Der FV 04 Würzburg hat die erste Runde der Bayernliga-Relegation überstanden. Nach einem 3:1 im Hinspiel vor drei Tagen setzten sich die Blauen im Rückspiel auf der Sepp-Endres-Sportanlage gegen den TSV Karlburg mit 4:1 durch. In der Summe von Hin- und Rückspiel ein klares 7:2, das den Karlburger Abstieg aus der Bayernliga zur Folge hat.
"Wahrscheinlich etwas zu hoch", fand FV-Trainer Harald Funsch nach Spielende die Addition beider Ergebnisse. "Aber du brauchst auch das nötige Spielglück." Und das habe seine Mannschaft bereits im Hinspiel gehabt, als Fabio Bozesan mit Geistesblitz und Geniestreich den zuvor im Zweikampf eroberten Ball nach kurzem Blick aus 45 Metern über den Karlburger Torhüter zum 3:1 ins Tor schoss.
Entscheidender Moment war das dritte Tor im Hinspiel in Karlburg
"Das Tor hat die Ausgangslage für das Rückspiel völlig verändert. Zwei Tore nach einem 1:2 kann man immer mal schießen. Aber wenn du selbst drei schießen musst und gleichzeitig kein Gegentor kassieren darfst, erhöht das die Schwierigkeit um 100 Prozent", hob er den entscheidenden Moment im Relegationsduell gegen Karlburg heraus.
Diesen Vorteil habe seine Elf im Rückspiel für sich ausgenutzt. Zwar sei Funsch mit der Anfangsphase noch nicht zufrieden gewesen ("Wir sind nicht gut ins Spiel gekommen"), doch das Tor von Dennie Michel nach einem Zuspiel von Marc Hänschke (26.) habe eine Vorentscheidung gefällt: "Dadurch ist es für den Gegner richtig, richtig schwierig geworden." Mit dieser Bürde kamen die Karlburger nicht mehr zurecht.
Erfahrener Stefan Wasser steht beim FV kurzfristig in der Startelf
Ohnehin mussten sie zu Andreas Rösch kurzfristig auch auf Mittelfeldspieler Jan Martin verzichten, für den Andreas Hetterich in die Anfangself rutschte, die Karlburgs Trainer Markus Köhler in einer 4-4-2-Formation aufstellte. "Es war uns klar, dass sie etwas verändern würden, darauf waren wir eingestellt", sagte Funsch dazu.
Bei den Hausherren stand Stefan Wasser in der Startelf und ersetzte in der Abwehr den fehlenden Nico Wagner. "Jeder, der irgendwie helfen kann, versucht zu helfen. Das spüren wir in diesen Tagen überall im Verein", berichtete Funsch. Als Wasser ihn gefragt habe, ob und wie er am Samstag mithelfen könne, habe er entgegnet: "Bring deine Tasche mit."
Wasser, seit Ende April auch Mitglied des Verwaltungsrats des Vereins, hatte das bislang letzte seiner sieben Saisonspiele (drei Siege, zwei Unentschieden) im November und just gegen Karlburg (1:1) bestritten. Dem 27-Jährigen war diese Spielpause nicht anzumerken.
Karlburgs erster Torschuss kommt erst Mitte der zweiten Halbzeit
"Alle haben das mitgetragen, auch diejenigen, die vielleicht selbst gerne gespielt hätten. Denn nur so kommen wir gemeinsam da durch", erklärte Funsch.
Lukas Imgrund nach einer Ecke von Moritz Lotzen (31.) und Dennie Michel mit einem Distanzschuss aus 35 Metern (32.) erhöhten den Vorsprung der Zellerauer noch vor dem Seitenwechsel. Kaum hatte die zweite Halbzeit begonnen, traf Mohamed Conte nach einem Zuspiel von Paul Obrusnik sogar zum 4:0 (49.).
Karlburgs erster Torschuss, nicht der Halbzeit, sondern der Partie, von Steffen Bachmann prallte vom Außenpfosten ab (69.), erst kurz vor Schluss traf Jonas Leibold für die Gäste auch ins Tor (85.). "Ich bin nicht vollends zufrieden heute, aber zufrieden mit dem, was wir heute erreicht haben", fasste Funsch die Partie aus Trainersicht zusammen.
Röllbach ist der Gegner in der zweiten und entscheidenden Runde
Den FV-Gegner in der zweiten und entscheidenden Runde ermittelten TuS Röllbach und Vatan Spor Aschaffenburg in zwei bis in die Nachspielzeit spannenden Partien.
Nach dem Hinspiel in Röllbach (2:2) mit zwei späten Toren (88., 89.) von Vatan Spor lief es im Rückspiel in Aschaffenburg nach einem erneut späten Ausgleich der Gastgeber (90.+2) auf das selbe Ergebnis hinaus. Till Link sicherte Röllbach mit seinem 3:2 den Einzug in die nächste Runde (90.+6), was den Aschaffenburger Abstieg nach nur einer Bayernliga-Saison bedeutete.
"Das wird ein unheimlich intensives Spiel. Ich glaube, dass es ein kleiner Vorteil für uns ist, zuerst auswärts zu spielen", sagte Funsch zur bevorstehenden Aufgabe.
Am Mittwoch, 1. Juni, um 18.30 Uhr tritt der FV 04 Würzburg beim TuS Röllbach an, da der Landesliga-Zweite als niederklassige Mannschaft im Hinspiel Heimrecht hat. Das Rückspiel tragen beide Mannschaften am Samstag, 4. Juni, um 16 Uhr auf der Würzburger Sepp-Endres-Sportanlage an der Mainaustraße aus.
"Zuschauende".......