwurfs war nämlich Dirk Nowitzki bekannt. Anders als bei einem herkömmlichen Sprungwurf (gerade nach oben) springt der Spieler beim Fadeaway in einer Rückwärtsbewegung ab. Er vergrößert so die Distanz zwischen sich und dem Verteidiger, was es diesem erschwert, an den Ball zu kommen. Allerdings wird auch die Entfernung zum Korb etwas größer.

Nowitzkis Variante zeichnete sich zudem dadurch aus, dass er beim Sprung ein Bein leicht anwinkelte. Das brachte der Technik in Anlehnung an die rosa Vögel, die auf einem Bein schlafen, den Spitznamen Flamingo Fadeaway ein.

2. Der Anklebreaker

Jhivvan Jackson (Nummer 56) dribbelt gegen Tra Holder (BG Göttingen). Legt sich der Würzburger den Ball abrupt in die andere Hand, droht Holder ein Anklebreaker, weil er sein Gewicht womöglich bereits verlagert hat.
Foto: Julien Becker (Archivbild) | Jhivvan Jackson (Nummer 56) dribbelt gegen Tra Holder (BG Göttingen). Legt sich der Würzburger den Ball abrupt in die andere Hand, droht Holder ein Anklebreaker, weil er sein Gewicht womöglich bereits verlagert hat.

Wenn erwachsene Zwei-Meter-Männer seitlich über ein Basketballfeld stolpern, bevor sie ungelenk zu Boden gehen, spricht man in der Regel von einem Anklebreaker – auf Deutsch: Knöchelbrecher. Ein Anklebreaker ist eine Dribblingbewegung – meist ein abrupter Richtungswechsel – die den Gegenspieler derart täuscht, dass dieser bei seiner Reaktion so aus dem Gleichgewicht kommt, dass er stolpert. Im besten Fall – oder im schlechtesten, je nach Perspektive – fällt er sogar hin.

In der Regel sind es eher die kleineren Spieler, die durch Anklebreaker auffallen. Denn die haben oftmals die beste Ballbeherrschung. Bei den Baskets zeichnet sich Jhivvan Jackson dadurch aus.

3. Das Mismatch

Als Mismatch wird eine Situation bezeichnet, in der zwei Gegenspieler aufeinandertreffen, von denen einer einen klaren Vorteil gegenüber dem anderen hat. Bei den Baskets wäre das im Training beispielsweise der Fall, wenn der 1,83 Meter große Jhivvan Jackson plötzlich den 2,04 Meter großen Max Ugrai unter dem Korb verteidigen müsste. Letzterer hätte leichtes Spiel.

Trainer versuchen, in Spielen möglichst viele Mismatches zu kreieren und diese dann auszunutzen, um leicht zu Punkten zu kommen. Das kann beispielsweise durch einen Spielzug gelingen, der besonders viel Bewegung beim verteidigenden Team auslöst, sodass am Ende ein kleinerer Spieler gegen einen großen arbeiten muss, weil die Ordnung verloren gegangen ist. Auch Geschwindigkeits- und Beweglichkeitsvorteile werden gerne gesucht.

4. From Downtown/vom Parkplatz

Zac Seljaas (Mitte, hier nicht ganz 'vom Parkplatz') ist der beste Dreierschütze der Baskets.
Foto: Heiko Becker (Archivbild) | Zac Seljaas (Mitte, hier nicht ganz "vom Parkplatz") ist der beste Dreierschütze der Baskets.

Die Bezeichnungen from Downtown und vom Parkplatz fallen dann, wenn Spieler Dreipunktewürfe aus außergewöhnlich großen Entfernungen verwandeln. Beispielsweise eben – überspitzt ausgedrückt – vom Parkplatz. Bei den Baskets ist es Zac Seljaas, der von dort aus am häufigsten trifft. Nicht nur deshalb ist sein aktueller Ausfall schmerzlich.

5. Die Transition

Die Transition ist das Umschalten einer Mannschaft von Defensive auf Offensive und umgekehrt. Je schneller die Transition funktioniert, desto besser. Denn ein abruptes Umschalten macht es für das gegnerische Team schwieriger. Je schneller ein angreifendes Team den Ball, nachdem es ihn erobert hat, nach vorne treibt, desto weniger Zeit hat der Gegner, vernünftig zu verteidigen. Die defensive Transition hingegen ist ein schnelles und geordnetes Zurücklaufen und erschwert dem Gegner das Punkten.

6. From Coast to Coast

Transition und from Coast to Coast hängen eng zusammen. Denn Letzteres steht dafür, dass eine Mannschaft das komplette Spielfeld überbrückt. Von links nach rechts, also praktisch von West- zu Ostküste. Auch hier gilt: je schneller, desto besser. Oft spricht man von Coast to Coast, wenn ein einzelner Spieler über das gesamte Feld dribbelt und abschließt.

7. Die Crunchtime

Sie gibt es in beinahe jeder Sportart und inzwischen wird sie auch außerhalb des Sports als Begriff benutzt: die Crunchtime. Vor vielen Jahren hieß die Crunchtime noch Schlussphase. Es ist also der Spielabschnitt, in dem es in einem engen Spiel aufs Ende zugeht und besonders wichtig wird. Erfolgreiche Teams können in der Crunchtime nochmal eine Schippe drauflegen.

8. Das Aufposten

Eine klassische Situation zum Aufposten: Owen Klassen (links) drückt Marcel Kessen (Academics Heidelberg) rückwärts ein Stück nach hinten, um einfacher abschließen zu können.
Foto: Heiko Becker (Archivbild) | Eine klassische Situation zum Aufposten: Owen Klassen (links) drückt Marcel Kessen (Academics Heidelberg) rückwärts ein Stück nach hinten, um einfacher abschließen zu können.

Das Aufposten ist eine Technik, um in Korbnähe anspielbar zu sein und die eigene Position zum Korb zu verbessern. Besonders große Spieler nutzen sie häufig. Beim Aufposten geht es darum, den Gegenspieler hinter sich mit der überlegenen eigenen Kraft wegzudrücken, um einfacher abschließen zu können. Das passiert oft dann, wenn Center – bei den Baskets unter anderem Owen Klassen – den Ball unter dem Korb mit dem Rücken zu eben diesem erhalten.

9. Der Buzzerbeater

Der Buzzerbeater bringt jede Basketballhalle zum Toben. Denn so wird ein erfolgreicher Wurf bezeichnet, während dem die Viertel-, Halbzeit- oder Schlusssirene ertönt. Wichtig hierbei: Der Ball muss die Hand des Spielers vor dem Ton verlassen haben, damit der Wurf zählt.

Ohne Druck nach Patras

Durch den in letzter Sekunde erkämpften Heimsieg gegen Derthona am ersten Spieltag der Zwischenrunde können die Würzburger am Mittwoch ohne Druck, aber auch ohne ihren erkrankten Chefcoach Sasa Filipovski in Patras antreten. Die Gastgeber haben das griechische Duell am ersten Spieltag gegen AEK Athen verloren und stehen deshalb im Heimspiel schon unter Druck.
Darius Perry, der im letzten Jahr noch in Würzburg spielte, wechselte im Sommer nach Patras, hat aber in der Champions League nur vier Spiele absolviert und sich mittlerweile einem Klub in Israel angeschlossen. Stattdessen müssen die Baskets vor allem auf zwei Ex-Spieler von Bundesligist Rasta Vechta achten. Die US-Amerikaner Jordan Davis und Wes Iwundu sind absolute Leistungsträger beim griechischen Tabellensechsten. Verzichten müssen die Baskets weiterhin auf Kapitän Zac Seljaas, Nelson Phillips, Bazou Kone und Fabian Bleck.
Quelle: tei
 
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  • Christian Götz
    Vielen Dank an die Autoren für die Aufklärung in einigen Punkten an einen Langzeitfan! Gerne mehr davon.
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