Der SV Kürnach steht seit Ende April als Meister fest in der Fußball-Kreisliga Würzburg 1, als Zweiter ist die SpVgg Giebelstadt sicher in der Bezirksliga-Relegation. Die Suche nach dem weiteren Relegationsteilnehmer hat sich allerdings als schwierig gestaltet, denn: Die einen wollen nicht, die anderen dürfen nicht.
"Wir müssen realistisch sein: Für uns ist der Aufstieg noch keine Option", erklärt Stefan Pohl, Sportleiter des FC Hopferstadt, die Entscheidung, die Mannschaft und Trainer am Dienstagabend getroffen hatten. "Und wenn man in der Relegation spielt, muss man auch aufsteigen wollen. Alles andere wäre anderen gegenüber sportlich nicht fair." Deshalb hat Pohl dem Verband vermittelt, dass Hopferstadt in einer möglichen Relegation nicht spielen werde.
Als Aufsteiger – vor einem Jahr hatten die Hopferstädter die Meisterschaft in der Kreisklasse gefeiert – habe die Mannschaft eine herausragende Saison gespielt. "Damit sind wir sehr zufrieden", sagt Pohl. Auch im nächsten Jahr habe der FC das Ziel, in der Kreisliga vorne mitzuspielen.
Hopferstadt sieht die Kreisliga als aktuell beste Liga für sich
Und die wird mit dem SV Sonderhofen, der (SG) Gelchsheim/Aub und Kreisklassen-Meister SpVgg Gülchsheim sehr interessant. Mit einem Durchschnitt von fast 190 Zuschauerinnen und Zuschauern pro Heimspiel spielen die Hopferstädter vor einer der größten Kreisliga-Kulissen, wobei das Derby gegen Sonderhofen mit 350 Fans am stärksten besucht war. Somit sei die Kreisliga nicht nur die sportlich bessere, sondern auch die attraktivere Liga für den Klub.
Daher steht fest, dass neben dem aktuell Dritten und Vierten – die Spielgemeinschaften aus Gelchsheim und Aub sowie Sommerhausen und Winterhausen dürfen gemäß BFV-Richtlinien nicht um den Bezirksliga-Aufstieg spielen – auch der Sechste Hopferstadt nicht für die in der nächsten Woche beginnende Relegation infrage kommt.
Dadurch steht die FG Marktbreit-Martinsheim als aktuell Fünfter als zweiter Relegationsteilnehmer neben Giebelstadt fest. "Wir waren ja schon ein paar Jahre in der Bezirksliga", sagt der FG-Vorsitzende Joachim Hupp. Von 2011 bis 2019 spielten die Marktbreiter durchgehend in dieser Spielklasse, belegten in der Saison 2015/16 dort sogar den zweiten Platz und traten in der Landesliga-Relegation an.
Aus den Bezirksliga-Zeiten sind heute noch einige Spieler bei der FG in der ersten Mannschaft aktiv. Mit Christian Volkamer und Christoph Ott sogar zwei, die in besagten Relegationsduellen Ende Mai 2016 gegen den TuS Feuchtwagen mit von der Partie waren.
Marktbreit in der Relegation gegen den Zweiten der Kreisliga 2
"Wir nehmen das gerne mit", sagt Hupp zur Chance, in der Bezirksliga-Relegation zu spielen. Für diese müssen die Marktbreiter nun am letzten Kreisliga-Spieltag ihre Platzierung im Landkreisderby in Dettelbach nicht mal mehr vor Hopferstadt verteidigen.
Fest steht auch, dass die 2006 als eigenständiger Verein gegründete FG in der ersten Runde auf neutralem Platz gegen den Zweiten der Kreisliga Würzburg 2 antreten wird. Das ist vor dem letzten Spieltag (Freitag, 17. Mai, 18.30 Uhr) der TSV Neuhütten-Wiesthal, der von 2016 bis 2023 ebenfalls acht Jahre lang der höchsten Bezirksspielklasse angehörte.
Der TSV könnte zwar noch Meister werden, müsste dazu aber mehr Punkte im letzten Spiel holen als der punktgleiche Würzburger FV II, der die Tabelle vor dem Saisonfinale aufgrund des gewonnenen direkten Vergleichs anführt. Neuhütten-Wiesthal tritt zu Hause gegen den SV Waldbrunn, der FV gegen den FSV Esselbach-Steinmark an.
"Ich sehe uns dabei nicht als Favoriten", sagt Hupp. "Aber in einer Relegation zu spielen, ist eine sehr schöne Erfahrung – gerade für diejenigen, die das noch nicht erlebt haben. Falls wir am Ende aufsteigen, machen wir das." Das erste Relegationsspiel ist für Dienstag, 21. Mai, vorgesehen. Für den Sieger findet am Freitag, 24. Mai, die zweite Runde statt.
Vor dem letzten Kreisliga-Spieltag sind somit nicht nur auf den vorderen Plätzen, sondern auch auf den hinteren fast alle Entscheidungen gefallen. Als Absteiger stehen die TSG Estenfeld und die FT Würzburg fest. In der Kreisliga-Relegation spielen der SB Versbach und die SG Randersacker. Offen ist nur, wer als 13. und 14. in die Relegation geht: Der 13. trifft auf den Zweiten der Kreisklasse Würzburg 2, der 14. auf den Zweiten der Kreisklasse Würzburg 1.