Beim TSV Eisingen, dem Zweiten der Fußball-Kreisliga Würzburg 2, haben sie offenbar an einen Sieg im Kreispokalfinale geglaubt. Und das, obwohl der Gegner TuS Frammersbach als Zweiter der Bezirksliga West eigentlich favorisiert war. "Wir haben keine Feier vorbereitet. Aber einige meiner Spieler haben morgen Urlaub genommen, wir werden sicher das eine oder andere Bier trinken", versicherte Eisingens Spielertrainer Philipp Christ, als am Sonntagabend nach einem 2:1 (1:1)-Sieg seiner Mannschaft der Pokal durch die Reihen seiner Spieler herumwanderte.
Die Eisinger hatten auf dem heimischen Sportgelände den größeren Willen gezeigt. "Wir wussten, dass die Frammersbacher spielerisch besser sind. Aber wenn sie nicht 100 Prozent auf den Platz bringen, wollten wir da sein", betonte Christ.
Sein Team war früh in Rückstand geraten, weil sein Keeper Christopher Endres nach einer Ecke am Ball vorbeigeflogen war und so Frammersbachs Abwehrchef Marco Schiebel einköpfen konnte (6.). Doch dieser Treffer verlieh dem Gast aus dem Nordspessart keinen Auftrieb, Eisingen hatte mehr vom Spiel und die besseren Chancen. Zum Ausgleich brauchte es allerdings einen Foulelfmeter, nachdem TuS-Außenbahnspieler Luca Pfister den Eisinger Stürmer ziemlich unglücklich getroffen hatte. Mario Christ ließ sich die folgende Elfmeterchance nicht entgehen und markierte das 1:1 (33.). Und nach 70 Minuten ging Eisingen gar in Führung, als Lukas Götz nach einem Eckball aufs Tor köpfte und TuS-Keeper erst hinter der Linie an den Ball kam (70.).
Erst mit dem Rückstand im Gepäck wachte die TuS auf und war schnell in Überzahl, weil TSV-Spielertrainer Christ gegen seinen Frammersbacher Kollegen Patrick Amrhein die Notbremse zog und daher die Rote Karte sah (74.). Doch die Schlussoffensive der Kicker aus dem Nordspessart brachte nicht den gewünschten Erfolg. Die größte Chance hatte Marco Schiebel in der Nachspielzeit, der bei seinem Kopfball außer kurzer Distanz nicht genügend Druck hinter den Ball brachte.
"Natürlich hätten wir gerne gewonnen. Aber unser Hauptaugenmerk gilt der Meisterschaft, der Pokalsieg wäre eine Zubrot gewesen", erklärte Amrhein. Der Ex-Profi war zu Beginn der Partie auf der Bank geblieben und hatte sich erst während der ersten Hälfte eingewechselt. Ein Fingerzeig für mögliche Relegationsspiele um den Landesliga-Aufstieg sei das Pokalspiel allerdings nicht: "Da werden meine Jungs mit anderer Intensität zur Sache gehen."
Ein prominenter Gegner könnte folgen
Philipp Christ und seine Mannschaft haben durch das Pokalspiel Appetit auf weitere K.-o.-Spiele bekommen. Sei es bei einer möglichen Aufstiegsrelegation oder in der ersten Toto-Pokal-Runde auf Verbandsebene, für die der TSV Eisingen nun als Würzburger Kreispokalsieger qualifiziert ist. Im vergangenen Jahr hatte da der SV Birkenfeld als Gewinner im Fußball-Kreis Würzburg den Traditionsverein TSV 1860 München zu Gast.