Die Handballer des HSC Bad Neustadt haben in der Bayernliga Nord die erste Heimniederlage kassiert - und die war überflüssig wie ein Kropf. Denn gegen die SG DJK Rimpar II präsentierten sie sich in wesentlich besserer Form als vor acht Tagen beim knappen Sieg gegen den TV Erlangen-Bruck, standen am Samstagabend nach der 20:21-(12:14)-Niederlage aber trotzdem mit leeren Händen da. "Weil unsere Chancenverwertung sich am Rande einer Katastrophe bewegte", so Coach Frank Ihl mit Kopfschütteln.
Seine Schützlinge leisteten sich insgesamt 13 Fehlwürfe in 1:1-Situationen, trafen sechsmal unbedrängt Pfosten oder Latte und vergeigten zudem zwei Siebenmeter. Neben den 20 Treffern visierten sie noch mehrmals den starken DJK-Keeper Robert Tschuri an, der laut seines Trainers Bastian Krenz eine "Megaleistung" zeigte.
Symptomatisch für den gesamten Spielverlauf sollte schon die erste Angriffsaktion der Hausherren sein, da scheiterte Tony Ilic bei einer Flugeinlage am Torwart, der im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit auch die drei weiteren Duelle mit dem HSC-Rechtsaußen gewann. Mit einem Siebenmeter brachte Adrian Wöhler nach fünf Minuten seine Farben zwar mit 2:1 in Front, doch der Gast, der seine Konter eiskalt verwertete, setzte sich nach dem 6:6, das der diesmal glücklose Filip Susnjara erzielte, in den nächsten sieben Minuten auf 6:9 ab.
Michal Panfil stabilisiert die Deckung des HSC Bad Neustadt
Diesen Vorsprung verteidigte der nun alleinige Tabellenführer bis zum Pausenpfiff, wobei auch er Probleme bei Strafwürfen hatte, lediglich einer von vieren wurde verwandelt. Mit einem Pfostentreffer von Vilim Leskovec endete der erste Durchgang, der zweite begann mit einer Überraschung. Denn da stand mit Michal Panfil (39) ein unverhoffter Rückkehrer auf dem Parkett.
"Angesichts der Verletzung von Benedikt Kleinhenz wurde er reaktiviert", erklärte Frank Ihl, der den Polen anstelle von Leskovec in die Deckung beorderte, die der Routinier dann auch stabilisierte. Gleichzeitig nahm Ihl auch einen Torhüterwechsel vor, für Felix Schmidl stand nun Ivica Simic zwischen den Pfosten. Dieser zeigte eine grundsolide Leistung und ließ sich bis zur 45. Minute nur dreimal bezwingen.
Seine Vorderleute schafften trotz prima Möglichkeiten den Ausgleich erst einmal nicht, weil sich nun auch technische Fehler einschlichen, die so manch gut eingeleiteten Spielzug zunichtemachten. Neun Minuten vor dem Abpfiff sah es beim Stand von 17:20 nicht gut aus für den HSC Bad Neustadt, der sich aber zurückkämpfte und durch Ilic und einen Doppelpack von Wöhler eine Minute vor Spielende den Ausgleich zum 20:20 schaffte.
Julius Weinhardt erzielt den Siegtreffer für die DJK Rimpar II
Die Gäste nahmen eine Auszeit und gingen vierzig Sekunden vor Matchende durch ihren aus Bad Neustadt stammenden und beim HSC ausgebildeten Spielmacher Julius Weinhardt in Führung. Mit einem Verzweiflungswurf versuchte Leskovec wenigstens einen Punkt zu retten, doch Tschuri behielt die Oberhand. "Letzte Woche schlecht gespielt und gewonnen, heute gut gespielt und verloren", lautete das Resümee von Frank Ihl, der in Sachen Kampf keine Abstriche machen wollte und konnte.
Bad Neustadt: Schmidl (bis 30.), Simic (ab 31.) Lengyel - Panfil, Wöhler 6/2, Kyvala 4, Kirchner (n. e.), Leskovec 3, Hahn, Alves 3, Rovcanin (n. e.), Ilic 2, Susnjara 2.
Rimpar: Tschuri, Siebentritt (ein Siebenmeter) - Baumeiter (n. e.), Keidel 1, Mohr 2, Tischer (n. e.), Rabe 4/1, Kütt 4, Märker, Drabek, Daugs 5, Wirth 1, Weinhardt 4, Hild (n. e.).
Schiedsrichter: Hehn/Tauscher (Fürth). Zuschauende: 406. Siebenmeter: 4/2:4/1. Zeitstrafen: 6:6 Minuten.