
Handball, 2. Bundesliga
VfL Gummersbach - DJK Rimpar Wölfe
(Mittwoch, 19 Uhr, Schwalbe Arena)
Die Szenen nach dem Schlusspfiff in der s.Oliver Arena sind allen noch sehr präsent: die Handballer der DJK Rimpar Wölfe (9./23:27), wie sie ausgelassen jubeln und im Mannschaftskreis tanzen, die des VfL Gummersbach (3./37:13), wie sie mit hängenden Köpfen und leeren Blicken vom Spielfeld schleichen. Nicht mal zwei Wochen sind diese Szenen her. Auf der Anzeigentafel leuchtete das erstaunliche Ergebnis des Zweitligaduells: 28:24.
Nächster Dämpfer für Gummersbach im Aufstiegskampf
Nur 13 Tage nach dem Hin- steht das Rückspiel an. An diesem Mittwoch gastieren die Unterfranken bei den Oberbergischen in der Schwalbe Arena. Das Team des isländischen Trainers Gudjon Valur Sigurdsson steht dabei nun noch mehr unter Druck.
Denn während die Rimparer seither eine unfreiwillige Wettbewerbspause hatten – ihr Spiel am vergangenen Freitag gegen den Wilhelmshavener HV war kurzfristig abgesagt worden war, da der WHV nach einem Corona-Fall bei seinem vorigen Gegner Dessau-Roßlauer HV komplett in Quarantäne musste – setzte es für die Gummersbacher den nächsten herben Dämpfer im Aufstiegskampf: Sie verloren beim Tabellenvorletzten TuS Ferndorf (25:27).
"Der Druck kann in zwei Richtungen ausschlagen", sagt DJK-Coach Ceven Klatt: "Entweder die Mannschaft zeigt die Reaktion, die sie vermutlich schon in Ferndorf hätte zeigen wollen. Oder sie zerbricht am Druck." Pause. "Aber eigentlich ist Gummersbach dafür zu gut", ergänzt er. Zumal der im Hinspiel wegen eines Magen-Darm-Infekts fehlende Liga-Toptorwart Matthias Puhle wieder gesund ist.
Gummersbacher Niederlage in Ferndorf mit Nachspiel
Das Duell in Ferndorf könnte indes noch ein Nachspiel haben. Denn der Ferndorfer Torschütze zum 3:2, Lukas Pechy, stand nicht auf dem Spielbericht und hätte somit gar nicht eingesetzt werden dürfen. Da die Schiedsrichter die Partie nach seinem Treffer aber wieder angepfiffen hatten, konnten sie diesen nicht zurücknehmen.
Pechy durfte zwar nicht mehr weiterspielen und die Ferndorfer Bank bekam die Gelbe Karte, ob der Vorfall Einfluss aber auf die Spielwertung hat, steht noch nicht fest. Die Handball-Bundesliga untersucht den Fall. "Es gab bisher eine Anhörung. Wenn das Ergebnis vorliegt, haben wir zwei Wochen Zeit, Einspruch dagegen einzulegen", erklärt VfL-Pressesprecherin Nastasja Kleinjung auf Anfrage.
Unabhängig davon ist der VfL auf dem absteigenden Ast. Er hat fünf seiner bisher elf Spiele in diesem Jahr verloren – und damit auch seinen Aufstiegsplatz. Der formstarke TuS N-Lübbecke hat den Altmeister vom zweiten Platz verdrängt und aktuell drei Punkte Vorsprung, bei einer absolvierten Partie mehr. Allerdings hat der VfL von seinen insgesamt sechs Saisonniederlagen erst eine zu Hause kassiert. Mitte Februar war das, übrigens gegen einen anderen unterfränkischen Klub: den TV Großwallstadt (28:29).
Beste Voraussetzungen für die Wölfe im Auswärtsspiel
An der Motivation, den Favoriten noch mal ärgern zu wollen, lässt Klatt keinen Zweifel, auch wenn er diplomatisch sagt: "Losgelöst vom Ergebnis möchte ich, dass wir da weitermachen, wo wir gegen Gummersbach aufgehört haben: mit einem guten Spiel." Die Voraussetzungen könnten, abgesehen von der den Rhythmus störenden Zwangspause, kaum besser sein: Die Rimparer rücken mit dem kompletten Kader an. Und was entscheidend sein könnte: Sie haben keinen Druck.