War das der Befreiungsschlag, den der FV 04 Würzburg nach den vielen vermeidbaren Niederlagen gebraucht hat? Auf jeden Fall haben die Bayernliga-Fußballer von der Mainaustraße durch den 6:1 (3:0)-Erfolg gegen den Tabellenletzten 1. SC Feucht die Teilnahme an der Relegation gesichert und sich reichlich Selbstbewusstsein geholt. "Das war heute endlich ein Tag, wie ich ihn mir wünsche", fasste Trainer Philipp Eckart das Geschehen zusammen.
Zuvor hatte es auf der Sepp-Endres-Sportanlage vor den Augen des am Dienstag vorgestellten Neuzugangs Adrian Istrefi gleich zweimal ein Feuerwerk gegeben. Zunächst zeigten die FV-Fans eine beeindruckende Choreografie zum 120-jährigen Vereinsjubiläum, die untermalt wurde von einigen Feuerwerkskörpern, die auf den Zellerauer Mainwiesen außerhalb des Sportgeländes in die Luft gingen.
Feuerwerk der Würzburger Offensive
Dann legten die Nullvierer nach einer etwas verhaltenen Anfangsphase mit ihrem Feuerwerk auf dem Rasen los. Bei seinem ersten Seitfallzieher nach Flanke von Fabio Gobbo zielte Kapitän Dennie Michel noch knapp am langen Pfosten vorbei (15.). Gut zehn Minuten später machte er es dann besser, als dieses Mal Paul Obrusnik von der linken Seite den Ball in die Mitte brachte und Michel artistisch in der Luft stand und den Ball ins kurze Eck zimmerte.
Die frühe Führung gab den Gastegebern Sicherheit, während die Mittelfranken auf der Gegenseite nun auseinanderfielen. Beim 2:0 musste FV-Stürmer Julian Wild, der bisher erst einen Saisontreffer erzielt hatte, nach einer schönen Kombination nur noch den Fuß hinhalten. Nico Wagner hatte erneut Obrusnik geschickt, und der legte für Wild quer.
Julian Wild trifft dreifach für den FV
Das am schönsten herausgespielte Tor des Tages gelang dem FV beim 3:0 durch Wild. Der agile Samuel Röthlein schickte Michel und der legte mit der Hacke für Wild auf. Ihre Freude über den Erfolg zeigten die zahlreichen Würzburger Fans kurz nach der Pause, indem sie einige Leuchtfackeln abbrannten, was den Verein eine Geldstrafe kosten wird.
Auch bei Wilds drittem Treffer zum 4:0 musste er nach mustergültiger Vorarbeit von Lukas Imgrund nur noch den Fuß hinhalten. "Die ersten drei Gegentreffer sind alle über die linke Würzburger Seite gefallen", musste auch Gästetrainer Max Forstmeier die Stärke der Würzburger auf der Außenbahn anerkennen.
Dennie Michel spricht von einer gelungenen Generalprobe
"Wir mussten dann wechseln, sonst wäre das Gegentor vielleicht gar nicht passiert", ärgerte sich Eckart, an einem Tag, an dem er sich eigentlich nicht ärgern wollte. Mit Luis Wagner, Fabio Gobbo und Moritz Lotzen tauschte der Trainer die Mehrheit seiner fünf Verteidiger aus. Das nutzte Feucht zum Ehrentreffer, nach einem unnötigen Ballverlust in der Hintermannschaft.
In der Schlussphase hätten die Würzburger das Ergebnis noch höher schrauben können, doch Krettek, Simon Schäffer und Fadil ließen Hochkaräter liegen. Obrusnik nach Michels zweitem Assists und Schäffer nach Obrusniks dritter Torvorlage sorgten für den Endstand.
"Für mich war das heute die Generalprobe für die Relegation", erklärte FV-Kapitän Michel. Ob es gegen die Relegationsgegner allerdings auch so leicht wird, Tore zu erzielen, ist zumindest fraglich.
Fußball: Bayernliga Nord, Männer
Würzburger FV – 1. SC Feucht 6:1 (3:0)
Würzburg: Koob – Gobbo (68. Fadil), L. Wagner (61. Vierneisel), Lotzen (64. Kuß), N. Wagner, Obrusnik – Imgrund, Illig, Röthlein (76. Schäffer) – Wild (68. Krettek), Michel.
Feucht: Jurkic – Hassanein (59. Guggenberger), Alder, Lindner, Livingstone, Grimm – Ücüncü, Arnold, Vierke (86. Matusiants) – Wessner, Miller (46. Um).
Schiedsrichter: Dominik Fober (Herrieden). Zuschauende: 518. Tore: 1:0 Dennie Michel (26.), 2:0, 3:0 4:0 Julian Wild (28., 39., 65.), 4:1 Nico Wessner (74.), 5:1 Paul Obrusnik (83.), 6:1 Simon Schäffer (90.).