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Fußball: Bayernliga
Geduld als Trumpf: Anne Förster und Franka Ziegler öffnen den Kickers-Frauen das Tor zur Fußball-Regionalliga
Im Spiel gegen den Tabellen-Zweiten Augsburg müssen die Würzburger Kickers geduldig auf die Entscheidung warten. Ein Unentschieden hätte ihr Warten noch mal verlängert.
Franka Ziegler (rechts) schiebt aus kurzer Entfernung zum Siegtor für die Würzburger Kickers ein. Ihre Mitspielerinnen Lea Schrenk (links) und Victoria Maidhof beobachten die Szene, ebenso wie die bereits geschlagene Augsburger Torhüterin Caroline Uhl.
Foto: Jürgen Sterzbach | Franka Ziegler (rechts) schiebt aus kurzer Entfernung zum Siegtor für die Würzburger Kickers ein. Ihre Mitspielerinnen Lea Schrenk (links) und Victoria Maidhof beobachten die Szene, ebenso wie die bereits geschlagene ...
Eberhard Dörr
 |  aktualisiert: 14.02.2024 05:44 Uhr

Bis in die Nacht dauerte die Feier. Am Sonntagnachmittag hatten sich die Frauen der Würzburger Kickers mit einem 2:1 (0:0) gegen Schwaben Augsburg drei Spieltage vor Saisonende die Bayernliga-Meisterschaft und den Regionalliga-Aufstieg gesichert.

Wer auf die Tore in der Tabelle geschaut hatte, konnte erahnen, dass es ein schwieriges Spiel für die Kickers-Frauen werden würde, denn die Augsburgerinnen hatten nur 18 Tore in ebenso vielen Spielen zugelassen. Das sprach für eine stabile Abwehr.

Die Würzburgerinnen waren vorbereitet. Mit guter Übersicht, ruhigem Spielaufbau und geschicktem Pressing setzten sie die Gäste unter Druck. Folgerichtig waren sie überlegen, doch Augsburg antwortete mit längen Bällen in die Spitze.

Anne Förster: vom Pechvogel beim Abstieg zur Heldin beim Aufstieg

Jule Dickmeis, am Tag vor ihrem 20. Geburtstag ("Die Meisterschaft war das beste vorzeitige Geschenk") stark in der Abwehr und mit viel Zug nach vorne, war nur durch ein Foul zu stoppen (14.), was später zum frühen Wechsel führte (35.). Nach und nach stellten sich die Augsburgerinnen besser auf das energische Auftreten der Kickers ein. Beide Teams suchten und fanden nun einige Gelegenheiten, doch bis zur Halbzeit blieb die Begegnung torlos.

Würzburgs Jule Dickmeis (Mitte) behauptet gegen die Augsburgerinnen Melanie Seidler (links) und Diana Birkle den Ball.
Foto: Heiko Becker | Würzburgs Jule Dickmeis (Mitte) behauptet gegen die Augsburgerinnen Melanie Seidler (links) und Diana Birkle den Ball.

Nach dem Seitenwechsel wurden die Gastgeberinnen wieder aktiver. Ihr Wille, dieses Spiel für sich zu entscheiden, war unschwer zu erkennen. Trainer Gregor Opfermann "dirigierte" seine Elf von außen gewohnt aktiv, diesmal vielleicht noch ein bisschen aktiver als sonst.

Augsburg wartete ab und schlug den Ball meist lang nach vorne. Als Anne Förster mit einem Kopfball zur verdienten Führung traf (57.), war zu spüren, wie die Anspannung in Reihen der Kickers einer Erleichterung wich. Mit der 22-Jährigen, die vor einem Jahr in der Abstiegsrelegation ein Eigentor in der Nachspielzeit erzielt hatte, freute sich ihr Trainer: "Sie hatte in der Relegation damals ganz viel Pech. Jetzt hat sie das Team in die dritte Liga geköpft."

Franka Zieglers Tor löst die Anspannung und startet die Feiervorbereitung

Johanna Popp, sichere Kickers-Torhüterin, verhinderte zunächst den Ausgleich, auf den die Augsburgerinnen fortan drängten, konnte ihn schließlich gegen Emily Stockinger aber nicht mehr verhindern (71.). Die Schlussphase hatte es in sich: Das Spiel wogte hin und her, bis Franka Ziegler aus kurzer Distanz zum 2:1 traf (86.). Augsburg kam nicht mehr zurück, so dass mit jeder verrinnenden Minute der Sieg und der Titelgewinn der Kickers-Frauen klarer wurde.

Laura Gerst (rechts), erfolgreichste Torschützin der Würzburger Kickers, bei ihrem Versuch, die Augsburgerin Katrin Maier zu überspielen.
Foto: Heiko Becker | Laura Gerst (rechts), erfolgreichste Torschützin der Würzburger Kickers, bei ihrem Versuch, die Augsburgerin Katrin Maier zu überspielen.

Worauf die Männer derzeit noch hoffen, durften sie nach Spielende euphorisch skandieren: "Dritte Liga, Würzburg ist dabei". Die Erleichterung und Freude über das Erreichte war allen Spielerinnen anzumerken, die vorbereiteten Meister-T-Shirts schnell übergezogen. Im Überschwang nach diesem besonnen gewonnenen Geduldsspiel bekam auch Gregor Opfermann den Eiswasserbehälter über Kopf und Rücken gekippt.

Was im September mit der Unsicherheit begonnen hatte, wo die Mannschaft nach zwei Abstiegen und einem Neustart in der Bayernliga stehen würde, löste sich mit der Meisterschaft und in einer langen Nacht in Glück und Wohlgefallen auf.

Müde vom Spiel, aber noch frisch genug, um lange zu feiern: Spielerinnen der Würzburger Kickers beim ersten Jubel unmittelbar nach dem Spielende auf dem Platz.
Foto: Jürgen Sterzbach | Müde vom Spiel, aber noch frisch genug, um lange zu feiern: Spielerinnen der Würzburger Kickers beim ersten Jubel unmittelbar nach dem Spielende auf dem Platz.

Würzburg: Popp – Bohn, Förster, Pfau, Eisler (87. Schlicker), Schrenk (71. Neumaier), Dickmeis (35. Kreußer), Horwath, Maidhof, Ziegler, Gerst (90. Forster). Schiedsrichter: Schaab (Schönderling). Zuschauende: 100. Tore: 1:0 Anne Förster (57.), 1:1 Emily Stockinger (71.), 2:1 Franka Ziegler (86.).

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