Die knapp 1000 Zuschauer und die Birkenfelder Mannschaft wurden unmittelbar vor dem Pokal-Kracher gegen den TSV 1860 München noch auf eine Geduldsprobe gestellt: Mit 45 Minuten Verspätung startete die Partie auf dem Sportgelände des Kreisligisten.
Die Löwen waren auf der Autobahn im Stau gestanden und fuhren erst um 18 Uhr, als die Partie eigentlich starten sollte, am Sportheim beim Würzburger Kreispokalsieger vor. Von Trägheit angesichts der sechsstündigen Busfahrt war beim Drittligisten zunächst nichts zu spüren.
Birkenfelds Torhüter Julian Konrad zeigt Glanzparaden
Von Anfang an versuchte die Elf von Trainer Michael Köllner, in die Offensive zu gehen. Herausragender Akteur bei den Gastgebern war besonders in der ersten Hälfte Torwart Julian Konrad, der die Chancen der Gäste, die mit der U-23-Mannschaft angereist waren, ein ums andere Mal zunichte machte. Sei es bei dem fulminanten Schuss von Tim Linsbichler in der fünften Minute, als er mit einer Glanzparade rettete. Oder kurz vor der Pause, als er einen Schuss von Alexander Freitag mit den Fingerspitzen über die Latte lenkte.
Stimmung unter den zahlreichen einheimischen Zuschauern kam bei den seltenen Vorstößen der Platzherren auf, so beim Torschuss von Alexander Roos in der 44. Minute. Es war der erste bis dahin. Beinahe wie einen Teil-Sieg feierten die Zuschauer dann den respektablen 0:0-Pausenstand.
Kurz nach der Pause, als die ersten Löwen-Fans bereits ihren Unmut angesichts der eher durchwachsenen Leistung ihrer Mannschaft bekundeten, nutzte Johann Djayo ein Durcheinander in der Birkenfelder Abwehr und drückte den Ball zum 0:1 über die Linie. Djayo war es auch, der wenig später das 0:2 köpfte. Wer nun glaubte, für den Drittligisten hätte sich dadurch der Knoten gelöst, sah sich getäuscht. Die Löwen operierten überwiegend mit verzweifelten Distanzschüssen.
Für die Gastgeber war's trotz Niederlage ein Traumergebnis
Die Jungs von Spielertrainer Benedikt Strohmenger fassten sich aber nur sporadisch ein Herz und versuchten, lautstark angefeuert durch die Fans, in die gegnerische Hälfte vorzudringen. Nicht nur die Löwen-Fans, sondern auch Köllner machte seine Unzufriedenheit angesichts der mäßigen Leistung an der Seitenlinie lautstark deutlich. Darüber konnte auch das Tor zum 0:3-Endstand kurz vor Schluss nicht hinwegtäuschen.
Das Ergebnis ging zwar in Ordnung, wenngleich sich die Favoriten aus München nicht mit Ruhm bekleckerten. "Das ist ein Traumergebnis. Es war ein Wahnsinnserlebnis für mich und die Mannschaft", erklärte Birkenfelds Spielertrainer Benedikt Strohmenger kurz nach Abpfiff trotz Niederlage freudestrahlend.
Die Statistik zum Spiel
TSV 1860 München 0:3 (0:0).