
Als die Handballer des HSC Bad Neustadt nach ihrem 29:24 (15:11)-Auswärtserfolg im Spiel der Bayernliga-Vorrunde im Kreis durch die Rimparer Dreifachhalle hüpften und "Auswärtssieg, Auswärtssieg" brüllten, war zu spüren, wie wichtig der Ausgang der Partie für sie gewesen war.
"Ich bin einfach nur erleichtert", sagte HSC-Coach Frank Ihl nach dem Schlusspfiff. Denn bei einer Niederlage wäre das Licht beim Drittliga-Absteiger schon fast aus gewesen und der Gang in die Abstiegsrunde im neuen Jahr kaum noch zu vermeiden. Von der Gefahr des Abrutschens in besagte Abstiegsrunde ist nach der Niederlage nun auch verstärkt die unterlegene DJK Rimpar II betroffen.
Die Abstiegsrunde beginnt im Januar mit den jeweils Fünft- bis Achtplatzierten aus den Vorrundengruppen Nord und Süd. Wobei kein Team Punkte aus der Vorrunde mitnimmt und wahrscheinlich sechs von acht Teams am Ende absteigen müssen, nachdem die bayerischen Drittliga-Vertreter aus Waldbüttelbrunn und Bayreuth eine Etage höher auf Abstiegskurs steuern. Klar, dass unter diesen Umständen jeder den Gang in diese Gruppe vermeiden will. "Wir haben es wieder in der eigenen Hand", meinte Frank Ihl nach dem Sieg von Rimpar und hofft weiter auf einen Platz unter den ersten Vier und den damit verbundenen Gang in die Aufstiegsrunde.
In der eigenen Hand hat es auch noch die DJK Rimpar II, gleichwohl hätte die Zweitliga-Reserve mit einem Sieg über den HSC der Qualifikation für die Aufstiegsrunde schon sehr nahekommen können. Deshalb war die Laune bei DJK-Trainer Bastian Krenz auch weitaus schlechter als beim Neustädter Kollegen: "Der Trend spricht nicht gerade für uns", bekannte Krenz, dessen Team gut in die Saison gestartet war, aber zuletzt sechsmal in Folge nicht mehr gewonnen hat.
Die Nominierung von Istvan Lengyel war eine Bauchentscheidung
Dabei war die Niederlage aus Sicht der Gastgeber durchaus vermeidbar gewesen. Die spielten in der Anfangsphase ihre Schnelligkeitsvorteile aus und führten schnell mit 7:4 (11.). Immer wieder tauchten Rimparer Spieler bei Gegenstößen frei vor HSC-Keeper Istvan Lengyel auf, doch der Ungar parierte insgesamt ein halbes Dutzend Würfe bei Kontern und auch sonst eine ganze Reihe freier Bälle. Somit leistete der Schlussmann einen wesentlichen Beitrag zum HSC-Erfolg. "Es war eine Bauentscheidung eine halbe Stunde vor dem Spiel, ihn beginnen zu lassen", berichtete Frank Ihl über die Aufstellung Lengyels, der aber in der Endphase seinen Platz im Tor wegen Kniebeschwerden räumen musste.

"Wir haben einfach zu viele Fehler gemacht. Von manchen Positionen waren wir überhaupt nicht torgefährlich", bemängelte Bastian Krenz und dürfte dabei in erster Linie an die Außen und die Akteure im linken Rückraum gedacht haben.
Zudem profitierten die Gäste davon, dass das schwäbische Schiedsrichter-Duo es in der zweiten Hälfte mit dem Signalisieren mit Zeitspiel offenbar nicht eilig hatte, so dass die in Führung liegenden Bad Neustädter die Rimparer mit lang ausgespielten Angriffen immer wieder nerven konnten. Da konnte der HSC selbst das Fehlen seines Führungsspieler Adrian Wöhler verkraften, der kurz vor der Pause nach einem Foulspiel bei einem Rimparer Gegenstoß die Rote Karte gesehen hatte.
Für beide Kontrahenten stehen an den folgenden Wochenenden jeweils noch zwei Spiele an. Rimpar empfängt den TSV Roßtal (11. Dezember) und gastiert in Coburg (17. Dezember). Der HSC hat zunächst die Coburger zu Gast (10. Dezember) und fährt dann nach Roßtal (17. Dezember). Um ganz sicher den Gang in die Abstiegsrunde zu vermeiden, müssten die Teams ihre restlichen beiden Spiele gewinnen. Aber auch drei Punkte an den letzten beiden Spieltagen würden für sie wohl reichen.
Die Statistik des Spiels
In einer ursprünglichen Version des Textes war zu lesen gewesen, dass für den HSC Bad Neustadt und die DJK Rimpar II drei Punkte aus den letzten beiden Spielen reichen würden, um die Abstiegsrunde zu vermeiden. Allerdings gibt es rechnerische Szenarien, in denen selbst drei Punkte zu wenig wären. Ganz sicher in der Aufstiegsrunde wären die Teams erst bei jeweils zwei Siegen.