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Fußball: Regionalliga Bayern
Hier spielt die Musik: Eine (nicht) ganz ernst gemeinte Hitparade aus den Stadien der Regionalliga Bayern
Austro-Pop oder Techno? Metal oder Schlager? Oder doch eine eigene Hymne? In allen 18 Stadien läuft an Spieltagen Musik. Wo sie am meisten hängengeblieben ist.
'Die Legende lebt' - heißt die Stadion-Hymne des 1. FC Nürnberg. Auch bei der Regionalliga-Reserve wird das Lied gespielt.
Foto: Heiko Becker | "Die Legende lebt" - heißt die Stadion-Hymne des 1. FC Nürnberg. Auch bei der Regionalliga-Reserve wird das Lied gespielt.
Michi Bauer
 |  aktualisiert: 30.05.2024 03:03 Uhr

Die reguläre Saison 2023/24 in der Fußball-Regionalliga Bayern ist Geschichte. Meister FC Würzburger Kickers will noch über die Aufstiegsspiele gegen Hannover 96 II in die Dritte Liga. Doch der FC 05 Schweinfurt und der TSV Aubstadt sind in der Sommerpause. Zeit für einen schlageraffinen Black-Metal-Fan, sich noch einmal der musikalischen Spieltag-Unterhaltung in den Stadien zu erinnern. Eine (nicht) ganz ernst gemeinte Hitparade:

1. 1. FC Nürnberg II – und damit Stimmungs-Meister

Ausnahmsweise gibt es mal keine zweite Meinung: "Die Legende lebt" ist und bleibt für alle Zeiten das schönste Vereinslied, so arg können es selbst bierseligste Club-Gröler nicht verhunzen. "Ein Fels in wilder Brandung, der alles überstand, er hielt in vielen Jahren so manchen Stürmen stand. Ein Fels in wilder Brandung ist unser FCN, sein Stern, er wird für immer am Fußballhimmel steh'n" - das ist perfekt vertonte Fußball-Poesie. Auch bei der Reserve.

2. TSV Aubstadt

Erstmals im November 2019 ertönte Aubstadts Vereinshymne "Die Macht im Grabfeld" – vor dem Derby gegen Schweinfurt. "Wo Freundschaft mehr als jeder Sieg zählt" wird immer noch geträllert. Komponiert hat die urige Schunkelei der "Abschter Fosenöchter" Daniel Irrgang, gedichtet Christian Abschütz – zwei Mitglieder des faschingsgestählten Stimmungs-Trios "Die Gööger".  

3. FC 05 Schweinfurt

"Schnüdel-Power" – dass diese punkig-krawallige Rocknummer im wahrsten Sinne des Wortes aus den Boxen scheppert, liegt nicht nur an den antiquierten Dröhn-Würfeln im Schweinfurter Sachs-Stadion. Der Song, zur Zweitliga-Saison 2001/02 entstanden, geht als bodenständig durch. Und ist genauso Kult wie die dafür verantwortliche Kapelle Horny Arbiter. Lyrische Textprobe? "Grün-weiß sind unsere Schnüdel, grün-weiß schlägt unser Herz. Egal in welcher Liga, mit Euphorie und Schmerz."

4. Wacker Burghausen

Keine Frage: Die Schnulzenkönige der Liga kommen aus Burghausen. "Mia san Burghausen" hört sich so an, wie es sich liest: "Wo der Burgberg hoch ois Krone, deine oiden Mauern drogt. Herst du uns, Burghausen? Wie unsa Herz laut fia di schlogt". An sich grauslig – und deswegen schön.

5. SpVgg Bayreuth

Der Spitzname der Bayreuther Kicker lautet nicht umsonst "Oldschdod". Alte Musik im alten Hans-Walter-Wild-Stadion. Das passt noch besser als der Fan-Gesang von den gelben Zähnen und der schwarzen Seele. Hier gibt's feinen Siebziger- und Achtziger-Kram zwischen Hello ("New York Groove") und Style Council ("Walls come tumbling down"). 

6. Viktoria Aschaffenburg

Wer Black Metal hört, dem dreht's die Zehennägel bei Symphonic-Metal. Andererseits: Hauptsache Krach. Am Aschaffenburger Schönbusch singt die Band Krypteria "Victoria". Verziehen ist das "Ich und mein Holz" davor.

7. SV Schalding-Heining

Bei der Nähe des Passauer Stadtteils Heining zur österreichischen Grenze versteht's sich von selbst: Hier läuft Austro-Pop. STS, Ambros, Fendrich, EAV, Seiler & Speer – wer da nicht mitsingen kann, hat nie "Schlager der Woche" gehört.

8. FC Augsburg II

Vor ein paar Jahren war im ramponierten Augsburger Rosenau-Stadion nur ein Specht zu hören, beim Versuch, ein Loch in die Flutlichtmasten zu hämmern. Diesmal: Progressiver Grunge weit jenseits des Nirvana-Mainstreams. Hopperla.

9. Türkgücü München

Achtung, Klischee. Die Playlist des Münchner Migrantenvereins liefert mit türkischem Pop Urlaubsstimmung. Wie ging nochmal der Klubtanz mit der Arm-Wedelei, damals, 1998 in Kemer?

10. FC Bayern München II

Dance, Techno, HipHop – wenn die Bayern im Grünwalder Stadion hausen, wird's modern. Hüfte und Füße zucken, das Hirn rätselt, was es mit den vielen "Sch..." und "Bitches" auf sich hat.  

Und wer sich jetzt in Würzburg (wo eher die Fans mit einfallsreichen Gesängen auffallen) oder Vilzing grämt: Die Musik in den weiteren acht Stadien war womöglich nicht schlechter, aber wohl nicht laut genug.

 
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