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Fußball: Bayernliga
Warnschuss! Der FV 04 Würzburg kassiert beim TSV Großbardorf eine bittere Niederlage
So hoch hat der FV 04 Würzburg in der Fußball-Bayernliga Nord schon lange nicht mehr verloren. Was bei den Blauen gegen den TSV Großbardorf so alles schief gelaufen ist.
Großbardorfs Luca Binder (rechts) verteidigt gegen Würzburgs Moritz Lotzen. Der FV 04 Würzburg hat sein Bayernliga-Auswärtsspiel beim TSV Großbardorf deutlich verloren.
Foto: Anand Anders | Großbardorfs Luca Binder (rechts) verteidigt gegen Würzburgs Moritz Lotzen. Der FV 04 Würzburg hat sein Bayernliga-Auswärtsspiel beim TSV Großbardorf deutlich verloren.
Jürgen Sterzbach
 |  aktualisiert: 24.02.2024 13:19 Uhr

Vier Gegentore hat der FV 04 Würzburg in der Fußball-Bayernliga schon lange nicht mehr kassiert. Zuletzt beim 1:4 in Hof, das war Ende August. Seitdem standen die Blauen defensiv meist stabil – bis zu diesem 0:4 (0:3) beim TSV Großbardorf. "Das war einer unserer schwächsten Auftritte", fand Trainer Harald Funsch.

Nachdem das vorherige Heimspiel gegen Seligenporten ausgefallen war, änderte Würzburgs Trainer seine erste Elf zum gewonnenen Auswärtsspiel bei Bayern Hof zweimal. David Drösler in der Abwehr und Mohamed Conte im Sturm kehrten nach Verletzungen auf das Feld zurück, dagegen fiel Dennie Michel aus.

Großbardorfs Trainer Andreas Brendler musste keine Ausfälle beklagen und änderte seine Anfangself nach dem 0:0 in Neumarkt unter der Woche mit den berufsbedingt zuletzt fehlenden Valentin Reitstetter und Lukas Illig anstelle von Niklas Schories und Laurin Schmid.

Der FV 04 lässt im Grabfeld zu einfache Gegentore zu

Munter ging's los im Grabfeld. Keine Minute war gespielt, als die Würzburger Verteidiger einen Schuss von Jannik Göller zwar noch abwehrten, Illig aber dadurch freie Schussbahn am Sechzehner bekam, ihm der Ball aber über den Spann rutschte und über das Tor flog (1.).

Die erste aussichtsreiche Aktion der Gäste leitete Moritz Lotzen kurz nach der Mittellinie mit einem Pass auf Mohamed Conte am Strafraum ein. Großbardorfs Abwehr drängte den Stürmer noch leicht nach rechts ab, so verfehlte sein Schuss das lange Eck nur knapp (7.)

Großbardorfs frühe Führung war eine ziemlich humorlose Sache: Julius Landeck schlug eine Ecke von links auf den ersten Pfosten, wohin Xaver Müller gelaufen war, allerdings kein Blauer mit ihm, so dass er gänzlich unbedrängt mit dem Kopf das 1:0 der Grabfelder erzielen konnte (8.).

Conte verpasst frei vor Großbardorfs Tor den Anschluss

Nächste Aktion, erneut Gefahr: Illigs Flanke an den Sechzehner köpfte Tim Strohmenger quer auf Shaban Rugovaj an den Fünfer, doch FV-Torhüter André Koob stellte sich ihm in den Weg und wehrte den Schuss des Stürmers noch ab (16.).

Rugovaj erhöhte dennoch auf 2:0, als er sich – nach Mangolds Befreiungsschlag vom eigenen Strafraum in die gegnerische Hälfte – im Laufduell über links gegen Lukas Imgrund, der ihn mehr begleitete als störte, durchgesetzt hatte (28.).

Nachdem Conte auf der Gegenseite nach Fabio Bozesans Zuspiel Großbardorfs bislang kaum geforderten Torhüter Justin Reichert im Fünfer schon ausgetrickst und somit das leere Tor vor sich hatte, warf sich Julius Landeck wagemutig auf der Torlinie in dessen Schuss und verhinderte das Anschlusstor der Gäste (30.).

Würzburg nach vorne harmlos, Großbardorf effizient

Weitaus effizienter agierte Großbardorf. Nach einem Zusammenspiel von Luca Binder, Rugovaj und Illig nutzte Landeck dessen Pass in die zentrale Schnittstelle der gegnerischen Abwehr. Mit Tempo spurtete er auf den herauslaufenden Koob zu und überwand ihn zum 3:0 (40.).

Die bittere Zwischenbilanz der Gäste: Drei Gegentore in einer Halbzeit, und es hätten auch deren fünf sein können, weil die Blauen zu nachlässig in der Abwehr waren und zu weit weg vom Gegenspieler standen. "Wir haben die Härte und die Zweikämpfe des Gegners nicht angekommen. Großbardorf hat uns den Schneid abgekauft", urteilte Funsch.

Mit dem über links offensiven Jayson Tuda für Marc Hänschke (Ganes wechselte dafür auf die rechte Seite), dessen Position in der Viererkette der bislang vor ihm aufgestellte Nicolas Engelking einnahm, versuchte der FV nach dem Seitenwechsel im Angriff mehr zustande zu bringen. Mehr Spielanteile führten allerdings nicht zu einer größeren Torgefahr.

Rugovajs zweites Tor lässt keinen Zweifel mehr am Sieg

Großbardorf machte es den Gästen hier abermals vor: Nach einer Hereingabe von Müller verschätzte sich Drösler beim Kopfball, der Ball rutschte ihm über den Scheitel. Hinter ihm lauerte Rugovaj und staubte zum 4:0 ab (57.).

Obwohl der 26-Jährige erst in der Winterpause wie Luca Binder und Osama Alawami vom SV Euerbach/Kützberg gekommen war, erzielte er in sieben Einsätzen für den TSV bereits sechs Tore und ist inzwischen der zweiterfolgreichste Torschütze seiner Mannschaft.

Großbardorfs Torhüter Justin Reichert musste sich nach langer Zeit mal wieder strecken, als der eingewechselte Tuda aufs Tor schoss (63.). Ansonsten kam vom FV, der ob des Rückstands resigniert zu haben schien, nicht mehr viel. Großbardorfs Maximilian Weiß scheiterte in der Schlussphase mit seiner Chance auf ein fünftes Tor an Koob (84.).

Warnschuss für den FV 04 vor drei Heimspielen in Folge

"So kannst du in der Bayernliga nicht bestehen", kritisierte Funsch. Bezeichnend für das Spiel sei gewesen, dass seine Elf erst nach 79 Minuten die erste und einzige Gelbe Karte erhalten habe. "Ich ärgere mich nicht über die Niederlage an sich, sondern über die Art und Weise, wie wir verloren haben. Ich hoffe, das war ein Warnschuss zur rechten Zeit."

Nun haben die Zellerauer drei Heimspiele (Abtswind am Samstag, 16. April, Feucht am Samstag, 23. April, und Seligenporten am Dienstag, 26. April) vor sich.

Die Statistik des Spiels

Fußball, Bayernliga Nord, Männer
TSV Großbardorf – FV 04 Würzburg 4:0 (3:0).
Großbardorf: Reichert – Binder, Mangold, Reitstetter, Alawami (82. Kummer) – Illig, Landeck – Müller (76. Schories), Göller (61. Peci), Strohmenger (67. Schmid) – Rugovaj (70. Weiß).
Würzburg: Koob – Hänschke (46. Tuda),  Imgrund, Drösler, Reinhart – Lotzen, Schäffer (78. Schnell-Kretschmer) – Engelking (57. Gehret), Bozesan, Ganes (78. Hausmann) – Conte.
Schiedsrichter: Schwarzmann (Scheßlitz).
Tore: 1:0 Xaver Müller (8.), 2:0 Shaban Rugovaj (28.), 3:0 Julius Landeck (40.), 4:0 Shaban Rugovay (57.).
Zuschauende: 250.
Quelle: jst
 
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